Portugal bei der EM 2016 – Teamprofil & Kader

Seit der EM 2000 hat die portugiesische Nationalmannschaft kein großes Turnier verpasst, gleichzeitig aber trotz vieler hochkarätiger Einzelspieler keinen Titel eingefahren.

Weder die goldene Generation um Luis Figo und Rui Costa noch das aktuelle, von Weltfußballer Cristiano Ronaldo angeführte Team konnte die vor Turnierbeginn stets hohen Erwartungen erfüllen.

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Platz zwei bei der EM 2004 im eigenen Land sowie das Erreichen der Halbfinales bei der Weltmeisterschaft 2006 und der Europameisterschaft 2012 waren bisher die größten Erfolge – den lange zurückliegenden 3. Platz bei der WM 1966 einmal ausgeklammert.

Wichtiges zum Fußballteam von Portugal

Größte Erfolge: WM-Dritter 1966, EM-Zweiter 2004
Rekordtorschütze: Cristiano Ronaldo (61 Tore)
Rekordspieler: Cristiano Ronaldo (132 Spiele)
Teuerster Spieler: Cristiano Ronaldo (110 Mio. €)
Spitzname: Selecao Das Quinas
FIFA Weltrangliste8. Platz
Höchster Sieg: Portugal – Kuwait 8:0 (2003)
Höchste Niederlage: Portugal – England 0:10 (1947)
EM Teilnahmen: 84, 96, 00, 04, 08, 12, 16 (7)

Portugal Kader für die EM 2016

Tor: Eduardo (Dinamo Zagreb), Anthony Lopes (Olympique Lyon), Rui Patricio (Sporting Lissabon)

Abwehr: Bruno Alves (Fenerbahce Istanbul), Ricardo Carvalho (AS Monaco), Cedric Soares (FC Southampton), Eliseu (Benfica Lissabon), Jose Fonte (FC Southampton), Pepe (Real Madrid), Raphael Guerreiro (FC Lorient), Vieirinha (VfL Wolfsburg)

Mittelfeld: Adrien Silva (Sporting Lissabon), Andre Gomes (Valencia CF), Danilo Pereira (FC Porto), Joao Mario (Sporting Lissabon), Joao Moutinho (AS Monaco), Rafa Silva (Sporting Braga), Renato Sanches (Benfica Lissabon), William Carvalho (Sporting Lissabon)

Angriff: Eder (OSC Lille), Ricardo Quaresma (Besiktas Istanbul), Nani (Fenerbahce Istanbul), Cristiano Ronaldo (Real Madrid),

Zu den ganz großen Favoriten bei der EM 2016 gehört Portugal diesmal nicht, doch genannt wird die Mannschaft von Trainer Fernando Santos dennoch nicht wirklich selten, wenn es um die Teams geht, denen der ganz große Wurf zuzutrauen ist. Die Qualifikation für die EURO gelang dem aktuellen Achten der FIFA-Weltrangliste letztlich souverän. Den Auftakt setzte Portugal zwar gegen Albanien mit 0:1 in den Sand, woraufhin der schon nach dem Vorrunden-Aus bei der WM 2014 angezählt Coach Paulo Bento gehen musste, doch mit dem neuen Trainer Santos gelangen dann sieben Siege am Stück, die in der einzigen Fünfer-Qualifikationsgruppe mit deutlichem Vorsprung zum ersten Platz reichten.

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Das ist das Team von Portugal bei der EM 2016

Tor

Im Tor ist nunmehr schon seit Jahren Rui Patricio von Sporting Lissabon die unumstrittene Nummer eins. Auf den 27-Jährigen ist in der Regel Verlass, während sein Vorgänger und wohl auch in Frankreich als Ersatz zum Kader gehörende Eduardo (Dinamo Zagreb) nicht immer sicher agierte. Keeper Nummer drei dürfte der 25-jährige Anthony Lopes (Olympique Lyon) sein, dem Experten zutrauen, mittel- bis langfristig Rui Patricio zu verdrängen.

