Kreuzbandriss bei Ozan Kabak – EM-Traum geplatzt

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Ozan Kabak, Verletzung, Türkei EM 2024

Zwei Wochen vor dem Auftaktspiel bei der Europameisterschaft 2024 muss die türkische Nationalmannschaft einen personellen Nackenschlag wegstecken. Bei Ozan Kabak bestätigte sich die schon kurz nach der Auswechslung des Innenverteidigers beim torlosen Testspiel in Bologna gegen Italien vorhandene Befürchtung einer schweren Knieverletzung, wodurch dem 24-Jährigen eine lange Zwangspause bevorsteht.

In der 38. Minute ging Kabak nach einem Zweikampf mit dem italienischen Mittelstürmer Mateo Retegui zu Boden und schrie direkt auf, sodass sofort eine ernsthaftere Verletzung zu vermuten war. Der Profi der TSG 1899 Hoffenheim wurde gegen Merih Demiral ausgewechselt, zunächst sichtlich unter Schmerzen per Trage vom Feld und dann ins Krankenhaus gebracht, wo sich die erste Diagnose Kreuzbandriss bestätigte.

Nach Söyüncü der zweite Ausfall im Abwehrzentrum

“Es tut uns wirklich leid. Wir haben kein gutes Gefühl“, ließ Trainer Vincenzo Montella schon im Rahmen der PK nach dem Spiel in Bologna durchblicken, mit einer schlechten Nachricht aus dem Krankenhaus zu rechnen. Am Vormittag danach teilten dann die TSG Hoffenheim und der türkische Verband dann die niederschmetternde Diagnose mit, ebenso die Erwartung einer mehrmonatigen Pause.


Die EM 2024 ist für Kabak in jedem Fall kein Thema und vermutlich wird der 26-fache A-Nationalspieler der TSG Hoffenheim auch bis weit in die neue Saison hinein, im schlechtesten Fall sogar bis Jahresende fehlen.

Bitter ist der Ausfall Kabaks auch für die türkische Nationalmannschaft, die mit dem schwer am Oberschenkel verletzten Çağlar Söyüncü bereits auf einen anderen zentralen Abwehrspieler verzichten muss. Kabak, der schon in der Vergangenheit immer wieder vom Verletzungspech verfolgt war, hätte so sehr gute Chancen gehabt, beim türkischen Auftaktspiel in Gruppe F gegen Georgien (18. Juni) sowie danach gegen Portugal (22. Juni) und gegen Tschechien (26. Juni) in der Startelf zu stehen.

Merih Demiral als erste Alternative?

Montella, der aus seinem ursprünglichen 35-Mann-Kader bis zum Ende der Nominierungsfrist am Freitag nun nach Söyüncü einen weiteren Spieler weniger streichen muss, sucht nun einen neuen Partner für Abdülkerim Bardakcı (Galatasaray Istanbul), der sich im Herbst zur Stammkraft entwickelt hat.

Gegen Italien brachte Montella vor der Pause Merih Demiral für Kabak und der 26-Jährige, der im Sommer 2023 überraschend für gut 16 Millionen Euro von Atalanta Bergamo zu Al Alhi nach Saudi-Arabien gewechselt ist, dürfte auch mit Blick auf den EM-Auftakt gute Chancen haben. Cenk Özkacar (FC Valencia) und Samet Akaydin (Panathinaikos Athen) wären zwei gelernte Alternativen, wobei auch eine Rückversetzung des am Dienstag im defensiven Mittelfeld aufgebotenen Defensiv-Allrounders Kaan Ayhan eine Option sein könnte.