Österreich mit Franco Foda in die Zukunft?

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Mit den Siegen gegen Israel (3:1) und in Slowenien (1:0) hat sich das ÖFB-Team in der österreichischen EM 2020 Qualifikation vor den beiden abschließenden Spieltagen im November in eine exzellente Ausgangsposition gebracht.

Bei jeweils fünf Zählern Vorsprung auf die punktgleichen Verfolger Israel, Slowenien und Nordmazedonien hat es die Auswahl des ÖFB in der eigenen Hand, in EM 2020 Quali Gruppe G als zweites Team nach den schon qualifizierten Polen das EM-Ticket zu lösen.

Vermutlich wird schon ein Unentschieden am 16. November gegen Nordmazedonien reichen, um die Teilnahme an der Fußball Europameisterschaft 2020 klar zu machen, doch um auf Nummer sicher zu gehen, benötigt Österreich aus den beiden letzten Partien noch zwei Zähler oder aber einen Sieg.

Weil es nach dem Heimspiel gegen Nordmazedonien zum noch punktlosen Schlusslicht Lettland geht, sind die österreichischen Chancen auf die zweite Endrundenteilnahme in Folge mehr als nur intakt.

Vertrag verlängert sich bei erfolgreicher Qualifikation bis zur Endrunde

Schafft Österreich wie allgemein erwartet im November die EM-Qualifikation, verlängert sich der aktuell nur bis 31. Dezember datierte Vertrag mit Trainer Franco Foda automatisch bis zur EM-Endrunde im Sommer. Daher ist nachvollziehbar, dass Foda aktuell keine zwingende Notwendigkeit für Gespräche über eine zeitnahe Verlängerung sieht.

Einen damit sicherlich verbundenen Vertrauensvorschuss benötigt der 53 Jahre alte Fußball-Lehrer laut seiner Aussage im “Kicker“ auch nicht. “Der Umbruch hat begonnen, wir sind von unserer Arbeit überzeugt und auf einem guten Weg“, so Foda, der indes auch kein Geheimnis daraus macht, seine im Oktober 2017 begonnene Amtszeit gerne längerfristig verlängern zu wollen.

Im Vorfeld der Spiele gegen Israel und in Slowenien richtete Foda allerdings komplett den Fokus auf die anstehenden Aufgaben, ließ aber auch durchblicken, im Laufe seiner Trainerkarriere womöglich noch andere Ziele zu verfolgen: “Ich weiß, dass man im Fußballbusiness selten langfristig planen kann. Also muss ich auch selbst überlegen, was ich in Zukunft tun will. Derzeit macht mir die Arbeit als Nationaltrainer Spaß.“

Verbandspräsident Leo Windtner mit viel Lob

Weil Foda mit Spaß dabei ist und die Ergebnisse stimmen, wäre es eine Überraschung, würde der ÖFB nicht auf absehbare Zeit das Gespräch mit dem ehemaligen deutschen Nationalspieler suchen. Bei Verbandspräsident Leo Windtner genießt Foda in jedem Fall hohe Wertschätzung, wie dieser gegenüber der österreichischen Presse-Agentur (APA) erklärte: „Franco Foda ist ein gewaltiger Stabilitätsfaktor für das Team. Das ist klar erkennbar. Jeder Teamchef hat seine eigene Handschrift, das ist klar. Der Weg und der Erfolg bestätigen seine Handschrift.“

Vor allem, dass Foda die Mannschaft nach dem mit zwei Niederlagen gegen Polen (0:1) und in Israel (2:4) verpatzten Start in die EM-Qualifikation in die Erfolgsspur zurückgeführt hat, wird dem einstigen Defensivspieler hoch angerechnet.

Ebenso lobt Windtner die sehr gute Atmosphäre in der Mannschaft sowie zwischen Team und Betreuerstab, wofür letztlich auch der Cheftrainer die Verantwortung trägt. Die Voraussetzungen scheinen auf jeden Fall gegeben für eine länger Zusammenarbeit. Und es ist wohl nicht unwahrscheinlich, dass darüber konkret gesprochen wird, sobald das EM-Ticket gelöst wurde.

Bei den EM Wetten 2020 ist die österreichische Nationalmannschaft aber natürlich klarer Außenseiter. Top-Favoriten sind derzeit Frankreich (Quote 5.0), England (Quote 5.5) und Belgien (Quote 7.5). Auf Österreich als Europameister könnte man derzeit mit einer Quote von 100 wetten.