Bruder Rani Khedira: „Sami denkt nicht an DFB-Rücktritt“

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Seit dem enttäuschenden Vorrunden-Aus bei der Fußball-Weltmeisterschaft 2018 wurde Weltmeister Sami Khedira von DFB-Bundestrainer Joachim Löw nicht mehr für das deutsche Nationalteam nominiert.

Der 31-jährige Juventus-Profi stand also weder in der Nations League Deutschland noch in den internationalen Freundschaftsspielen im DFB-Kader.

Auch für die kommenden Länderspiele gegen Russland (Testspiel am 15.11.) und gegen die Niederlande (Nations League A am 19.11.) wird der wieder genesene Khedira auch aufgrund mangelnder Spielpraxis (Muskelbündelriss) zu 99,9% nicht im deutschen Aufgebot zu finden sein.

Wie sein Bruder Rani Khedira nun in einem Interview mit der Sport Bild bekannt gab, käme ein Rücktritt aus der deutschen Nationalmannschaft für Sami allerdings nicht in Frage.

Bruder Rani glaubt an DFB-Comeback von Khedira

Sami Khediras Bruder Rani, der selbst Profi und Leistungsträger beim FC Augsburg ist, glaubt fest daran, dass Sami noch einmal im DFB-Trikot auflaufen wird.

Darauf angesprochen meint der 24-Jährige: „Ich wünsche es mir für ihn. Die letzten zwölf Jahre ging es für ihn – Verletzungen einmal ausgenommen – kontinuierlich nach oben. Jetzt ist er zum ersten Mal in einer Situation, in der er als nicht gut genug empfunden wird.“

Auch an die Fähigkeiten seines Weltmeister-Bruders glaubt Rani weiterhin: „Es wird geschrieben, er sei über seinen Zenit hinaus. Aber wenn man allein auf die Fakten blickt, Sami hat bei Juventus Turin allein in der letzten Saison neun Tore geschossen und so viele Einsatzminuten wie selten zuvor in seiner Karriere gehabt. Dann hat man seinen Zenit ja nicht überschritten. Vor der WM hat Joachim Löw gesagt, dass Sami unentbehrlich sei.“

Angesprochen auf Rücktrittsgedanken aus der deutschen Nationalmannschaft meint Rani, dass diese überhaupt nicht vorhanden wären: „Überhaupt nicht, das hat er aber auch sinnvoll begründet. Wenn man gut genug ist und seinem Land helfen könnte, sollte man dies auch machen und Eitelkeiten hintanstellen, solange der Körper mitmacht. Und ich kenne wenige Spieler, die so viel in ihren Körper investieren wie Sami. Er macht sich 24 Stunden Gedanken, was er besser machen kann.“

Auch wenn Sami Khedira also nicht Teil des deutschen Aufgebots in der Nations League war, macht sich der Mittelfeldakteur von Serie A Spitzenreiter Juventus Turin sicherlich noch Hoffnungen auf eine Einberufung für die Spiele in der EM 2020 Qualifikation und schlussendlich auf die EURO 2020 machen.

Bei den EM 2020 Wetten zählt Deutschland trotz der WM-Krise wieder zum engsten Favoritenkreis.


Nations League: ÖFB-Kader für Bosnien & Herzegowina und Nordirland

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ÖFB-Teamchef Franco Foda hat am Dienstagmittag seinen Kader für die beiden anstehenden Länderspiele in der UEFA Nations League gegen Bosnien & Herzegowina (15.11.) und Nordirland (18.11.) verkündet.

Dabei kam es wie erwartet zu keinen großen Überraschungen. Der etatmäßige Kapitän Julian Baumgartlinger, der zuletzt verletzt gefehlt hatte, kehrt in den ÖFB-Kader zurück. Watford-Reservist Sebastian Prödl fehlt aufgrund einer Muskelblessur.

Diesmal nicht mit dabei ist der zuletzt nachnominierte 35-jährige Marc Janko, der in 67 Länderspielen im Österreich-Trikot insgesamt 28 Tore für das ÖFB-Team erzielt hatte.

Österreichs Ausgangslage in der Nations League

Für das österreichische Nationalteam stehen Mitte November die beiden abschließende Spiele in Gruppe 3 der Nations League Liga B an. Aktuell liegt das Team von Franco Foda mit 3 Punkten auf dem 2. Platz und weist 6 Punkte Rückstand auf Leader Bosnien und Herzegowina auf.

