DFB und ÖFB werben um Bayern-Youngster Paul Wanner

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Ein gutes Jahrzehnt nach David Alaba, der im vergangenen Jahr mit zahlreichen Titeln im Sack zu Real Madrid weitergezogen ist, schickt sich mit Paul Wanner aktuell wieder ein Talent mit österreichischen Wurzeln an, beim FC Bayern München den Durchbruch zu schaffen.

Doch während es für Alaba außer Frage stand, im ÖFB-Trikot aufzulaufen, ist im Moment noch offen, ob man sich in der Alpenrepublik auch eines Tages über den Auswahlspieler Wanner freuen darf.

Wanner bislang im Nachwuchs für den DFB

Der Anfang Januar bei der 1:2-Niederlage des FC Bayern gegen Borussia Mönchengladbach auch wegen vieler corona- und verletzungsbedingter Ausfälle mit 16 Jahren und 15 Tagen zum zweitjüngsten Spieler der Bundesligageschichte nach Youssoufa Moukoko avancierte Wanner wurde zwar im österreichischen Dornbirn geboren, ist aber größtenteils in Baden-Württemberg aufgewachsen.

Dank seiner österreichischen Mutter und seines deutschen Vaters hat der 2018 vom FV Ravensburg in den Nachwuchs des FC Bayern gewechselte Mittelfeldmann noch die Möglichkeit, sich zwischen dem Deutschen Fußball-Bund (DFB) und dem Österreichischen Fußball-Bund (ÖFB) zu entscheiden.

Zwar lief Wanner in der U17 bislang siebenmal im DFB-Trikot auf, doch ein Verbandswechsel wäre noch möglich. Und nichts anderes ist das Ziel des ÖFB, der in Person von Sportdirektor Peter Schöttel aber um die Schwere der Aufgabe weiß, sind die Aussichten auf Erfolge mit der deutschen Nationalmannschaft doch sicherlich größer. Gegenüber dem “kicker“ betonte Schöttel aber, “seinen Job zu machen“ und zu versuchen, das “außergewöhnliche Talent“ von Österreich zu überzeugen.

Im Zuge dessen betonte Schöttel, der eine Kontaktaufnahme mit der Familie angekündigt hat, aber keinen Aktionismus betreiben und auch keine Versprechen abgeben zu wollen. “Auf Paul prasselt im Moment als junger Spieler viel ein. Mir geht es vor allem darum, dass alles seriös abläuft“, so Schöttel, der in der Personalie auch schon mit DFB-Direktor Oliver Bierhoff gesprochen hat.

Bierhoff bremst die Euphorie

Bierhoff bestätigte das Gespräch mit Schöttel nun bei “Sky“ und berichtete von einem “fairen“ Ablauf. Grundsätzlich ist man beim DFB dabei “guter Dinge“, dass Wanner nicht zum südlichen Nachbarn wechseln wird. “Der DFB wird sich immer stark um Paul bemühen und wir hoffen, diesen Weg weiter mit ihm erfolgreich gestalten zu können“, betont Bierhoff.

Dieser hat aber auch eine schrittweise Vorgehensweise ankündigt und ist mit ähnlichen Worten wie Schöttel darum bemüht, den Hype um Wanner nicht zu groß werden zu lassen: “Es ist schön, wenn so ein junger Spieler für Furore sorgt. Aber man muss versuchen, das alles wieder zu beruhigen. Denn auf den Jungen ist viel eingeprasselt“, so Bierhoff, der konkret auch den Vergleich mit Jamal Musiala, einem anderen Hochbegabten ablehnt, hat letzterer “doch schon auf einem anderen Niveau“ seine Qualitäten gezeigt. Im DFB WM 2022 Kader wird Wanner freilich noch nicht zu finden sein.