Irlands Nationalteam bei der EM 2016

Flagge IrlandDreimal war die irische Nationalmannschaft bislang für Weltmeisterschaften qualifiziert und zum dritten Mal in der Geschichte der Fußball EM hat es das Team von der grünen Insel nun auch zu einer EM-Endrunde geschafft. Im Sommer 2016 darf sich Frankreich auf zehntausende Fans aus Irland freuen, die unabhängig vom Geschehen auf dem Platz für beste Stimmung auf den Rängen – etwa im Stade de France – sorgen werden. In bester Erinnerung ist noch die Partie bei der EM 2012, als Irland kurz vor dem Ende gegen Spanien aussichtslos mit 0:4 zurücklag, auf den Tribünen in enormer Lautstärke aber das irische Volkslied “Fields of Athenry“ erklang und so manchen TV-Kommentator verstummen ließ.

Informationen zu EM Teilnehmer Irland

Größte Erfolge: WM-Viertelfinale 1990
Rekordtorschütze: Robbie Keane (67 Tore)
Rekordspieler: Robbie Keane (143 Spiele)
Teuerster Spieler: Seamus Coleman (17 Mio. €)
Spitzname: The Boys in Green
FIFA Weltrangliste: 33. Platz
Höchster Sieg: Irland – Malta 8:0 (1983)
Höchste Niederlage: Brasilien – Irland 7:0 (1982)
EM Teilnahmen: 88, 12, 16 (3)

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EM 2016 Kader von Irland

Tor: Shay Given (Stoke City), Darren Randolph (West Ham United), Keiren Westwood (Sheffield Wednesday)

Abwehr: Cyrus Christie (Derby County), Ciaran Clark (Aston Villa), Seamus Coleman (Everton), Shane Duffy (Blackburn Rovers), Richard Keogh (Derby County), John O’Shea (AFC Sunderland), Stephen Ward (FC Burnley)

Mittelfeld: Robbie Brady (Norwich City), Jeff Hendrick (Derby County), Wes Hoolahan (Norwich City), James McCarthy (Everton),James McClean (West Bromwich Albion), Aiden McGeady (Sheffield Wednesday), David Meyler (Hull City), Stephen Quinn (Reading), Glenn Whelan (Stoke City)

Angriff: Robbie Keane (Los Angeles Galaxy), Shane Long (Southampton), Daryl Murphy (Ipswich Town), Jonathan Walters (Stoke City)

Während Irland bei allen WM-Teilnahmen die Gruppenphase überstand, war bei den beiden bisherigen EM-Endrunden jeweils nach der Vorrunde Schluss. Das will die Mannschaft von Trainer Martin O’Neill nun auch mit Unterstützung der vielen Fans unbedingt ändern, wobei die Platzierung in der FIFA-Weltrangliste schon deutlich macht, dass das Weiterkommen in EM 2016 Gruppe E ein hartes Stück Arbeit wird.

Irlands Nationalteam Foto
Wikimedia, Michael Kranewitter CC-by-sa 4.0

Auch, weil Irland mit Belgien, Italien und Schweden die unter dem Strich wohl schwierigste Gruppe erwischt hat, in der am Ende schon der dritte Platz ein Erfolg wäre. Und dank der Erweiterung des Teilnehmerfeldes kann der dritte Rang diesmal ja auch für das Achtelfinale reichen. Schon in der Qualifikation hatte Irland mit Deutschland, Polen und Schottland keine leichte Aufgabe zu lösen, schaffte es als Dritter aber in die Play-offs, in denen Bosnien-Herzegowina nach einem 1:1 auswärts zu Hause mit 2:0 besiegt wurde.

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Das ist Irlands Mannschaft für die EM 2016

Tor

Jahrelang war Shay Given die Nummer eins im irischen Tor, doch der bei EM-Beginn schon 40 Jahre alte Torwart erhält bei Stoke City keine Spielpraxis mehr und wird wohl allenfalls als dritter Keeper dem Kader angehören. Als Stammtorwart wird wohl der in den Play-offs gegen Bosnien-Herzegowina ordentliche Darren Randolph starten, der bei West Ham United allerdings auch nur Ersatz ist. Der etatmäßige dritte Keeper Keiren Westwood (Sheffield Wednesday) ist der einzige, der bei seinem Verein regelmäßig Spielpraxis bekommt.