Die drittplatzierten Nordiren, auf die Österreich am 18. November trifft, liegen nach 3 Spielen mit 0 Punkten auf dem letzten Platz.Theoretisch ist für Österreich also sowohl der Aufstieg in Nations League A als auch der Abstieg in Nations League Liga C noch möglich.

Bei den Nations League Wetten gilt allerdings Bosnien & Herzegowina als klarer Favorit auf den Gruppensieg. Auch deren Teamchef Robert Prosinecki hat bereits seinen Kader für das Österreich-Spiel am 15. November in Wien verkündet.

Der Kader von Gegner Bosnien-Herzegowina

Tor: Asmir Begovic (Bournemouth), Ibrahim Sehic (Erzurumspor), Vedran Kjosevski (FK Zeljeznicar)

Verteidigung: Ognjen Vranjes (Anderlecht), Toni Sunjic (Dynamo Moskau), Ervin Zukanovic (Genoa), Ermin Bicakcic (Hoffenheim), Eldar Civic (Sparta Prag), Bojan Nastic (KRC Genk)

Mittelfeld: Miralem Pjanic (Juventus Turin), Edin Visca (Istanbul Basaksehir), Muhamed Besic (Middlesbrough), Haris Duljevic (Dynamo Dresden), Gojko Cimirot (Standard Lüttich), Elvis Saric (Suwon Bluewings), Goran Zakaric (Partizan Belgrad), Sanjin Prcic (Levante), Rade Krunic (Empoli), Deni Milosevic (Konyaspor), Amer Gojak (Dinamo Zagreb)

Angriff: Edin Dzeko (AS Roma), Kenan Kodro (FC Kopenhagen), Riad Bajic (Istanbul Basaksehir), Ermedin Demirovic (Sochaux)

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Wayne Rooney bekommt Abschiedsspiel gegen die USA

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Über zwei Jahre nach seinem 119. und bislang letzten Länderspiel im Rahmen der WM-Qualifikation am 11. November 2016 gegen Schottland (3:0) feiert Wayne Rooney ein kurzes Comeback im England-Trikot.

Der mittlerweile 33-Jährige wird dem Kader der Three Lions für das internationale Testspiel in der kommenden Woche gegen die USA angehören und rund um diese Partie am 15. November 2018 offiziell verabschiedet, wie der englische Fußball-Verband FA inzwischen bestätigt hat.

Dass die Begegnung Rooneys in nationalen Diensten just gegen die USA und damit die aktuelle Wahlheimat des seit Sommer für Washington D.C. United in der MLS aktiven Offensivspielers stattfindet, macht das Spiel natürlich noch einmal einen Tick spezieller.

Und, dass das gesamte Länderspiel im Zeichen der „Wayne Rooney Foundation International“ steht, rundet das Ganze ab. Die englische Nationalmannschaft weilt derzeit auf Rang 5 der Fußball-Weltrangliste, die USA liegt auf Platz 23.

Zum 120. und letzten Mal für England

„Ich bin sehr gerührt und aufgeregt, wieder in Wembley für England aufzulaufen. Ich möchte Gareth Southgate und der FA dafür danken, mich wieder einzuladen und gleichzeitig meine Stiftung zu unterstützen. Für England zu spielen war die größte Ehre in meiner Karriere; es jetzt also das 120. – und letzte – Mal zu tun, wird ein besonderer Moment für mich“, wird Rooney in der Mitteilung der FA zitiert.

Über ein Jahr, nachdem Rooney Southgate im August 2017 am Telefon mitgeteilt hatte, der Nationalmannschaft nicht mehr zur Verfügung zu stehen, scheint das Verhältnis zwischen Trainer und Spieler wieder intakt.

Und nun erhält der englische Rekordnationalspieler, der mit 53 Länderspieltreffern zudem der beste Torschütze in der ruhmreichen Verbandsgeschichte ist, den ihm gebührenden Abschied von der ganz großen Bühne – über 15 Jahre nach seinem Debüt. 

Debüt schon mit 17

Am 12. Februar 2003 lief Rooney im Alter von gerade einmal 17 Jahren erstmals für die Three Lions auf und war ein halbes Jahr später schon Stammspieler.

In seinem sechsten Länderspiel erzielte Rooney im September 2003, immer noch keine 18 Jahre alt, gegen Mazedonien sein erstes Länderspieltor und machte dann bei der EM 2004 in Portugal auch die breite Öffentlichkeit auf sich aufmerksam.

