Italien: Mehrere Favoriten auf Trainerposten

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Der italienische Klubfußball befindet sich zwar augenscheinlich im Aufwind, wobei die positiven Tendenzen in den internationalen Wettbewerben auch erst noch bestätigt werden müssen.

Einen Tiefpunkt hat hingegen die italienische Nationalmannschaft erreicht, die im Oktober in den WM Playoffs gegen Schweden die Qualifikation für die FIFA Fußball WM 2018 verpasst hat.

Doch damit nicht genug: aktuell gibt es weder einen Verbandspräsidenten, dem es zuzutrauen wäre, rund um die Squadra Azzurra die Basis für Erfolge in der Zukunft zu legen, noch einen Nationaltrainer.

Weiter kein neuer Verbandspräsident

Nach dem Rücktritt von Präsident Carlo Tavecchio in Folge des extrem gewordenen Drucks nach der verpassten WM hatten sich am vergangenen Montag drei Kandidaten für die Verbandsspitze zur Wahl gestellt.

Mit Cosimo Sibilia, dem Präsidenten der italienischen Amateurliga (LND), dem Drittligapräsidenten Gabriele Gravina sowie dem Leiter der Spielergewerkschaft (AIC), Damiano Tommasi, gab es durchaus renommierte Anwärter auf die Nachfolge Tavecchios, doch letztlich konnte sich auch nach vier Wahlgängen keiner der drei Kandidaten mit einer entscheidenden Mehrheit durchsetzen.

Nun soll der vom Italienischen Olympischen Komitee CONI als Kommissar eingesetzte Roberto Fabbricini, in seiner eigentlichen Funktion CONI-General, eine Lösung finden, um dem Verband wieder eine klare Struktur zu verleihen.

Die gescheiterte Präsidentschaftswahl hat den italienischen Fußball freilich weitere Reputation gekostet. Nicht nur Präsidentschaftskandidat und Ex-Nationalspieler Tommasi sprach im Nachgang von einer Blamage.

Vier Kandidaten für den Posten des Nationaltrainers

Auch ohne neuen Präsidenten geht die Suche nach einem neuen Nationaltrainer, der die Nachfolge des nach der gescheiterten WM-Qualifikation aus dem Amt geschiedenen Giampiero Ventura antreten soll, weiter.

Während der aktuell als Interimstrainer fungierende U21-Coach Luigi di Biagio als Dauerlösung wohl nicht in Frage kommt, nannte Kommissar Fabbricini explizit vier Kandidaten: Antonio Conte, Carlo Ancelotti, Claudio Ranieri und Roberto Mancini.

Ancelotti indes hat in den vergangenen Monaten mehrfach erklärt, nicht zur Verfügung zu stehen und auch eine Rückkehr Contes, der auf Nachfrage auf seinen noch eineinhalb Jahre laufenden Vertrag beim FC Chelsea verwiesen hat, ist unwahrscheinlich.

Ranieri, aktuell beim FC Nantes unter Vertrag, hat dagegen sein Interesse signalisiert. Als größter Favorit gilt laut übereinstimmenden Berichten der “Gazzetta dello Sport“ und der “Corriere dello Sport“ im Moment allerdings Ex-Nationalspieler Mancini.

Der 53-Jährige trainiert seit dem vergangenen Sommer Zenit St. Petersburg und steht beim russischen Top-Klub noch bis 2020 unter Vertrag. Mancini dort loszueisen dürfte für den Verband somit nicht einfach werden und falls es gelingt, richtig teuer.

Im Moment ist allerdings auch noch unklar, ob sich Mancini den Posten des Nationaltrainers überhaupt vorstellen kann. Die italienische Nationalmannschaft befindet sich aktuell auf Rang 14 der FIFA-Weltrangliste.