Deutschland: Vorsichtige Entwarnung bei Jonas Hector

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Die deutsche Nationalmannschaft hat am Donnerstagabend zumindest in den ersten 45 Minuten an den Mut machenden Auftritt im Oktober in Frankreich (1:2) anknüpfen können. In einer starken ersten Halbzeit schoss die erneut im 3-4-3 angetretene Auswahl der Spieler im Deutschland Trikot gegen Russland eine 3:0-Führung heraus, die bis zum Schlusspfiff Bestand haben sollte. Im zweiten Durchgang tat sich Deutschland gegen kompakter agierende Russen dann aber sehr schwer und kam kaum noch zu gefährlichen Aktionen, wozu natürlich auch die vielen Auswechslungen ihren Teil beigetragen haben. Der DFB hat zum Abschluss der Nations League Gruppenphase noch ein Spiel gegen die Niederlande. Wo du den Nations League TV Plan findest, erfährst du ebenfalls hier.

Böses Foul von Aleksandr Erokhin

Eine Auswechslung wurde indes erzwungen. Als nach 64 Minuten Jonas Hector vom russischen Mittelfeldspieler Aleksandr Erokhin an der Auslinie ebenso unnötig wie hart attackiert wurde, dürften die Verantwortlichen des 1. FC Köln an den heimischen TV-Geräten höchst besorgt gewesen sein. Erst recht, als Hector nach einer längeren Behandlung auf dem Platz nur gestützt von Physiotherapeut Wolfgang Bunz und Teamarzt Dr. Jochen Hahne das Spielfeld verlassen konnte. Zu diesem Zeitpunkt war eine schwere Sprunggelenksverletzung zu befürchten, erst recht nach Ansicht der TV-Bilder. Und in Erinnerung an die Begegnung des 1. FC Köln im September 2017 in der Europa League beim FC Arsenal, als sich Hector einen Syndesmosebandriss zuzog, aber noch selbst den Platz verlassen konnte, schien eine schwerwiegendere Verletzung nicht unwahrscheinlich.

Nach Abpfiff konnte Bundestrainer Joachim Löw dann aber im Interview bei RTL zumindest vorsichtige Entwarnung geben. Eine endgültige Diagnose gibt es zwar noch nicht, doch die ersten Untersuchungen deuteten darauf hin, dass Hector keinen strukturellen Schaden erlitten hat: “Es ist nicht ganz so schlimm, wie es zunächst aussah. Er hat eine Knöchelprellung, das Gelenk ist dick geschwollen und die Haut ist etwas aufgeschürft. Aber es ist nichts gebrochen und wohl auch nichts an den Bändern oder der Syndesmose.“

Exakte Diagnose steht noch aus

Es werden aber sicherlich weitere Untersuchungen folgen, ehe klar ist, wie schwer es den 28-Jährigen tatsächlich erwischt hat und ob doch eine längere Zwangspause nötig ist. Während man beim 1. FC Köln aktuell darauf hoffen darf, schon am nächsten Samstag im Spiel beim SV Darmstadt 98 wieder auf den Kapitän bauen zu können, wird es vermutlich für die abschließende Begegnung in der Nations League gegen die Niederlande eher nicht reichen. Für Hector ist mit Nico Schulz auf der linken Abwehrseite zu rechnen, der schon gegen Russland in der Endphase auf den Platz kam und ohnehin nach den Länderspielen der vergangenen Monate inzwischen als Konkurrent auf Augenhöhe für Hector gesehen wird.

Weil mit Marcel Halstenberg, Lukas Klostermann (beide RB Leipzig) und Philipp Max (FC Augsburg) weitere Außenverteidiger mit guten Leistungen auf sich aufmerksam gemacht haben und auf eine Berufung im neuen Jahr hoffen dürfen, wäre für den Kölner ein guter Auftritt gegen die Niederlande zur Eigenwerbung noch wichtig gewesen. Nun aber geht es für Hector erst einmal darum, wieder fit zu werden und dann mit dem 1. FC Köln die nächsten Schritte in Richtung Bundesliga-Rückkehr zu machen. Zu den Informationen zu EM 2020 Qualifikation geht es übrigens gleich hier auf dieser Seite.


