Profil von Spanien mit EM-Kader

Spanien FlaggeAls Titelverteidiger gehört Spanien bei der Europameisterschaft 2016 naturgemäß zu den EM 2016 Favoriten, auch wenn La Furia Roja bei der WM 2014 bei gleicher Ausgangslage bitter enttäuschte und schon nach der Vorrunde die Heimreise aus Brasilien antreten musste.

Dass es für Spanien auch im Nachbarland Frankreich von Anfang an nicht rund läuft, sollte man nun aber besser nicht erwarten, verfügt der dreifache Europameister (1964, 2008 und 2012) doch nach wie vor über enorme Qualität.

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Zudem wissen die meisten Spieler im Kader von Trainer Vicente Del Bosque, die zum Großteil bei absoluten Top-Teams unter Vertrag stehen, wie man Titel gewinnt.

Informationen zu Spaniens Fußballnationalteam

Größte Erfolge: Weltmeister 2010 & Europameister 64, 08, 12
Rekordtorschütze: David Villa (61 Tore)
Rekordspieler: Iker Casillas (164 Spiele)
Teuerster Spieler: Sergio Busquets (60 Mio. €)
Spitzname: La Furia Roja (Die Rote Bestie)
FIFA Weltrangliste6. Platz
Höchster Sieg: Spanien – Bulgarien 13:0 (1933)
Höchste Niederlage: England – Spanien 7:1 (1931
EM Teilnahmen: 64, 80, 84, 88, 96, 00, 04, 08, 12, 16 (10)

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EM Kader von Spanien

Tor: Iker Casillas (FC Porto), David de Gea (Manchester United), Sergio Rico (FC Sevilla)

Abwehr: Cesar Azpilicueta (FC Chelsea), Jordi Alba (FC Barcelona), Marc Bartra (FC Barcelona), Hector Bellerin (FC Arsenal), Juanfran (Atletico Madrid), Gerard Pique (FC Barcelona), Sergio Ramos (Real Madrid), Mikel San Jose (Athletic Bilbao)

Mittelfeld: Thiago Alcantara (Bayern München), Sergio Busquets (FC Barcelona), Cesc Fabregas (FC Chelsea), Koke (Atletico Madrid), Pedro (FC Chelsea), Andres Iniesta (FC Barcelona), David Silva (Manchester City), Bruno Soriano (Villarreal CF)

Angriff: Aritz Aduriz (Athletic Bilbao), Alvaro Morata (Juventus Turin), Nolito (Celta Vigo), Lucas Vazquez (Real Madrid)

Aktuell belegt Spanien in der Weltrangliste der FIFA zwar nur den sechsten Platz, doch in den vergangenen Monaten fielen die Leistungen der Iberer überaus überzeugend aus. Der Start in die Qualifikation für die EM 2016 verlief – aufgrund einer 1:2-Niederlage am zweiten Spieltag in der Slowakei – zwar holprig, doch im Anschluss daran ließ Spanien keinen einzigen Punkt mehr liegen und konnte am Ende auf neun Siege in zehn Spielen zurückblicken. Besonders beeindruckend waren das Torverhältnis von 23:3 und die Tatsache, dass die Furia Roja in den letzten acht Gruppenspielen kein einziges Gegentor zuließ, obwohl die Gegner wie die Ukraine oder die Slowakei im Rückspiel keine Laufkundschaft waren.

Bestätigt wurde das hohe Niveau im November mit einem 2:0-Erfolg im Testspiel gegen England, womit alle bisherigen fünf Spiele in der EM-Saison 2015/16 zu Null gewonnen wurden. Bei der EURO 2016 in Frankreich zählen die Spanier, die in der EM Gruppe D auf Tschechien, Türkei und Kroatien treffen, zu den großen Titelanwärtern.

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Das EM Team von Spanien in der Analyse

Tor

Iker Casillas
Wikimedia, Станислав Ведмидь (CC BY-SA 3.0)

Im Tor der spanischen Auswahl wird auch bei der EM 2016 Iker Casillas stehen, der dann 35 Jahre alt ist und vermutlich sein letztes großes Turnier spielt. Dass er nach wie vor über große Qualität verfügt, hat Casillas nach seinem Abschied von Real Madrid beim FC Porto hinreichend bewiesen. Aber auch dahinter muss man sich keine Sorgen machen. David de Gea (Manchester United) gilt als Thronfolger von Casillas und seit längerem als einer der besten Keeper weltweit. Und mit Sergio Rico vom FC Sevilla befindet sich ein weiterer hochveranlagter Schlussmann in den Startlöchern.

