Russlands WM-Team von 2014 unter Doping-Verdacht

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Die russische Nationalmannschaft kommt nicht zur Ruhe: Erst das bittere Aus nach nur 3 Spielen beim Confederations Cup, nun die Aufregung darüber, dass möglicherweise der gesamte Kader von Russland bei der WM 2014 in Brasilien gedopt war.

FIFA bestätigt Ermittlungen

Alle 23 Spieler des russischen WM-Kaders von 2014 sowie 11 weitere Fußballer stehen demnach in Verdacht, bei der WM-Endrunde vor 3 Jahren gedopt gewesen zu sein.

Zunächst hatte die britische Zeitung „Daily Mail“ die Doping-Vorwürfe enthüllt, mittlerweile hat auch der Weltfußballverband FIFA die Ermittlungen bestätigt. So prüfe die FIFA in enger Zusammenarbeit mit der Welt-Anti-Doping-Agentur Wada „die Anschuldigungen gegen Fußballspieler im sogenannten McLaren-Report“.

Die Dopingtests aller Spieler aus dem russischen WM-Aufgebot vor dem Turnier und nach den einzelnen Spielen seien laut FIFA aber negativ gewesen.

5 aktuelle Nationalspieler betroffen

Mit Igor Akinfeev, Denis Glushakov, Yury Zhirkov, Alexander Samedov und Maxim Kanunnikov sind auch fünf aktuelle russische Nationalspieler (standen im Aufgebot für die WM 2014 sowie für den Confed Cup 2017) von dem Doping-Vorwurf betroffen.

Sowohl bei der Weltmeisterschaft 2014 in Brasilien als auch beim Konföderationen Pokal im eigenen Land war für die Sbornaja bereits nach der Gruppenphase Endstation.

Im kommenden Jahr findet in Russland die FIFA WM 2018 statt. Bestätigen sich die Vorwürfe, wäre eine Sperre für Russland bei dem Heimturnier allerdings relativ unwahrscheinlich. Die Russen sind als Gastgeber fix für die Endrunde qualifiziert.

Verbandschef Mutko bestreitet Vorwürfe

Russlands-Verbandschef Witali Mutko wies nach den Anschuldigungen jegliche Doping-Vorwürfe rund um die russische Nationalmannschaft von sich. „Es gab nie und es wird nie ein Problem mit Doping in unserem Fußball geben. Unser Team wird ständig getestet, sie müssen sich nach jedem Spiel Dopingkontrollen unterziehen“, so der 58-Jährige.

WM-Cheforganisator Alexej Sorokin bezeichnet den Bericht als „erfundene News“. „Ungeachtet der Anschuldigungen in einem Bericht gibt es klare Testergebnisse. Das ist das Wichtigste. Warum sollten wir Anschuldigungen kommentieren, die auf der Basis von unglaubwürdigen Zeugen auftauchen“, so der empörte Sorokin.

Zahlreiche russische Athleten wurden von einer Teilnahme an den Olympischen Spielen 2016 ausgeschlossen, da sie zwischen 2011 und 2015 in ein systematisches und staatlich gedecktes Doping verwickelt waren.