Iker Casillas in der Kritik

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Europameister 2008, Weltmeister 2010, Europameister 2012 – Iker Casillas hat mit dem spanischen Nationalteam in der Vergangenheit alles gewonnen, was es zu gewinnen gab. Nach schwachen Leistungen bei Real Madrid und einer zwischenzeitlichen Verbannung auf die Bank wechselte der Schlussmann im Sommer nach 16 Jahren bei den Königlichen zum FC Porto. Seine Degradierung zum zweiten Tormann hatte aber keinen Einfluss auf die Teamkarriere.

Denn selbst in Phasen, wo er in Madrid regelmäßig patzte bzw. auf der Ersatzbank saß, hielt im Vicente Del Bosque die Treue. Auch jetzt, und nach einigen Spielen mit folgenschweren Patzern beim FC Porto, setzt der spanische Nationaltrainer auf seinen Rekordnationalspieler. „Jedem Torwart kann mal ein Fehler unterlaufen,“ so Del Bosque, den mit Spanien in EM Gruppe D auf Italien, Tschechien und die Türkei trifft.

Dass Iker Casillas noch immer das Tor der Furia Roja hütet, ist mittlerweile auch für Experten nicht mehr nachvollziehbar, hat man doch mit David De Gea einen aktuell deutlich stärkeren Keeper. Der Torhüter von Manchester United spielt seit Jahren auf unglaublich hohem Niveau, wurde bereits mehrmals individuell ausgezeichnet und ist trotzdem nur die Nummer zwei. Der U17 und U21-Europameister kann erst sieben Länderspiele vorweisen, drei davon in der EM-Qualifikation.

Sein Konkurrent Casillas hält aktuell bei 152 Einsätzen und ist damit zugleich Rekordnationalspieler seines Landes. Wer letztlich im spanischen EM Team die Nase vorne haben wird, will Del Bosque erst kurz vor dem Turnier entscheiden. Fraglich, ob der 65-Jährige sich dann wirklich von aktuellen Leistungen leiten lässt oder nach Verdienst beurteilt.