WM 1974 in Deutschland

Gastgeber: Bundesrepublik Deutschland
Teilnehmerzahl: 16
Gewinner: Bundesrepublik Deutschland
Finalist: Niederlande
Torschützenkönig: Grzegorz Lato (7 Treffer)

Im Jahr 1974 war die Fußball Weltmeisterschaft erstmals in der Bundesrepublik Deutschland zu Gast. Die Deutschen konnten durch einen 2:1-Triumph im Finale gegen die Niederlande ihren zweiten WM-Titel feiern. Es war das erste Mal, dass ein amtierender Europameister sich auch zum Weltmeister krönte.

Neuer Modus – keine Kreuzspiele, Halbfinalgruppen

Für die Endrunde waren 16 Teams qualifiziert. Darunter neun Nationen aus Europa, vier aus Südamerika sowie Haiti, Australien und Zaire. Das Turnier präsentierte einen neuen Modus.

Zwar wurde die Vorrunde wie gehabt in vier Gruppen mit je vier Mannschaften, von denen jeweils die besten zwei in die nächste Runde aufstiegen, ausgetragen, jedoch verzichtete man auf die anschließende K.O.-Phase. Anstatt dessen wurden die besten acht Teams erneut in zwei Gruppen eingeteilt. Die Gruppensieger trugen anschließend das Finale aus.

Spielball der Endrunde 1974 in Deutschland
Wikimedia: shine2010 (CC BY 2.0)

In der Vorrunde kam es gleich zur ersten Sensation. In der einzigen je ausgetragenen Partie zwischen der Bundesrepublik Deutschland (BRD) und der Deutsch-Demokratischen-Republik (DDR) siegte die DDR völlig unerwartet durch ein Tor von Jürgen Sparwasser mit 1:0. Durch Erfolge gegen Chile sowie Australien war die BRD bereits vor dem Spiel fix für die nächste Runde qualifiziert.

Eine Enttäuschung mussten einmal mehr die Italiener einstecken. Die „Squadra Azzurra“ gewannen lediglich gegen Fußballzwerg Haiti mit 3:1. Nach einem Unentschieden gegen Argentinien sowie einer Niederlage gegen Polen, musste der bis dato zweifache Weltmeister frühzeitig die Heimreise antreten.

Zweiter WM-Triumph für Deutschland

In der finalen Gruppenphase feierten die BRD sowie die Niederlande drei volle Erfolge, wurden somit Gruppensieger und zogen ins Finale ein. Das Endspiel fand vor 76.000 Menschen im Münchner Olympiastadion statt.

Die Partie begann furios, denn nach einem Angriff über 17 Stationen wurde Johan Cruyff von Uli Hoeneß zu Fall gebracht. Nach nicht einmal einer Minute Spielzeit gab es Elfmeter für die Niederlande, den Johan Neeskens sicher verwandelte. Deutschland fand jedoch zurück in die Partie und konnte ebenfalls per Penalty ausgleichen. Nach einem Foul an Bernd Hölzenbein war es Paul Breitner der den Ball vom Punkt ins Netz schob.

Das entscheidende Tor fiel in der 42. Minute durch den „Bomber der Nation“, Gerd Müller. In der zweite Halbzeit gelang es den Niederländern nicht Kapital aus ihren zahlreichen Chancen zu schlagen. Die Bundesrepublik Deutschland kürte sich zum zweiten Mal zum Weltmeister. Der dritte Platz ging an Polen, die das Duell mit Brasilien für sich entscheiden konnten.

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