Schweiz unterliegt Katar in Testspiel

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Am Sonntagabend kommt es in der Nations League Liga A zu einem Endspiel um den ersten Platz zwischen der Schweiz und Belgien. Belgien hat seine ersten beiden Spiele in Island (3:0) und eben gegen die Schweiz (2:1) gewonnen und kann sich am Donnerstagabend im Heimspiel gegen Island in eine sehr gute Position bringen.

Punktet der Dritte der WM 2018 in Russland gegen Island, reicht Belgien am Sonntagabend in Luzern schon ein Unentschieden zum Gruppensieg. Durch wären die Roten Teufel damit aber noch nicht, da die zweimal gegen Island (6:0 und 2:1) siegreichen Spieler im Schweiz Trikot aufgrund des direkten Vergleichs noch alle Chancen hat, an Belgien vorbeizuziehen. Dafür würde den Eidgenossen wegen des erzielten Auswärtstores im Hinspiel schon ein 1:0-Erfolg genügen.

Allzu viel Hoffnung hat die Schweizer Öffentlichkeit indes nicht, dass der benötigte Sieg gegen Belgien gelingt. Grund dafür ist vor allem der schwache Auftritt am Mittwoch in Lugano gegen die Auswahl Katars. Völlig überraschend unterlag die Nati dem WM-Gastgeber von 2022 mit 0:1 und lieferte dabei über weite Strecken eine erschreckende Vorstellung ab.

Zweimal steht Aluminium im Weg

Während die Schweiz im Spiel nach vorne uninspiriert auftrat und eine ebenso kompakt wie gut verteidigende Defensive nur selten in Bedrängnis bringen konnte, setzte Katar mit schnellen Gegenangriffen immer wieder Nadelstiche und belohnte sich letztlich dafür. In der 86. Minute erzielte Angreifer Akram Hassan Afif nach einem Ballverlust von Leo Lacroix und Moussa Sow das Tor des Tages für den in der FIFA Weltrangliste auf Platz 98 notierten Underdog. Auf Seiten der Schweiz waren zwei Aluminiumtreffer noch die besten Szenen. Rechtsverteidiger Michael Lang scheiterte per Kopfball am Pfosten und Christian Fassnacht traf mit seinem Abschluss nur die Latte.

Positiv immerhin, dass im Lager der Nati niemand den Versuch unternahm, den Auftritt zu beschönigen. “Es war von A bis Z ein schlechter Match. Über 90 Minuten haben wir nicht das gemacht, was wir eigentlich könnten. Es gibt nichts schönzureden. So gewinnst du einfach keine Spiele. Das einzig Gute ist, dass es nur ein Freundschaftsspiel war“, fand Innenverteidiger Fabian Schär gegenüber der “Luzerner Zeitung“ klare Worte.

Fokus auf Belgien

Die Schweizer Medienlandschaft war sich derweil einig darüber, dass die erlittene Niederlage gleichbedeutend mit dem schlimmsten Ergebnis seit dem 1:2 gegen Luxemburg im September 2008 im Rahmen der Qualifikation für die WM 2010 war. Trainer Vladimir Petkovic wollte indes nicht von einer Blamage sprechen, sondern beließ es dabei, die Pleite als “unnötige Niederlage, gegen einen Gegner, den wir schlagen müssten“ einzustufen.

Petkovic nahm dabei mit Blick auf die gewählte Aufstellung auch sich selbst in die Verantwortung und kündigte eine Analyse an. Diese soll aber nicht allzu umfassend ausfallen, sondern der Fokus komplett auf Sonntag gerichtet werden. Um dann gegen Belgien nicht nur bestehen, sondern gewinnen zu können, wird freilich eine ganz andere Leistung nötig sein. Alle Infos zum Thema EM 2020 Qualifikation findest du hier.


