Islands Team in Heimat empfangen

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1:1 gegen Portugal, 1:1 gegen Ungarn, 2:1 gegen Österreich, 2:1 gegen England – bis ins Viertelfinale schafften es die Isländer ohne Niederlage. Dann entpuppte sich allerdings Gastgeber Frankreich als zu starker Gegner. Dennoch eroberten die Wikinger sogar beim 2:5 gegen Les Bleus die Fanherzen im Sturm. Trotz klarem Rückstand gaben sich die Elf nie auf und kämpfte selbst beim Stand von 0:4 leidenschaftlich weiter. Zwei „Ehrentore“ waren der Lohn für den Einsatz – das Erreichen des EM Halbfinale beim ersten Antritt wäre zu viel des Guten gewesen.

Nach dem Spiel wurde das ganze Team noch minutenlang von den mitgereisten Fans im Stade de France gefeiert, Niederlage hin oder her. Bereits das Erreichen des Viertelfinales hatte der isländischen Nationalmannschaft vor Turnierstart niemand zugetraut, nun stellt der Inselstaat eines der acht besten Teams Europas. Während der Europameisterschaft Berühmtheit erlangten nicht nur Gylfi Sigurdsson, Kari Arnasson, Aron Gunarsson und Co sondern auch der exzentrische Kommentator des isländischen Fernsehens, Gudmundur Benediktsson.

Auch die Fans und ihr mittlerweile weltbekanntes „Huh“ haben einen Platz in jedem Rückblick auf die Europameisterschaft sicher. Bis zu 30.000 Anhänger reisten von der Insel nach Frankreich, um ihre Mannschaft anzufeuern. Zum Vergleich: Island hat gerade einmal 330.000 Einwohner.

Fast 20.000 – gefühlt die gesamte Bevölkerung – haben ihre Mannschaft nun bei ihrer Rückkehr in Island gefeiert. Bei einem Triumphzug durch die Straßen von Reykjavik jubelten Tausende den EM-Helden zu. Anschließend wurden die Spieler noch vor versammelter Anhängerschar am Hügel Arnarholl einzeln aufgerufen und gefeiert.

Nach einem wohlverdienten Urlaub werden die isländischen Helden Ende des Monats zu ihren Vereinen zurückkehren. Vielen Spielern steht aber wohl ein Karrieresprung bevor. Mit starken Leistungen haben sich einige, die noch bei kleineren Clubs unter Vertrag stehen, haben sich mit guten Leistungen in die Notizblöcke der Großen gespielt.

Eines ist aber klar: mit den Isländern ist auch in Zukunft zu rechnen. Dazu passt auch die mit einem Augenzwinkern zu lesende Aussage von Stürmer Kolbeinn Sightorsson: „Vielleicht wäre es ein bisschen zu viel gewesen, die EM gleich im ersten Versuch zu gewinnen. Aber es war ein wirklich tolles Turnier.“