Abwehr

Die Innenverteidigung bilden in der Regel Sergio Ramos (Real Madrid) und Gerard Pique (FC Barcelona), die sich trotz der Rivalität auf Vereinsebene seit Jahren bestens kennen und ein stabiles Bollwerk bilden. Fällt einer der beiden aus, ist wohl Marc Bartra (FC Barcelona) der erste Nachrücker, wobei weitere Alternativen vorhanden sind. Auf der linken Abwehrseite ist Jordi Alba (FC Barcelona) gesetzt – mit Cesar Azpilicueta (FC Chelsea) steht eine routinierte Alternative parat, die auch als Rechtsverteidiger in Frage kommt. Dort hat sich aber zuletzt Juanfran (Atletico Madrid) festgespielt, der mit Hector Bellerin (FC Arsenal) anstelle des verletzten Carvajal einen neuen Konkurrenten bekommen hat. Nicht ausgeschlossen ist, dass sich diese Reihenfolge vor der EM nochmals ändert.

Mittelfeld

Vor der Abwehr ist Sergio Busquets (FC Barcelona) eine feste Größe und vereint Qualitäten in der Balleroberung und im Aufbauspiel auf sich. Ansonsten besteht das Mittelfeld, das Coach Del Bosque taktisch flexibel anordnet, nahezu ausschließlich aus Kreativspielern. Andres Iniesta (FC Barcelona) hat dabei seinen Platz sicher, während David Silva (Manchester City), Koke (Atletico Madrid), Bruno Soriano (Villarreal CF), Cesc Fabregas (FC Chelsea) und Thiago Alcantara (FC Bayern München) die übrigen zwei bis vier Plätze unter sich ausmachen. Gerade Silva, Isco und auch Iniesta sind in einem 4-2-3-1 oder einem 4-3-3 auch als Linksaußen und damit verkappte Angreifer möglich.

Angriff

Im Angriff selbst ist Alvaro Morata (Juventus Turin) der große Hoffnungsträger. Der aus der Jugend von Real Madrid stammende  Mittelstürmer muss allerdings in große Fußstapfen treten. Als weitere Optionen stehen Vicente Del Bosquez mit Aritz Aduriz (Athletic Bilbao) und Nolito (Celta Vigo) zwei erfahrene Striker zur Verfügung – eine jüngere Alternative dazu ist Lucas Vazquez (Real Madrid). Überraschend: weder Diego Costa (FC Chelsea) noch Fernando Torres (Atletico Madrid) oder Paco Alcacer (FC Valencia) haben es in den EM Kader von Spanien geschafft.

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Players to watch für den EM Kader von Spanien

Das Potenzial Spaniens ist enorm, da sich bereits in den Nachwuchsteams etliche ganz starke Spieler tummeln. Daher muss Vicente Del Bosque vor jeder Endrunde harte Entscheidungen treffen und auch einige Arrivierte zuhause lassen. Auch 2016 hat es mit Juan Mata, Diego Costa oder Santi Cazorla prominente Namen erwischt. Spannend ist vor allem die Personalie Saul Niguez. Der Eigenbauspieler von Atletico Madrid explodierte im Frühjahr regelrecht und trat vor allem im Champions League-Halbfinale ins Rampenlicht, in dem er gegen Bayern München ein absolutes Traumtor erzielte.

Der 21-jährige Senkrechtstarter ist im Mittelfeld zentral und auf beiden Flügeln einsetzbar und hat bislang nur in der U21 für Spanien gespielt. Dank starker Leistungen im Verein durfte er sich erstmals im spanischen Nationalteam präsentieren. Für den finalen EM Kader Spaniens hat es aber letztlich nicht gereicht. In diesem steht aber mit Hector Bellerin ein weiterer interessanter, junger Spieler. Der Rechtsverteidiger vom FC Arsenal hat in der vergangenen Saison den Durchbruch geschafft und ist dieses Jahr so richtig explodiert. Mittlerweile zeigt auch der FC Barcelona Interesse an dem 22-Jährigen, der bei den Katalanen ausgebildet wurde.

Chancen des EM Teams von Spanien

Nach der verkorksten WM 2014 ist die Motivation in der spanischen Mannschaft, die in den letzten Jahren in einigen Bereichen ein neues Gesicht erhalten hat, groß. Die Qualität, um ganz weit zu kommen, ist zweifelsohne vorhanden. Insbesondere in der Defensive ist Spanien in jüngerer Vergangenheit kaum zu knacken, wobei wenige Gegentore auch bei der EM 2016 der Schlüssel zum Erfolg sein werden. Denn anders als zu den Hochzeiten mangelt es Spanien im Angriff an der Durchschlagskraft. Wird diese Problematik ähnlich wie bei der Europameisterschaft 2012 durch ein flexibles Offensivspiel kompensiert, ist mit Spanien im EM 2016 Halbfinale auf jeden Fall zu rechnen. Dann ist alles möglich – auch der dritte EM-Titel in Serie.

Alle EM Teams 2016.