Gladbachs Alassane Plea darf auf Frankreich-Debüt hoffen

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Nach sieben Punkten aus den ersten drei Spielen gegen Deutschland (0:0 auswärts und 2:1 zu Hause) sowie gegen die Niederlande (2:1) genügt der französischen Nationalmannschaft am Freitag in Rückspiel in den Niederlanden schon ein Remis, um den Sieg in Nations League Liga A perfekt zu machen.

In Deutschland wird man diese Begegnung genau verfolgen, denn nur dann, wenn Frankreich zumindest ein Unentschieden gelingt, kann Deutschland in der Nations League im abschließenden Gruppenspiel gegen die Niederlande am Montag den Abstieg in Nations League B noch vermeiden.

Unabhängig von einer möglichen Schützenhilfe für Deutschland will Frankreich die Partie, der vier Tage später noch ein Testspiel gegen Uruguay folgt, unbedingt gewinnen.

Verzichten muss Trainer Didier Deschamps dabei allerdings auf seine beiden Profis von Manchester United, Paul Pogba und Anthony Martial. Pogba verpasste schon das Derby am Sonntag gegen Manchester City (1:3) aufgrund einer Muskelverletzung im Oberschenkel und kann ebenso wenig im Frankreich-Trikot auflaufen wie Martial.

Der Angreifer hatte gegen Man City zwar per Elfmeter noch auf 1:2 verkürzt, laboriert aber an Adduktorenproblemen.

Plea für Martial nachnominiert

Trainer Deschamps hat auf die Absage des Duos mit der Nachnominierung von Moussa Sissoko (Tottenham Hotspur) und Alassane Plea (Borussia Mönchengladbach) reagiert.

Während der 29 Jahre alte Sissoko, der zuletzt im Oktober 2017 in nationalen Diensten im Einsatz war, bereits 53 Länderspiele auf dem Buckel hat und nun auf sein Comeback hoffen darf, wurde Plea erstmals berufen.

Eigentlich wollte Coach Deschamps zwar Alexandre Lacazette als Martial-Ersatz für die Nations League nachnominieren, doch auch der Angreifer des FC Arsenal kann angeschlagen nicht zur Nationalmannschaft reisen.

So schlägt nun womöglich die Stunde von Plea, der mit seinen drei Treffern am Samstag beim Gladbacher 3:1-Sieg beim SV Werder Bremen nochmals Eigenwerbung betrieben hat.

Der im Sommer für rund 23 Millionen Euro von OGC Nizza nach Mönchengladbach gewechselte Angreifer hat in der Bundesliga hervorragend eingeschlagen und steht nach elf Einsätzen bei acht Toren und drei Vorlagen.

Kritik und Rückendeckung für Dembele

Zu den Konkurrenten für Plea, der nicht nur als Mittelstürmer, sondern auch als Linksaußen eingesetzt werden kann, gehört unter anderem auch Ousmane Dembele.

Der Profi des FC Barcelona, der nach einem unentschuldigten, wenn auch krankheitsbedingten Fehlen im Training zuletzt nicht im Kader der Katalanen stand, musste sich auch von Nationaltrainer Deschamps kritische Worte anhören.

