Panama Papers belasten UEFA

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Erst vor wenigen Wochen wurde Gianni Infantino zum neuen FIFA-Präsidenten gewählt. Gleich in seiner Antrittsrede kündigte er Veränderungen und das Ende dubioser Machenschaften an – der Fußball sollte in Zukunft wieder oberste Priorität haben. Nun holt den Schweizer seine Vergangenheit in der UEFA ein. Denn die Panama Papers brachten brisante Informationen ans Tageslicht, die Infantinos frühere Arbeit in ein anderes Licht rücken.

2006 soll Infantino, damals noch als Leiter der Rechtsabteilung der UEFA, den Verkauf der TV-Rechte für Champions- und Europa League sowie dem Supercup für die lächerlich geringe Summe von 139.000 US-Dollar an eine Briefkastenfirma namens Cross Trading abgesegnet haben. Der Vertrag weist sowohl die Unterschrift Infantinos als auch jene von Hugo Jinkis auf. Jinkis ist Argentinier, Sportrechtehändler und seit einigen Monaten im Visier des FBI.

Dubios erscheint die Sache vor allem aufgrund des ungeheuer niedrigen Marktpreises und der Verbindung zu Jinkis. Zudem hatte die UEFA in der Vergangenheit heftig dementiert, mit Jinkis Geschäfte gemacht zu haben. Die Firme des Argentiniers hatte die Rechte in weiterer Folge um das Dreifache an Teleamazonas aus Ecuador verkauft.

Die Frage nach dem niedrigen Preis ist es auch, die den ganzen Deal so verdächtig macht und Vorwürfe der Bestechung aufkommen lässt. Denn im Zeitraum von 2006 bis 2009, in den auch dieses Geschäft fällt, setzte die UEFA um die zwei Milliarden Euro mit TV-Deals um. Warum also die Rechte an der Königsklasse und weiteren Bewerben derart unter Wert verkaufen?

Dominik Schmid, Experte für TV-Rechte und Sportvermarktung hat seine eigene Meinung: „Werden Rechte so unter Wert verkauft ist entweder der Verantwortliche beim Verband so inkompetent, dass er sofort gefeuert werden müsste, oder man könnte vermuten, dass es Abreden gab.“

Infantino, der durch seine Unterschrift unter dem Vertrag ins Rampenlicht rückte, wies in einer ersten Stellungnahme jede Verantwortung von sich und meinte nie persönlichen Kontakt mit einer dieser Firmen gehabt zu haben.

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