Schweden: Positiver Jahresauftakt ohne zahlreiche Stammkräfte

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Bei Nationalmannschaften aus dem hohen Norden ist es üblich, zu Beginn eines Jahres mit einer Auswahl an Spielern, die in den heimischen Ligen aktiv sind, zu internationalen Testspielen anzutreten.

So ist auch die Nationalelf Schwedens, die bei der Fußball WM 2018 im Sommer in der Vorrunde auf Deutschland, Mexiko und Südkorea trifft, zu einem Trainingslager nach Abu Dhabi aufgebrochen, in dessen Rahmen in den vergangenen Tagen zwei Freundschaftsspiele auf dem Programm standen.

Zunächst trennte sich das Drei-Kronen-Team von Estland mit einem eher enttäuschenden 1:1. Karl Holmberg auf Vorlage von Kerim Mrabti markierte elf Minuten vor dem Ende zumindest noch den Ausgleich, nachdem Henri Anier Estland kurz nach der Pause in Führung gebracht hatte.

1:0-Sieg gegen Dänemark

Besser lief es für die schwedische Auswahl dann im zweiten Test gegen den Nachbarn aus Dänemark, der bei der Endrunde in WM Gruppe C auf Frankreich, Peru und Australien trifft.

Allerdings dauerte es bis zur dritten Minute der Nachspielzeit, ehe Gustaf Nilsson den Treffer zum goldenen 1:0-Sieg erzielte. Der eingewechselte Angreifer, der beim dänischen Klub Silkeborg IF unter Vertrag steht, stand nach einem Lattentreffer von Jordan Larsson, dem Sohn des legendären Torjägers Henrik Larsson goldrichtig und verwertete den Abstauber.

Der 20 Jahre alte Larsson, der wie sein Vater im Sturm spielt und der gerade nach einem durchwachsenen Jahr in den Niederlanden bei NEC Nijmegen in die Heimat zu IFK Norrköping zurückgekehrt ist, bestritt sein zweites Länderspiel.

Larsson hat indes mit Blick auf die WM 2018 eher Außenseiterchancen, ist Schweden doch im Angriff breit aufgestellt. Alleine in der deutschen 2. Bundesliga dürfen sich mit Sebastian Andersson (1. FC Kaiserslautern), Mikael Ishak (1. FC Nürnberg) und Christoffer Nyman (Eintracht Braunschweig) Hoffnungen auf eine WM-Nominierung machen.

Holberg, Mrabti und Nilsson, die in Abu Dhabi alle an Toren beteiligt waren, sind weitere Kandidaten, wobei mit John Guidetti (Celta Vigo), Marcus Berg (Al Ain FC), Ola Toivonen (FC Toulouse) und Isaac Thelin (Waasland Beveren) auch vier gestandene Angreifer im Rennen sind, die nach jetzigem Stand einen mehr oder weniger großen Vorsprung haben. Gerade auf Berg und Guidetti dürfte Trainer Janne Andersson in Russland kaum verzichten.

Nächster Test Ende März

In Abu Dhabi erhielten freilich nicht nur Offensivspieler eine Chance, sondern auch in allen Mannschaftsteilen konnten sich vielversprechende Spieler, die überwiegend den Sprung in einer größere Liga noch nicht gewagt haben oder wieder zurückgekehrt sind, zeigen.

So betrieb Jiloan Hamad (Hammarby IF), der bei der TSG 1899 Hoffenheim den Durchbruch nicht geschafft hat, ebenso Eigenwerbung wie Oscar Lewicki, der einst im Nachwuchs und der zweiten Mannschaft des FC Bayern München spielte, aber vergeblich auf eine Chance bei den Profis wartete und nun für Malmö FF spielt.

Insgesamt kann man beim schwedischen Verband nach den ersten Spielen im neuen Jahr ein positives Fazit ziehen, bieten sich Coach Andersson doch viele Alternativen. Das Rennen um die Plätze im Kader geht nun am 24. März mit dem WM-Testspiel in Solna gegen Chile in die heiße Phase.

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