„Ousmane hat die Angewohnheit, gerne mal zu spät zu kommen. Egal ob bei seinem Verein oder bei der Nationalmannschaft, er muss sich etwas mehr auf die Dinge fokussieren, die den Alltag eines Profis auf so hohem Niveau bestimmen“, so Deschamps, der im Rahmen einer Pressekonferenz aber auch deutlich machte, weiterhin zu Dembele zu stehen: “Ich verliere nicht die Geduld, damit er auf diese Dinge aufmerksam wird. Je schneller er das versteht und es nicht mehr vorkommt, desto besser für alle.“

Ob es für Dembele am Freitag für die erste Elf reicht, ist gleichwohl fraglich. Wahrscheinlicher ist, dass Deschamps in der Offensive wieder auf Antoine Griezmann, Kylian Mbappe, Olivier Giroud und Blaise Matuidi setzen wird. Das Spiel gegen die Niederlande wird übrigens auf dem Internet-Streamingdienst DAZN übertragen (–> Nations League TV)


Hoffenheimer Grifo für Italien nominiert

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Beim 2:1-Sieg der TSG 1899 Hoffenheim am Samstag gegen den FC Augsburg saß Vincenzo Grifo 66 Minuten lang auf der Bank. Erst in der Endphase durfte der 25-Jährige ran und mithelfen, spät doch noch drei Punkte einzufahren.

Nach dem 2:1 durch Reiss Nelson hatte der Italiener in der 86. Minute die Vorentscheidung auf dem Fuß, scheiterte aber an Augsburgs Schlussmann Andreas Luthe.

Grifo erstmals im Italien-Kader

Nicht zur Anfangself von Trainer Julian Nagelsmann zu gehören, war für Grifo aus zweierlei Gründen enttäuschend. Zum einen hatte der Offensivmann eine Woche zuvor in seinem ersten Startelfeinsatz seit dem ersten Spieltag mit einem Tor und zwei Vorlagen großen Anteil am Hoffenheimer 4:1-Sieg bei Bayer Leverkusen.

Und zum anderen erhielt Grifo am Tag vor dem Augsburgs-Spiel eine ganz besondere Motivationsspritze in Form der erstmaligen Nominierung für die italienische Nationalmannschaft. Dass Nationaltrainer Roberto Mancini den in Pforzheim geborenen Deutsch-Italiener erstmals berufen hat, kam durchaus überraschend.

Denn während Grifo in der Champions League noch keine Minute mitwirken durfte, liest sich auch die Bundesliga-Bilanz des Technikers sehr durchwachsen. Außer in Leverkusen verzeichnete Grifo keine Torbeteiligung und kam in den übrigen erst fünf Einsätzen nie über 45 Minuten hinaus.

Die Nominierung für die Partie gegen Portugal im Rahmen der Nationenliga am 17. November und letzte Testspiel 2018 drei Tage später gegen die USA, bezeichnete Grifo auf der Vereinswebseite der TSG 1899 Hoffenheim als einen “Lebenstraum“.

Ob es für den früheren U20-Nationalspieler Italiens, der nach aktuellem Stand auch noch für Deutschland spielen könnte, tatsächlich für das Debüt im Italien-Trikot reicht, bleibt natürlich abzuwarten.

Insgesamt drei Neulinge im italienischen Aufgebot

Nach der verpassten WM Endrunde 2018 und einem durchwachsenen Start in die Nations League mit vier Punkten aus den ersten drei Spielen ist dem neuen Nationaltrainer Mancini aber das Vorhaben, eine schlagkräftige Mannschaft mit jungen und hungrigen Spielern aufzubauen, deutlich anzumerken.

Neben Grifo wurden so mit dem 23-jährigen Stefano Sensi von US Sassuolo und dem sogar erst 18-jährigen Sandro Tonali von Zweitligist Brescia Calcio zwei weitere Mittelfeldtalente erstmals berufen.

Insgesamt nominierte Mancini für das Nations League Liga A Spiel gegen Portugal einen 27 Spieler umfassenden Kader, in dem sich eine interessante Mischung aus gestandenen Profis wie Leonardo Bonucci, Giorgio Chiellini und Ciro Immobile auf der einen sowie zahlreichen jüngeren Akteuren auf der anderen Seite wiederfindet.

Insgesamt ist unverkennbar, dass sich die Squadra Azzurra mitten in einem Umbruch befindet. Dennoch ist die EM 2020 Qualifikation natürlich Pflicht.

