Fussball WM & EM

Schon neun EM-Trainer zurückgetreten

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Neun Trainer sind bei der laufenden Europameisterschaft ein letztes Mal für das jeweilige Nationalteam auf der Bank gesessen. Drei davon haben bereits vor der Endrunde angekündigt, sich nach dem Turnier neuen Herausforderungen stellen zu wollen, die restlichen sechs die Konsequenzen aus dem schwachen Abschneiden ihrer Mannschaft gezogen und den Rücktritt eingereicht.

Clément Bucco-Lechat (CC BY-SA 3.0)

Zu jenen, die schon vor Turnierstart bekannt gaben, nach der EM ihre „Teamkarriere“ zu beenden, zählt Antonio Conte. Der italienische Nationalcoach brachte die Azzurri sensationell ins Viertelfinale und scheiterte nur knapp an Deutschland. Bereits im April wurde sein Wechsel zum FC Chelsea publik, sein Debüt auf der Trainerbank der Blues wird er in rund zwei Wochen geben.

Auch der Abschied von Schwedens Erik Hamren und Islands Lars Lagerbäck kommt nicht überraschend. Für beide war schon im Vorhinein klar, dass sie nach der Europameisterschaft andere ans Ruder lassen. In Schweden wird der 62-jährige Janne Andersson das Team zukünftig betreuen, bei Island übernimmt der bisherige Co-Trainer Heimir Hallgrimsson, im richtigen Leben Zahnarzt, die Agenden von Lagerbäck.

Aufgrund enttäuschender Leistungen zurückgetreten sind einige Trainer von EM-Teilnehmern, die bereits in der Gruppenphase ausgeschieden sind. Allen voran Mikhail Fomenko, der mit der Ukraine alle drei Spiele verlor und kein einziges Tor erzielte. Auch Leonid Slutski holte mit den Russen nur einen Punkt und gab folglich nach dem letzten Spiel das Ende seiner Amtszeit bekannt.

Ionutzmovie (CC BY-SA 3.0)

Anghel Iordanescu, Teamchef von Rumänien, kämpfte mit seiner Mannschaft bis zum letzten Spiel um den Einzug ins Achtelfinale, musste sich dann aber Albanien geschlagen geben. Trotz guter Leistungen gegen Frankreich und die Schweiz verkündete Iordanescu noch während des Turniers, dass er sich mit Verbandspräsident Razvan Burleanu über eine Auflösung des Vertrags geeinigt habe.

Pavel Vrba hatte Tschechien in der EM-Qualifikation noch sensationell auf den ersten Platz vor Island, der Türkei und Holland geführt, bei der Endrunde selbst dann aber enttäuscht. Tschechien landete in Gruppe D nur auf dem vierten Platz und holte lediglich einen Punkt. Der Rücktritt war die logische Konsequenz.

Илья Хохлов (CC BY-SA 3.0)

Mit Vicente Del Bosque und Roy Hodgson erwischte es zwei weitere prominente Namen. Sowohl Del Bosque als auch Hodgson enttäuschten mit ihren Mannschaften schon bei der Weltmeisterschaft 2014, erhielten aber 2016 eine weitere Chance. Zwar schafften es Spanien und auch England ins Achtelfinale schieden aber dort gegen Italien bzw. Island aus. Für beide waren diese Spiele ihre letzten als Nationaltrainer.

Aktuell stehen auch noch weitere Nationaltrainer vor einem Rücktritt. Fatih Terim kündigte bereits an, dass er nach Ende der Europameisterschaft Platz machen könnte für einen Nachfolger. Auch Marc Wilmots, der mit Belgien an Wales scheiterte, wurde nach dem Aus kritisiert und sitzt nicht mehr fest im Sattel.

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