Advocaat, Ranieri und Susic entlassen

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Während Länder wie San Marino, Liechtenstein oder die Färöer Inseln am 4. Spieltag lange herbeigesehnte Erfolge feierten und für historische Momente sorgten, hatten andere Mannschaften keinen Grund zur Freude. Bei gleich vier europäischen Nationalmannschaften wurden die Trainer aufgrund enttäuschender Leistungen entlassen.

Claudio Ranieri wurde als Trainer von Griechenland entlassen
Wikimedia, Roberto Vicario (CC BY-SA 3.0)

Als Ersten erwischte Claudio Ranieri, der erst nach der WM 2014 die Nachfolge von Fernando Santos als Trainer von Griechenland antrat. Unter Ranieri konnte die griechische Mannschaft keinen einzigen Sieg verbuchen und verlor alle drei Heimspiele. Das Fass endgültig zum Überlaufen brachte die historische Pleite gegen die Färöer Inseln. Verbandschef Giorgos Sarris erklärte bereits kurz nach dem Spiel: „Nach dieser niederschmetternden Niederlage der Nationalmannschaft übernehme ich die komplette Verantwortung für die unglückliche Wahl des Trainers.“ Mit Giovanni Trapattoni steht bereits der nächste Italiener parat.

Ebenfalls am Samstag verkündetet Dick Advocaat sein Rücktritt als Nationaltrainer von Serbien. Der Niederländer hatte das Amt ebenfalls erst im Sommer übernommen und als Ziel das Erreichen der EM Endrunde 2016 ausgegeben. Nach lediglich einem Punkt aus drei Spielen war letztlich die Niederlage gegen Dänemark entscheidend. Advocaat bezeichnete die Leistung seiner Mannschaft als „schrecklich“ und reichte als Konsequenz seinen Rücktritt ein. Im Testspiel gegen Griechenland könnte Medienberichten zufolge  U21-Trainer Radovan Curcic auf der Betreuerbank sitzen.

Georgien entlässt Trainer Temur Ketsbaia

Auch in Deutschland-Gruppe D gab es eine Entlassung. Nach dem 0:4 gegen Polen nahm Georgiens Teamchef Temur Ketsbaia seinen Hut. Nach zuletzt schwachen Leistungen und heftiger Kritik Ketsabaias an der Regierung und dem Verband schien der Abgang jedoch bereits vor der Rekord-Heimniederlage festzustehen. Der scheidende Trainer selbst meinte: „Es ist sehr schade, dass meine Arbeit als georgischer Nationaltrainer so endet. Ich wünsche dem georgischen Fußball nur das Beste und werde als Georgier immer ein großer Fan unserer Nationalmannschaft bleiben.“ Wer Georgien nun am 29. März 2015 gegen Deutschland betreut, ist noch unklar. Als aussichtsreichste Kandidaten gelten U21-Trainer Alexander Tschiwadze und der ehemalige Teamkapitän und Bundesliga-Spieler Kachaber Zchadadze.

Als vierter Nationaltrainer wurde Bosniens Safet Susic vor die Tür gesetzt. Susic hatte die bosnische Auswahl 2009 übernommen und sensationell zur Weltmeisterschaft 2014 geführt. Doch in der EM-Qualifikation läuft es für die Goldenen Lilien überhaupt nicht nach Plan. Nach nur zwei Punkten aus drei Spielen und der 0:3-Pleite gegen Israel zog der Verband die Notbremse und veröffentlichte folgende Stellungnahme: „Das Exekutivkomitee des Verbandes hat entschieden, dass es die beste Lösung ist, dass Safet Susic nicht mehr Teamchef ist.“  Ein Nachfolger steht noch nicht fest, beste Chancen hat aber der momentan vereinslose Vahid Halilhodzic, der bei der WM mit Algerien für Furore sorgte.