Und Spieler wie Federico Chiesa, Nicolo Barella, Alessio Romagnoli oder Matteo Politano wecken durchaus die Phantasie, dass dem italienischen Fußball wieder bessere Zeiten bevorstehen. Dann dürfte auch bei der Fußball Europameisterschaft 2020 wieder mit den Italienern zu rechnen sein.

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Deutschland ohne Mark Uth – Schalker fällt verletzt aus

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Zwei Tage nach der Nominierung seines Kaders für die anstehenden Länderspiele in Leipzig gegen Russland (15. November) und in Gelsenkirchen gegen die Niederlande (19. November) muss Bundestrainer Joachim Löw einen ersten Ausfall verkraften.

Mark Uth, der erst im Oktober sein Länderspieldebüt gefeiert hatte und nun erneut berufen wurde, zog sich am Sonntag im Spiel des FC Schalke 04 bei Eintracht Frankfurt (0:3) eine Oberschenkelverletzung zu, die ein Mitwirken im Deutschland Trikot unmöglich macht. Vielmehr droht dem 27 Jahre alten Offensivspieler sogar eine längere Zwangspause. Denn Uth, der kurz nach der Pause einen Sprint abbrach und sich direkt an den linken Oberschenkel fasste, erlitt einer ersten Diagnose zufolge eine “schwere strukturelle Muskelverletzung“.

Bestätigt sich diese, würde der ehemalige Hoffenheimer Schalke vermutlich bis zur Winterpause fehlen. Welche Auswirkungen das nun konkret auf die UEFA Nations League, beziehungsweise sogar auf die EM 2020 Qualifikation haben könnte, ist bisher noch nicht bekannt.

Eine Verletzung zum ungünstigen Zeitpunkt

Für Uth kommt die Verletzung zu einem höchst ungünstigen Zeitpunkt, hat der gebürtige Kölner doch erst in den letzten Spielen richtig Fuß gefasst auf Schalke. Dem entscheidenden Treffer im Elfmeterschießen beim Sieg im DFB-Pokal just bei seinem Ex-Verein 1. FC Köln ließ Uth gegen Hannover 96 (3:1) und Galatasaray Istanbul (2:0) die ersehnten ersten Tore für den neuen Arbeitgeber in Bundesliga und Champions League folgen. Bis zu den nächsten Treffern Uths dürften nun wohl mehrere Wochen, vielleicht auch Monate vergehen.

Ob Bundestrainer Löw, der am Freitag ein 24-köpfiges Aufgebot nominiert hatte, auf den Ausfall Uths mit der Nachnominierung eines Spielers reagiert, ist noch offen. Mit Blick auf die wahrscheinliche Wunschformation Löws insbesondere für das letzte Spiel in der Nations League gegen die Niederlande ändert die Verletzung Uths indes nur wenig. Der Schalker Angreifer, der im Oktober beim Hinspiel in Amsterdam (0:3) überraschend direkt von Anfang an ran durfte, aber bei allem Engagement blass blieb, wäre vermutlich ohnehin nur als Backup eingeplant gewesen.

Wieder mit Dreierangriffsreihe?

Denn nach dem trotz der 1:2-Niederlage Mut machenden Auftritt in Frankreich ist erneut mit einer Dreierangriffsreihe zu rechnen, in der der diesmal wieder verfügbare Marco Reus einem aus dem Trio Leroy Sane, Serge Gnabry und Timo Werner den Platz streitig machen dürfte. Für Thomas Müller, Julian Brandt, Julian Draxler und dem im Oktober verletzungsbedingt fehlenden Kai Havertz bleibt derweil nur ein Platz auf der Bank. Für Uth einen weiteren Offensivspieler nachzunominieren scheint deshalb nicht zwingend nötig, es sei denn, es sagen noch andere Akteure ab.

