Italien-Trainer Luciano Spalletti sorgt mit seinem ersten Kader für Aufsehen

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Erster Kader von Italien-Trainer Spalletti steht fest

Eine lange Eingewöhnungszeit in seiner Funktion als italienischer Nationaltrainer bekommt Luciano Spalletti nicht. Der 64-jährige Fußballtrainer, der nach dem Gewinn der Meisterschaft mit dem SSC Neapel eigentlich eine Pause einlegen wollte, dem dann aber wegen des kurzfristigen Abschieds von Roberto Mancini in Richtung Saudi-Arabien der Ruf des Verbandes ereilte, steht mit der Squadra Azzurra am 9. September in Nordmazedonien und drei Tage später gegen die Ukraine direkt vor zwei enorm wichtigen Partien in der Fußball EM-Quali 2024.

Denn nachdem Italien im März zum Auftakt zu Hause gegen England verloren hat, heißt es nach dem 2:0-Pflichtsieg auf Malta im dritten Spiel und vierten Spiel der EM-Quali 2024 Gruppe C “verlieren verboten“.

Für seine ersten beiden Partien als italienischer Nationaltrainer hat Spalletti nun ein 29 Spieler umfassendes Aufgebot bekannt gegeben und damit für die eine oder andere Überraschung gesorgt. Dass der 36-jährige Leonardo Bonucci, der bei Juventus Turin keine Rolle mehr spielte und der nun zum 1. FC Union Berlin gewechselt ist, auf der Kaderliste fehlt, kam nicht ganz unerwartet.

Weitaus eher überraschend kam Spallettis Verzicht auf Marco Verratti und Jorginho, die unter Mancini zumindest auf dem Weg zum Titel bei der EM 2021 absolute Schlüsselrollen innehatten – allerdings auch daran beteiligt waren, dass das Ticket für die WM 2022 in Katar verpasst wurde. Auch der 35-jährige Francesco Acerbi fehlt trotz einer starken Vorsaison im Trikot von Inter Mailand.

Nicolo Casale erstmals dabei

Den Kaderplatz von Bonucci und Acerbi in der Innenverteidigung nimmt der mit 25 Jahren deutlich jüngere Nicolo Casale von Lazio Rom ein, der gleichzeitig der einzige Neuling im Aufgebot ist. Nach teils längerer Abwesenheit wieder im Kreise der Squadra Azzurra dabei sind mit Manuel Locatelli und Nicolò Zaniolo zwei grundsätzlich hoch veranlagte Akteure, denen nach der Bewältigung längerer Schwächephasen zuzutrauen ist, auf dem erhofften Weg zur Fußball EURO 2024 zu wichtigen Figuren zu werden.

Mt Torhüter Alex Meret, Rechtsverteidiger Giovanni Di Lorenzo sowie den Angreifern Matteo Politano und Giacomo Raspadori berief Spalletti auch vier Spieler, die der Coach aus der gemeinsamen Zeit in Neapel bestens kennt. Weitere Akteure des Meisters fehlen auch deshalb, weil Napolis Leistungsträger wie Stanislav Lobotka, Frank Anguissa, Piotr Zielinski, Khvicha Kvaratskhelia oder Victor Osimhen vielfach keinen italienischen Pass besitzen.

Der italienische Kader im Überblick

Tor: Gianluigi Donnarumma (Paris Saint Germain), Alex Meret (SSC Neapel), Ivan Provedel (Lazio Rom), Guglielmo Vicario (Tottenham Hotspur)

Abwehr: Alessandro Bastoni, Matteo Darmian, Federico Dimarco (alle Inter Mailand), Cristiano Biraghi (AC Florenz), Nicolò Casale (Lazio Rom), Giovanni Di Lorenzo (SSC Neapel), Gianluca Mancini, Leonardo Spinazzola (beide AS Rom), Alessio Romagnoli (Lazio Rom), Giorgio Scalvini (Atalanta Bergamo)

Mittelfeld: Nicolò Barella, Davide Frattesi (beide Inter Mailand), Bryan Cristante, Lorenzo Pellegrini (beide AS Rom), Manuel Locatelli (Juventus Turin), Matteo Pessina (AC Monza), Sandro Tonali (Newcastle United)

Angriff: Federico Chiesa (Juventus Turin), Wilfried Gnonto (Leeds United), Ciro Immobile, Mattia Zaccagni (Lazio Rom), Matteo Politano, Giacomo Raspadori (beide SSC Neapel), Mateo Retegui (CFC Genua 1893), Nicolò Zaniolo (Aston Villa)