Mit vier Toren in der Vorrunde schoss Rooney seine Mannschaft fast im Alleingang ins Viertelfinale, wo dann aber nach englischer Tradition im Elfmeterschießen Schluss war.

Der große Erfolg gelingt nicht

Für die WM 2006 wurde Rooney nach einem Mittelfußbruch gerade so eben fit, konnte seine Qualitäten aber nicht richtig abrufen und avancierte abermals im Viertelfinale gegen Portugal mit einem Platzverweis zum tragischen Helden – und erneut scheiterte England vom Elfmeterpunkt.

Die EM 2008 verpasste England und die WM 2010 verlief aus Sicht der Three Lions und des torlos gebliebenen Rooney mit dem Achtelfinal-Aus gegen Deutschland (1:4) enttäuschend. Ebenso die EM 2012 mit einer Viertelfinal-Niederlage, natürlich im Elfmeterschießen, gegen Italien sowie die WM 2014 mit dem Vorrunden-Aus und die EM 2016 mit der Achtelfinal-Pleite gegen Island.

Der große Erfolg ist Rooney mit der englischen Nationalmannschaft also nicht gelungen und dennoch wird der Angreifer, der seit 2014 auch Kapitän war, als einer der größten Spieler in der britischen Fußball-Geschichte in Erinnerung bleiben.

Für das englische Nationalteam geht es nach dem Testspiel gegen die USA am 18. November in Nations League Liga A gegen WM-Finalist Kroatien weiter. In der Nations League Tabelle (Liga A, Gruppe 4) weilt England derzeit auf dem zweiten Platz.

Am 2. Dezember steht zudem die EM 2020 Qualifikation Auslosung an, dann steht auch fest, auf welche Gegner die Three Lions in der EM 2020 Quali treffen.


Verpasst Emre Can die Länderspiele im November?

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Nach den beiden Niederlagen in der Nations League Deutschland in den Niederlanden (0:3) und in Frankreich (1:2) rückt in den kommenden Wochen zunächst wieder der Vereinsfußball in den Vordergrund.

Die beiden nächsten Länderspiele werfen aber zugleich schon ihren Schatten voraus. Am 15. November absolviert die Auswahl des DFB zunächst im letzten Testspiel 2018 gegen Russland und tritt dann vier Tage später in Gelsenkirchen zum Rückspiel in der Nations League gegen die Niederlande an.

Dabei ist schon jetzt klar, dass nur ein Sieg gegen die Niederlande einen Abstieg aus Nations League Liga A noch verhindern kann. Allerdings auch nur dann, wenn die Niederlande nicht am 16. November ihr Heimspiel gegen Frankreich gewinnt.

Immerhin ist die Stimmungslage rund um die deutsche Nationalmannschaft seit dem ansprechenden Auftritt in Frankreich wieder von deutlich mehr Zuversicht geprägt. Bei den Nations League Wetten hat Deutschland aber klarerweise keine Chancen mehr auf den Turniersieg.

Bundestrainer Joachim Löw hat in Paris den ersten Schritt zum lange geforderten Umbruch vollzogen und auf frische Kräfte vertraut, während langjährige Stützen wie Thomas Müller, Jonas Hector oder der angeschlagen nicht mitgereiste Jerome Boateng in der Startelf fehlten.

Junge Alternativen bieten sich an

Man darf nun gespannt sein, welchen Kader der Bundestrainer im November zusammenstellt, zumal sich in der Bundesliga weitere junge Spieler wie Bremens Maximilian Eggestein oder die beiden Gladbacher Jonas Hofmann und Florian Neuhaus nachdrücklich empfohlen haben.

Und auch Leverkusens Top-Talent Kai Havertz dürfte dabei sein, nachdem eine Knieprellung Einsätze in Amsterdam und Paris verhindert haben.

Profitiert von den kurzfristigen Absagen von Havertz und Antonio Rüdiger hat Emre Can, der eigentlich nicht im Kader stand, dann aber nachnominiert wurde und in den Niederlanden sogar in der Startelf stand.

Eigenwerbung konnte der 24-Jährige, der nach seinem Wechsel vom FC Liverpool zu Juventus Turin beim italienischen Meister noch nicht recht angekommen ist, allerdings nicht betreiben und musste nach einer knappen Stunde weichen.