Uth bleibt unterdessen nur die Hoffnung, dass sich die Verletzung doch als weniger schwerwiegend erweist. Meldet sich der Angreifer dann so stark zurück wie in den letzten Spielen, dürfte die nächste Chance in der Nationalmannschaft im Frühjahr nicht lange auf sich warten lassen.


DFB-Kader für Nations League Spiel vs. Niederlande

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DFB-Bundestrainer Joachim Löw hat heute Mittag seinen letzten Kader des Länderspieljahres 2018 nominiert.

In den beiden abschließenden Länderspielen geht es am 15. November im Freundschaftsspiel gegen WM 2018 Gastgeber Russland, ehe es am 19.11. in der Nations League zum Entscheidungsspiel gegen die Niederlande kommt.

Boateng fehlt im Aufgebot

Wirft man einen Blick auf den 24-Mann-Kader von Joachim Löw, dann gibt es vor allem eine große Überraschung. Weltmeister Jerome Boateng, der lange Zeit seinen Stammplatz in der deutschen Innenverteidigung fix hatte, ist nicht mit dabei.

Der 30-Jährige war nach dem Hinspiel gegen die Niederlande verletzt vorzeitig abgereist, stand beim FC Bayern München aber kurze Zeit wieder auf dem Trainingsplatz und absolvierte auch die letzten Partien in der Bundesliga und Champions League. Nach Rücksprache mit Löw erhielt Boateng aber nun eine Pause.

Torhüter Marc-Andre ter Stegen soll die Länderspiel-Pause nutzen, um sich von seinen Schulterbeschwerden zu regenerieren.

Wieder mit dabei sind diesmal Marco Reus, Antonio Rüdiger, Kai Havertz und Leon Goretzka, die bei den letzten Länderspielen allesamt verletzt fehlten. Auch der zuletzt erstmals einberufene Mark Uth von Schalke 04 steht wieder im Aufgebot und könnte sein zweites Spiel im  Deutschland-Trikot absolvieren.

Real Madrid Spieler Toni Kroos wird erst nach dem Testspiel gegen Russland zum DFB-Team stoßen.

Nations League Endspiel gegen die Niederlande

Die deutsche Nationalmannschaft steht vor der letzten Nations League Partie gegen die Niederlande unter großem Druck. Denn sollte das DFB-Team das abschließende Spiel in der Nationenliga verlieren, dann steigt Deutschland von Nations League A in Nations League Liga B ab.

Um an der Fußball EM 2020 teilnehmen zu können, muss sich Deutschland dann wohl in der EM Quali 2020 dafür qualifizieren.

Doch auch der Weg über die Nations League Playoffs ist noch nicht ganz ausgeschlossen, denn sollten sich Frankreich und die Niederlande in der Quali für die Endrunde qualifizieren, dann dürfte das DFB-Team an den Playoffs teilnehmen.

Die EM Quali-Auslosung 2020 steigt übrigens übrigens bereits am 2. Dezember in Dublin.

Seuchenjahr 2018

Das Länderspieljahr 2018 als das schwächste Länderspieljahr jemals in die Geschichtsbücher ein. Großer Tiefpunkt war natürlich das frühe Ausscheiden bei der Fußball WM 2018 in Russland, bei der Deutschland bereits nach der Vorrunde als Gruppenletzter

Auch die Nations League Deutschland verlief sicher nicht nach Wunsch. Anstatt um den Abstieg in Liga B zu spielen, hätte das DFB-Team wohl lieber um den Gesamtsieg mitgespielt.


Tschechiens Nations League Kader vs. Slowakei mit Darida

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Für die tschechische Nationalmannschaft geht es im Endspurt der Erstauflage der Nationenliga nur noch um den Klassenerhalt in Nations League Liga B.

