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Vertrag mit Frankreich-Trainer Deschamps bis zur WM 2022 verlängert

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Dass DFB-Präsident Reinhard Grindel den Vertrag mit Bundestrainer Joachim Löw vor der letztlich aus deutscher Sicht desaströs verlaufenen WM 2018 ohne Not bis 2022 verlängerte, wurde insbesondere nach dem Debakel in Russland überaus kritisch bewertet.

Die nicht unbedingt positiven Erfahrungen, die die Kollegen in Deutschland mit der vorzeitigen Vertragsverlängerung mit dem Nationaltrainer gemacht haben, hielt den französischen Fußballverband nun aber nicht davon ab, seinerseits mit Coach Didier Deschamps ein neues Arbeitspapier mit Laufzeit bis Dezember 2022 und damit bis zur nächsten Weltmeisterschaft in Katar zu vereinbarten.

Dritte Verlängerung als Nationaltrainer

Für Deschamps, der sein Amts nach der EM 2012 antreten hat, ist es nach 2015 und 2017 bereits die dritte Verlängerung. Der 51-Jährige, der nach dem Viertelfinal-Aus bei der WM 2014 in Brasilien und der Niederlage im Endspiel der EURO 2016 gegen Portugal mit dem Gewinn der WM 2018 in Russland den großen Wurf gelandet hatte, hat in seinen gut sieben Jahren als Coach der Equipe Tricolore indes nicht nur den zweiten WM-Titel nach Frankreich geholt, sondern auch zwei Rekorde aufgestellt.

So ist Deschamps in der Geschichte des französischen Fußballverbandes sowohl der Trainer mit den meisten Spielen als auch mit den meisten Siegen. Der 2:0-Erfolg im November in Albanien zum Abschluss der Qualifikation für die Europameisterschaft 2020 war im 100. Spiel der 65. Sieg, womit es Deschamps auf einen hervorragenden Schnitt von 2,13 Zählern pro Partie bringt.

Deschamps avancierte mit dem WM-Sieg in Russland zudem zum erst dritten Menschen, der sowohl als Spieler als auch als Trainer den wohl wichtigsten Titel, den es im Fußball gibt, gewinnen konnte. Zuvor war dieses Kunststück nur dem Brasilianer Mario Zagallo 1958 und 1962 als Spieler sowie 1970 als Trainer) und Franz Beckenbauer gelungen, der 1974 als Aktiver und 1990 als Teamchef der deutschen Nationalmannschaft triumphierte.

Deschamps als Spieler Welt- und Europameister

Deschamps ließ dem WM-Sieg 1998 im eigenen Land zu aktiven Zeiten zwei Jahre später in Belgien und den Niederlanden auch den EM-Titel folgen. Im nächsten Jahr will der einstige Mittelfeld- und 104-fache Nationalspieler erneut den Doppeltriumph schaffen.

Dafür freilich muss Frankreich aber schon in der Vorrunde dicke Brocken aus dem Weg räumen, hat die Auslosung Ende November dem Weltmeister doch eine Hammergruppe beschwert. Während der vierte Gruppengegner erst noch in den Nation Leagues Play-offs im März ermittelt wird, auf dem Papier aber sicher lösbar sein sollte, bekommt es Frankreich auch mit Deutschland und Portugal zu tun. Die Gruppe zu meistern stellt bereits eine erste große Herausforderung dar.

Mit der vorhandenen Qualität im Kader und auch der Erfahrung von Deschamps ist den Spielern im Frankreich-Trikot aber auch im Sommer 2020 wieder alles zuzutrauen.

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