Entscheidung über OP steht noch aus

Ob Can nun im November zum Kader gehört, ist indes nicht nur wegen der ausbaufähigen Leistung und der vorhandenen Alternativen fraglich. Vielmehr ist im Moment unklar, wann der Allrounder überhaupt wieder eingesetzt werden kann.a

Denn wie Juventus mitteilte, droht Can wegen Problemen mit der Schilddrüse eine Operation. Wie ein festgestellter Schilddrüsenknoten behandelt wird, entscheidet sich nach weiteren Tests und Untersuchungen. Wie lange der in Frankfurt geborene Deutsch-Türke pausieren muss, gab Juventus noch nicht bekannt, steht aber vermutlich auch noch nicht fest.

Im Falle einer Operation wäre eine Reise Cans zur Nationalmannschaft im November indes kaum möglich. Generell ist derzeit eher davon auszugehen, dass der Italien-Legionär dem nächsten Kader von Bundestrainer Löw nicht angehören wird und dementsprechend auch nicht im DFB-Trikot auflaufen wird.

Spätestens in der im März 2019 startenden EM Qualifikation 2020 soll der 24-Jährige aber wieder mit dabei sein.


Slowenien entlässt Nationaltrainer Kavcic

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Slowenien droht der Abstieg aus Liga C der UEFA Nations League. Nach vier Spieltagen belegt die slowenische Nationalmannschaft den letzten Platz in Gruppe 3 und bringt es auf lediglich einen Punkt.

Nach knappen Niederlagen gegen Bulgarien (1:2), auf Zypern (1:2) und in Norwegen (0:1) reichte es am Dienstag in der Nations League im Rückspiel gegen Zypern zwar immerhin zu einem 1:1, doch dieses Unentschieden konnte Trainer Tomaz Kavcic nicht mehr vor der Entlassung bewahren.

Nur ein Sieg aus sieben Spielen

Am Tag nach dem letztlich auch wieder enttäuschenden Unentschieden gab der slowenische Fußballverband die Trennung von Kavcic bekannt, die Präsident Radenko Mijatovic mit den “schlechten Leistungen und schlechten Ergebnisse in der Nations League“ begründete.

Der 64 Jahre alte Kavcic hatte erst Ende 2017 die Nachfolge von Srecko Katanec angetreten, es aber nicht geschafft, die Mannschaft in die Spur zu bringen.

Stattdessen liest sich die Bilanz des zuletzt in China tätigen früheren U21-Nationaltrainers mit nur einem Sieg (2:0 in Montenegro) aus sieben Spielen bei einem Remis und fünf Niederlagen verheerend.

Kritik musste sich Kavcic vor allem auch dafür gefallen lassen, aufgrund von persönlichen Differenzen auf Jan Oblak verzichtet zu haben. Der 25 jährige Schlussmann von Atletico Madrid, der als einer der weltweit besten Torhüter gilt, stand letztmals im Oktober 2017 beim 2:2 in der WM-Qualifikation gegen Schottland zwischen den Pfosten und wurde seit dem Trainerwechsel nicht mehr berücksichtigt.

Und auch wenn Verbandspräsident Mijatovic die Ergebnisse als Grund für das Aus von Kavcic anführte, dürfte der Verzicht auf Oblak und der deshalb vorhandene Druck der Öffentlichkeit auch eine Rolle gespielt haben.

Endspiele im November – Fokus auf die EM 2020

Wie es nun weitergeht, ist sowohl in Bezug auf die Kavcic-Nachfolge als auch auf Oblak offen. Allerdings ist davon auszugehen, dass ein neuer Trainer in einer seiner ersten Amtshandlungen das Gespräch mit dem Atletico-Keeper suchen wird, um diesen in die Nationalmannschaft zurückzuholen.

Dann gilt es im November in den Partien gegen Norwegen (16.11.) und in Bulgarien (19.11.) den drohenden Abstieg in Nations League Liga D zu vermeiden, wofür mindestens vier Zähler nötig sind, da bei Punktgleichheit mit Zypern der direkte Vergleich gegen Slowenien spräche (hier alle Nations League Tabellen).

Das Hauptaugenmerk in den kommenden Monaten wird freilich auf der im März beginnenden EM 2020 Qualifikation liegen. Mit Oblak im Tor sowie Spielern wie Josip Ilicic, Miha Zajc oder Robert Beric scheint es durchaus im Bereich des Möglichen, das Ticket für die EURO 2020 zu lösen.

