EM 1964 in Spanien

Teilnehmerzahl: 4 bei der Endrunde, 29 in der Qualifikation
Gastgeber: Spanien
Gewinner: Spanien
Finalist: Sowjetunion
Torschützenkönig: Bene, Novak, Pereda (2 Tore)

Die EM 1964 wurde nach dem gleichen System wie die Premiere vier Jahre zuvor erspielt. Über zwei Jahre ermittelten die Teilnehmer im KO-System mit Hin- und Rückspiel vier Halbfinalisten, die zur Endrunde vom 17. bis zum 21. Juni 1964 in Spanien gegeneinander antraten. Auch hier kam das Knock Out-Verfahren zur Anwendung, allerdings wurde auf ein Rückspiel verzichtet.

Geschichte EM 1964 Teilnehmer
Wikimedia, Parutakupiu (gemeinfrei)

Deutschland hatte als einziges Land kein Interesse

Die EM 1964 war der Beweis, dass sie sich die Idee durchsetzte. Von den damals 33 Verbänden der UEFA nahmen bereits 29 teil. Einzig Deutschland hatte dabei erneut aus reinem Interesse abgewunken. Für Bundestrainer Sepp Herberger war der Wettbewerb nach wie vor reine Zeitverschwendung.

Die anderen Länder, die nicht starteten, nahmen entweder aus politischen Gründen (Zypern, Schottland) oder wegen einer knappen Kasse (Finnland) nicht teil. Griechenland stieg zudem während des Turniers aus, weil es nicht in Albanien antreten wollte.

Die vier Halbfinalisten der EURO 1964 in Spanien

Für das Halbfinale qualifizierten sich der Titelverteidiger Sowjetunion, Gastgeber Spanien, Dänemark sowie Ungarn, dass den bislang letzten fußballerischen Höhepunkt seiner Geschichte erlebte. Die Russen traten gegen Dänemark an und fanden keine würdigen Gegner vor. Das 3:0 war für die Sowjetunion eher noch ein Resultat, das zu knapp ausgefallen war.

Spanien musste sich hingegen mühen. Die tapferen Ungarn verlangten den Iberern alles ab und hatten den Fuß in der Tür zum Finale, doch es sollte nicht sein. Nach der Verlängerung konnte sich Spanien mit 2:1 durchsetzen. Auch im Spiel um Platz 3 gab es noch einmal 30 Minuten oben drauf. Die Dänen hatten sich mit aller Kraft gegen die Ungarn gewehrt, doch schließlich zerbrach ihr Abwehrbollwerk. Nach 120 Minuten stand es 3:1 für die Osteuropäer.

Spanien gewinnt bei der EM 1964 seinen ersten großen Titel

Im Finale war die Sowjetunion klar favorisiert. Spanien hatte sich zwar Anerkennung durch seine bisherigen Auftritte erkämpft und verfügte über den Heimvorteil, doch die Sowjets galten als das erfahrene Team. Manchmal spielen solche Dinge im Fußball allerdings keine Rolle. Im Endspiel traf Jesus Maria Pereda schon nach fünf Minuten zur Führung für sein Land, doch die Sowjets zeigten ihre Klasse und antworteten nur zwei Minuten später durch Galimsjan Chussainow.

Die Anfangsphase hatte beide Teams in Schock versetzt und sie konzentrierten sich in der Folge auf die Abwehr. Die Russen liebäugelten mit der Verlängerung. Spanien hatte gegen Ungarn viele Kräfte gelassen. Doch dies wussten die Iberer auch und suchten deshalb in der regulären Spielzeit mit viel Mut die Entscheidung.

Für diese Partie galt das alte Sprichwort, dass Mut und Glück oftmals Hand in Hand gehen. In der 85. Minute traf Marcelino Martinez zum 2:1 und führte sein Team damit zum Titel. Der Jubel war grenzenlos. In der Folge nahm die FIFA das von der UEFA ausgerichtete Turnier, das sich so fulminant bewährt hatte, offiziell in den Spielkalender auf. Vier Jahre später sollte deshalb dann auch Deutschland antreten.

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