Nach der Auftaktniederlage gegen die Ukraine (1:2) ist für die Auswahl Tschechiens trotz eines zwischenzeitlichen 2:1-Erfolges im Nachbarschaftsduell in der Slowakei der Aufstieg nicht mehr möglich, nachdem auch das Rückspiel in der Ukraine mit 0:1 verloren wurde.

Am 19. November würde Tschechien nun ein Unentschieden gegen die Slowakei definitiv zum Klassenerhalt reichen. Selbst eine 0:1-Niederlage wäre aufgrund des dann aufgrund der Auswärtstore noch gewonnenen direkten Vergleichs ausreichend, worauf man darauf aber natürlich nicht spekulieren wird (alle Nations League Tabellen).

Vielmehr will sich Tschechien vier Tage vor der Begegnung gegen die Slowakei im letzten Testspiel 2018 gegen Polen einspielen und Selbstvertrauen tanken für das stets brisante Duell, mit dem dieses Fußballjahr zu Ende geht.

Silhavy nominiert 25 Akteure auf Abruf

Wieder zurück im Kreis der Nationalmannschaft ist Mittelfeldspieler Vladimír Darida von Hertha BSC, der nach überstandener Knieverletzung erst Ende Oktober sein Comeback in der Bundesliga gefeiert hat und seine Rückstände inzwischen weiter aufarbeiten konnte.

Der 28-Jährige zählt mit 52 Länderspielen zu den erfahrensten Akteuren Tschechiens und ist in fittem Zustand ein absoluter Leistungsträger.

Neben Darida stehen mit Rechtsverteidiger Pavel Kaderabek von der TSG 1899 Hoffenheim sowie Torwart Jiri Pavlenka und Außenverteidiger Theodor Gebre Selassie (beide Werder Bremen) zwei weitere Bundesliga-Legionäre im Kader.

Auf die Nominierung von Neulingen hat der erst seit Mitte September amtierende Nationaltrainer Jaroslav Silhavy verzichtet. Mit gleich 25 auf Abruf nominierten Akteuren setzte Silhavy aber das deutliche Signal, zahlreiche Spieler im Auge zu haben, die alle die Chance besitzen, sich noch näher an die A-Elf heranzuarbeiten.

Unter diesen 25 Profis findet sich mit Ondrej Petrak vom 1. FC Nürnberg ein weiterer Legionär, der sein Geld in Deutschland verdient. Etwas überraschend nur auf Abruf nominiert wurde Antonin Barak (Udinese Calcio), der beim 0:1 in der Ukraine noch in der Startelf gestanden hatte.

Krmencik fehlt – Nur zwei Stürmer im Kader

Gar nicht dabei ist Michael Krmencik. Der 25 Jahre alte Angreifer von Viktoria Pilsen zog sich einen Kreuzbandriss zu und wird nach Angaben seines Vereins bis zum Ende der Saison ausfallen. Auch bei der im März 2019 startenden EM Qualifikation 2020 wird Krmencik also nicht mit dabei sein.

Die EM 2020 Qualifikation Auslosung findet übrigens am 2. Dezember statt, dann steht auch fest, gegen welche Gegner sich Tschechien für die EM 2020 qualifizieren muss.

Weil Josef Sural noch auf der Liste der potentiellen Nachrücker steht, finden sich mit Patrick Schick und Matej Vydra nur zwei Angreifer im Kader. Vydra kam zudem zuletzt als Rechtsaußen zum Einsatz, sodass kein echter Backup für Schick im Aufgebot steht.

Der tschechische Kader im Überblick:

Tor: Jiri Pavlenka, Tomas Vaclik, Tomas Koubek

Abwehr: Pavel Kaderabek, Jakub Brabec, Ondrej Celustka, Filip Novak, Tomas Kalas, Theodor Gebre Selassie

Mittelfeld: Vladimir Darida, Borek Dockal, Jakub Jankto, Jan Kopic, David Pavelka, Tomas Soucek, Michal Travnik, Jaromor Zmrhal

Angriff: Patrick Schick, Matej Vydra

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