Andere kleine Nationen wie Albanien, Island oder Ungarn, die 2016 bei der ersten EM mit 24 Mannschaften dabei war, dienen dabei als Vorbild. Bei den EM 2020 Wetten würde es aktuell für einen äußerst unwahrscheinlichen Gesamtsieg der Slowenen eine Quote von 251,0 geben.

Nations League Infos zu anderen Nationen:


Deutschland verliert auch gegen Frankreich

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Drei Tage nach der herben 0:3-Niederlage in der Niederlande hat die deutsche Nationalmannschaft in der Nations League auch in Frankreich verloren.

Die 1:2-Pleite beim Weltmeister brachte die Auswahl des DFB zwar dem Abstieg aus Nations League Liga A einen weiteren Schritt nahe, war aber dennoch ein Mutmacher für die Zukunft.

Denn anders als in den Niederlanden war in der Aufstellung von Bundestrainer Joachim Löw diesmal wirklich der von der Öffentlichkeit vehement geforderte Umbruch zu erkennen.

Mit Thilo Kehrer, Niklas Süle, Nico Schulz, Serge Gnabry und Leroy Sané rückten fünf neue Spieler in die Startelf, die allesamt das Zeug dazu haben, auf Jahre hinaus die Nationalmannschaft im DFB-Trikot zu prägen.

Auf der anderen Seite fehlten neben Emre Can und Mark Uth, die ihre Chance nur bedingt nutzen konnten, mit Jerome Boateng, Jonas Hector und Thomas Müller auch drei langjährige Stammkräfte.

Während Boateng aufgrund von muskulären Problemen schon nach der Partie im Amsterdam zurück nach München gereist war, saßen Hector und Müller nur auf der Bank.

Nur noch vier Weltmeister in der Startelf

Mit Manuel Neuer, Mats Hummels und Toni Kroos fanden sich nur noch drei Spieler aus dem Finale der WM 2014 in der Anfangsformation wieder.

Der damals in Brasilien nicht zum Einsatz gekommene Matthias Ginter war der vierte Weltmeister auf dem Platz. Dass mit Müller und Julian Draxler zwei weitere WM-Helden noch eingewechselt wurden, ändert nichts daran, dass der Neuaufbau nun eingeleitet scheint.

Zwar lief in Paris nicht alles rund, doch der Auftritt der deutschen Mannschaft war im Vergleich zur Partie in Amsterdam erfrischend und ohne die umstrittene Elfmeterentscheidung vor dem 2:1 hätte Deutschland wohl zumindest einen Achtungserfolg mitgenommen.

Es wäre indes bei besserer Chancenverwertung durchaus auch ein Sieg im Bereich des Möglichen gewesen.

Ungeachtet dessen machte die Art und Weise wie die deutsche Mannschaft mit dem immer wichtiger werdenden Joshua Kimmich im zentralen Mittelfeld sowie der extrem temporeichen Offensive mit Gnabry, Sané und Timo Werner zu Werke ging, Lust auf mehr.

Im November gegen Russland und die Niederlande

Erledigt hat sich damit wohl zumindest vorerst eine Diskussion um Bundestrainer Löw, dessen Maßnahmen nicht nur nach Einschätzung von Manager Oliver Bierhoff von der Mannschaft sehr gut umgesetzt wurden. Löw hat damit zumindest angedeutet, den wohl unvermeidlichen Umbruch schaffen zu können.

Welches Ausmaß der Neuaufbau annimmt, bleibt freilich abzuwarten. Viel Spannung verspricht nun schon die Nominierung für die nächsten beiden Länderspiele im letzten Testspiel 2018 gegen Russland und gegen die Niederlande, wenn es gilt, den drohenden Abstieg in Nations League Liga B doch noch abzuwenden.

Lässt Löw dann Spieler wie Boateng, Hector oder Müller vielleicht ganz außen vor und erhalten noch weitere Talente wie Kai Havertz oder auch Philipp Max die Chance, sich festzuspielen?

Klar ist, dass kaum nachvollziehbar wäre, würde Löw wieder einen Schritt zurück machen und auf die alte Garde setzen. Klar ist zudem auch, dass das DFB-Team den Gruppensieg nicht mehr erreichen kann und sich somit nur mehr über die EM-Quali für die EM 2020 qualifizieren kann.