Abwehr

In der Innenverteidigung findet sich geballte Erfahrung wieder. Trotz seiner mittlerweile 37 Jahre steht Ricardo Carvalho (AS Monaco) im EM-Kader. Daneben haben auch Bruno Alves (Fenerbahce Istanbul), Pepe (Real Madrid) und Jose Fonte (FC Southampton) die 30er-Grenze schon geknackt. Auch nicht jünger ist der etatmäßige Linksverteidiger Fabio Coentrao (AS Monaco), der aber aufgrund einer Oberschenkelverletzung für die EURO 2016 ausfallen wird. Raphael Guerreiro (FC Lorient) und Eliseu (Benfica) kämpfen um den frei gewordenen Platz. Rechts sorgt Cedric Soares (FC Southampton) zumindest noch für etwas jugendlichen Schwung in der Viererkette. Als Backup ist Vieirinha (VfL Wolfsburg) eingeplant, der aber auch offensiv eine Option darstellt.

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Mittelfeld

Ronaldo ist Portugals Ass im Ärmel

Im in der Regel praktizierten 4-3-3 gilt William Carvalho (Sporting Lissabon) auf der zentralen Position vor der Abwehr als kommender Superstar. Danilo Pereira (FC Porto) ist der erste Ersatz. Davor auf den offensiveren Halbpositionen sind Joao Moutinho (AS Monaco) und Adrien Silva (Sporting Lissabon) die erfahrenen Optionen, wobei sich aber auch Joao Mario (Sporting Lissabon) und Andre Gomes (Valencia CF) berechtigte Hoffnungen machen dürfen.

Angriff

Im Angriff fehlt fast schon traditionell ein echter Mittelstürmer von internationaler Klasse. Für Eder (Swansea City), der als einziger diesen Stürmertypus verkörpert, reicht es in der Regel nur zur Jokerrolle. Dafür finden sich drei schnelle und bewegliche Angreifer in der Startelf, von denen Cristiano Ronaldo (Real Madrid) natürlich gesetzt ist. Mit Nani (Sporting Lissabon) und Ricardo Quaresma (FC Porto) rangeln daneben zwei erfahrene Kräfte sowie mit Rafa Silva (Sporting Braga) ein hochveranlagter Youngster um die Plätze.

Portugals Supertalent bei der EURO 2016

Renato Sanches
Вячеслав Евдокимов (CC BY-SA 3.0)

Der kommende Superstar Portugals heißt Renato Sanches. Vor wenigen Wochen in Deutschland nur Insidern und echten Experten ein Begriff, hat sich das schlagartig geändert. Denn Branchenprimus Bayern München verkündete Anfang Mai völlig überraschend die Verpflichtung des 18-jährigen Supertalents.  Der defensive Mittelfeldspieler wechselt für 35 Millionen Euro nach Deutschland, wobei die Ablösesumme noch steigen kann – und das, nach nicht einmal einer ganzen Saison als Profi.

Erst Ende Oktober 2015 absolvierte der Portugiese sein erstes Spiel für die Profis von Benfica Lissabon, doch bereits die dritte Partie durfte er über die volle Spielzeit ran. Von da an war der 1,76 Meter große Mittelfeldspieler nicht mehr aus der Startformation Benficas wegzudenken. Im portugiesischen Nationalteam debütierte er im März diesen Jahres. Ob er im Portugal-Kader für die Europameisterschaft 2016 nur Ergänzungsspieler oder doch als fixe Größe eingeplant ist, werden die ersten Partien zeigen.

Chancen Portugals bei der Europameisterschaft 2016

Portugal verfügt über eine durchweg gut besetzte Mannschaft, der aber abgesehen von Cristiano Ronaldo die absolute Extraklasse fehlt. Es sind zwar einige Akteure vorhanden, denen auf Sicht eine Entwicklung auf höchstes Niveau zuzutrauen ist, doch im Moment ist vor allem Potential vorhanden. Gleichzeitig stehen aber auch einige Routiniers im Kader, die den Sprung in die Weltklasse trotz starker Anlagen nicht geschafft haben, die es nun aber nochmal wissen wollen. Insgesamt bringt diese portugiesische Auswahl eine interessante Mischung mit.

Dem erfahrenen Trainer Fernando Santos ist zuzutrauen, eine schlagkräftige Einheit zu formen, für die dann Cristiano Ronaldo in engen Spielen den Unterschied ausmachen kann. Die EM Gruppe F sollte Portugal zwar ohne Probleme überstehen, nichtsdestotrotz ist mehr als das Halbfinale der Europameisterschaft nicht realistisch und das auch nur, wenn es nicht schon zuvor zu Duellen mit den ganz Großen kommt.

EM Mannschaften 2016.