Andreas Herzogs Vertrag als Israel-Nationaltrainer läuft aus

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Vor kurzem sorgte Andreas Herzog unfreiwillig für Schlagzeilen, wurde der Nationaltrainer Israels im Anschluss an einen Aufenthalt in der Heimat bei seiner Rückkehr nach Tel Aviv direkt für 14 Tage zur Quarantäne in seine Wohnung geschickt. Diese brach der 51-Jährige aber vorzeitig ab, als sich die Schließung der österreichischen Grenzen abzeichnete, die für Herzog gleichbedeutend mit einer längerfristigen und zugleich zeitlich unbestimmten Trennung von Frau und Kindern gewesen wäre.

Zurück im heimischen Wien hat Herzog nun genügend Zeit, sich auf die Fußball EM 2020 Playoffs vorzubereiten, die eigentlich für Ende März geplant waren, nun aber frühestens im Herbst stattfinden werden. Nachdem die UEFA die Partien zunächst auf Juni verschoben hatte, erfolgte inzwischen eine weitere Verlegung in den Herbst. Dann muss Israel zunächst im Playoff-Halbfinale in Schottland ran.

Gelingt im Hampden Park in Glasgow ein Erfolg, ginge es im Endspiel gegen den Sieger der Partie zwischen Norwegen und Serbien um die Teilnahme bei der EURO 2021. Das Losglück hatte Israel dabei nicht auf seiner Seite, denn auch ein mögliches Finale fände auswärts statt.

Automatische Verlängerung nur bei erfolgreicher EM-Qualifikation

Die Zukunft von Herzog als israelischer Nationaltrainer hängt unterdessen nach jetzigem Stand maßgeblich auch vom Verlauf der Playoffs ab. Der Vertrag des Rekordnationalspielers im ÖFB-Trikot, der sein Amt im August 2018 angetreten hat, verlängert sich nur mit der erfolgreichen Qualifikation für die EM-Endrunde.

Aufgrund der Verschiebung der EURO auf Sommer 2021 und der ebenfalls nach hinten geschobenen Playoffs würde eine automatische Vertragsverlängerung aber noch einige Zeit auf sich warten lassen.

Das vorhandene Vertragswerk hält Herzog derweil nicht davon ab, sich Gedanken über seine Zukunft zu machen. Im österreichischen Fernsehen, konkret in der ORF-Sendung “Sport Aktuell“ machte der frühere Spielmacher kein Geheimnis daraus, dass es “schon Spaß machen“ würde, eines Tages den SV Werder Bremen zu trainieren, bei dem Herzog während seiner aktiven Karriere seine beste Zeit hatte. Aber nicht nur Bremen, sondern generell Deutschland übt einen besonderen Reiz auf Herzog aus: “Es ist irgendwann mein Ziel, in der deutschen Bundesliga zu arbeiten.“

Bei einer erfolgreichen Qualifikation würde Israel in EM 2021 Gruppe D auf England, Kroatien und Tschechien treffen.

Entscheidung am Freitag?

Israels Sportdirektor Willi Ruttensteiner ließ unterdessen ebenfalls im ORF keinen Zweifel daran, mit Herzog weitermachen zu wollen. “Mein Ziel ist es, mit ihm das Playoff zu spielen und längerfristig zu arbeiten“, so der ehemalige ÖFB-Sportdirektor, der dafür allerdings ein klares Bekenntnis einfordert: „Bei einem Trainer ist es entscheidend, dass er zu 100 Prozent hinter seinem Team steht. Wenn das nicht der Fall ist, ist es besser, nicht zuzusagen.“ Zugleich betonte Ruttensteiner, dass es für ihn eine Enttäuschung wäre, “wenn es nicht weitergehen würde.“

Am Freitag dieser Woche sind zwischen dem Verband und Ruttensteiner auf der einen sowie Herzog auf der anderen Seite Gespräche geplant. Möglich, dass dann unabhängig von der Verlängerungsklausel Klarheit geschaffen wird.