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Kriselnder Lewandowski zofft sich mit Nationaltrainer Brzeczek

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Nach vier sieglosen Pflichtspielen in Folge dürfte Niko Kovac mit der Reise zahlreicher Spieler zu ihren Nationalmannschaften auch die Hoffnung verbunden haben, dass zumindest der Großteil der Akteure des FC Bayern München mit Erfolgen und somit einem gestärkten Selbstvertrauen an die Säbener Straße zurückkehrt.

Noch vor dem Auftritt der deutschen Mannschaft am Dienstagabend in Frankreich, wo es Wiedergutmachung für das 0:3 in den Niederlanden zu leisten gilt, muss Kovac aber damit rechnen, dass die meisten seiner Profis ihren Dienst eher frustriert antreten werden.

Lewandowski seit sechs Länderspielen ohne Tor

Das gilt definitiv für Robert Lewandowski, der nach sieben Bundesliga-Spieltagen erst bei drei Treffern steht und zwei davon überdies per Elfmeter erzielt hat. Auch in der Nationalmannschaft läuft es für den 30-Jährigen nicht und das schon seit längerem.

Bereits die Fußball WM 2018 geriet aus Sicht von Polen generell und von Lewandowski im Speziellen zu einer Enttäuschung. Mittlerweile ist der Torschützenkönig der letztjährigen Bundesliga-Saison im Polen-Trikot seit sechs Begegnungen ohne Treffer.

Auch in den jüngsten beiden Spielen der UEFA Nationenliga gegen Portugal (2:3) und Italien (0:1) blieb der Stürmerstar torlos und konnte so weder die beiden Pleiten noch den nun schon sicheren polnischen Abstieg aus der Nations League Liga A verhindern.

Für Aufsehen sorgte Lewandowski aber dennoch, wenngleich nicht auf dem Rasen. Vielmehr übte der Bayern-Profi nach der späten, allerdings fraglos verdienten Niederlage gegen Italien offene Kritik an der Taktik von Trainer Jerzy Brzeczek, der nach der WM 2018 die Nachfolge von Adam Nawalka angetreten hat.

“Es gibt Systeme, die besser zu uns passen – und der Trainer weiß das. Das macht es für uns auf dem Platz schwerer“, so Lewandowski, der in einem 4-3-1-2 mit Arkadiusz Milik die Doppelspitze bildete. Gegen Portugal war Polen mit Shooting-Star Krzysztof Piatek an der Seite von Lewandowski angetreten und mit einer Mittelfeldraute.

Brzeczek mit klarer Antwort auf Lewandowskis Kritik

Die ebenfalls öffentliche Replik von Brzeczek ließ indes nicht lange auf sich warten: “Spieler haben sich an Vorgaben des Trainers zu halten und sollen nicht versuchen, für ihre Leistung Ausreden beim System zu suchen. Am Ende hängt alles an individuellen Fehlern, also schlage ich vor, dass die Spieler sich an die eigene Nase fassen“, ließ der Coach zumindest zwischen den Zeilen auch Kritik an Lewandowskis Leistung durchklingen.

Bemerkenswert ist, dass Lewandowski offenbar erst im Nachgang zu der Auffassung gekommen ist, dass die Herangehensweise die falsche war, nicht aber schon im Vorfeld im Gespräch mit Brzeczek Bedenken geäußert hat: “Als ich gestern mit Lewandowski gesprochen habe, fand er das noch alles gut“, lieferte der Trainer einen weiteren Grund für sein Unverständnis bezüglich der Äußerungen seines Starspielers.

Auf Lewandowski warten nun intensive Wochen mit dem FC Bayern München, der in der Bundesliga und der Champions League wieder auf Kurs kommen will und muss.

Mit der Nationalmannschaft geht es erst im November weiter. Nach einem Freundschaftsspiel am 15. November gegen Tschechien kommt es fünf Tage später zum allerdings schon unbedeutenden Rückspiel in Portugal. Ob sich das Verhältnis zwischen Lewandowski und Brzeczek bis dahin wieder einrenkt, ist sicherlich eine der spannendsten Fragen.

In der nächsten Ausgabe der Nationenliga muss Polen jedenfalls in Nations League Liga B antreten und auch die zweite Chance, sich für die EM 2020 zu qualifizieren ist somit dahin. Dies muss nun also in der regulären EM 2020 Qualifikation gelingen, wollen die Polen bei der Endrunde mit dabei sein.

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