Abwehr

Seamus Coleman
Wikimedia, Michael Kranewitter CC-by-sa 4.0

Irland spielt natürlich mit einer klassischen Viererkette, in deren Zentrum zwei große und kopfballstarke Innenverteidiger den Laden zusammenhalten. Mit der bekannteste Spieler im Kader ist John O’Shea (AFC Sunderland), der trotz seiner 34 Jahre noch immer wichtig ist und nicht von ungefähr die Kapitänsbinde trägt. Neben O’Shea sind Richard Keogh (Derby County) und Ciaran Clark (Aston Villa) die ersten Anwärter auf den zweiten Innenverteidiger-Posten, für den auch Shane Duffy (Blackburn Rovers) in Frage kommt. Vielleicht am hochkarätigsten besetzt ist Irland derweil auf den defensiven Außenbahnen. Hinten rechts ist Seamus Coleman vom FC Everton gesetzt und mit Cyrus Christie (Derby County) steht eine auch als Innenverteidiger verwendbare Alternative zur Verfügung. Links kann Stephen Ward (FC Burnley) verteidigen, doch erste Wahl dürfte eher Robbie Brady (Norwich City) sein, sofern Trainer O’Neill den 23-Jährigen aufgrund seiner Offensivqualitäten nicht gleich im linken Mittelfeld aufbietet.

Mittelfeld

Im Mittelfeld agiert Irland mit einer Doppelsechs, die in der Regel von Glenn Whelan (Stoke City) und James McCarthy (FC Everton) gebildet wird, während Stephen Quinn (FC Reading) und David Meyler (Hull City) als Backups vorgesehen sind. Während die Doppelsechs etabliert ist, wird offensiv zwischen einer offensiven Dreierreihe plus einer Spitze oder aber zwei offensiven Außen und zwei Angreifern variiert. Entscheidet sich O’Neill für ein 4-2-3-1 ist Wesley Hoolahan (Norwich City) als Zehner normalerweise erste Wahl. Auf den Außenbahnen bewerben sich die beidseitig verwendbaren James McClean (West Bromwich Albion) und Aiden McGeady (FC Everton) sowie Jeff Hendrick (Derby County) links. Rechts kann außerdem Jonathan Walters (Stoke City), der in einem 4-4-2 aber oft auch als zweite Spitze gefragt ist.

Angriff

Im Angriff hat sich zuletzt Daryl Murphy (Ipswich Town) an der internen Konkurrenz vorbeigeschoben, doch bis zum EM-Start kann sich dies natürlich wieder ändern. In Top-Form dürfte jedenfalls Shane Long (FC Southampton) beste Chancen auf den Stammplatz in der Spitze haben, gegebenenfalls mit Walters als Partner. Für den 35 Jahre alten Rekordtorschützen Robbie Keane (Los Angeles Galaxy), der schon bei der WM 2002 dabei war, dürfte es dagegen allenfalls noch zur Jokerrolle reichen.

Players to watch im EM Kader von Irland

Bei den Feldspielern mangelt es Irland an wirklich hochkarätigem Nachwuchs. Die jüngsten Spieler kann man mit ihren 24 Jahren schon längst nicht mehr zu den Talenten zählen. Zu nennen sind hier Innenverteidiger Shane Duffy (Blackburn Rovers) und vor allem Linksverteidiger Robbie Brady (Norwich City). Während Duffy in der zweiten englischen Liga Stammspieler ist, im Nationalteam aber nur Ersatz, ist Brady in der Premier League eine fixe Größe und daher auch bei Irland unverzichtbar. Dennoch bleibt unter dem Strich die Tatsache, dass Irland mit einer sehr erfahrenen Mannschaft ohne echte Jungspunde nach Frankreich reist

Die EM-Chancen der Boys in Green

In den EM-Qualifikationsspielen gegen Deutschland (1:0 und 1:1) hat Irland gezeigt, was an einem guten Tag möglich ist. Die Mannschaft verfügt über eine gute Defensive, kann aber durchaus auch konstruktiv nach vorne spielen, wobei längst nicht immer alle Qualitäten voll abgerufen werden.

In einer anderen Gruppe wäre dennoch sogar der zweite Platz denkbar, doch in der vorhandenen Konstellation mit den Schwergewichten Italien und Belgien bleibt nüchtern betrachtet nur der dritte Platz als Rettungsanker im Hinblick auf das EM Achtelfinale. Eine Heimreise nach der Vorrunde wäre freilich alles andere als eine Überraschung – doch selbst dann könnte die irische Mannschaft als unangenehmer Gegner für die Top-Teams das Zünglein an der Waage sein.

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