England drohen Sanktionen seitens der UEFA

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Die Enttäuschung über das am Sonntag im heimischen Wembley-Stadion nach Elfmeterschießen gegen Italien verlorene Finale der EM 2021 wird in England wohl noch längere Zeit nachwirken. Möglich indes, dass das EM-Endspiel für den englischen Verband FA über die sportliche Niederlage hinaus noch weitere negative Folgen haben wird.

Denn aufgrund der Ereignisse rund um die Partie hat die UEFA Ermittlungen aufgenommen, die in harte Strafen für die FA, die für die Sicherheit im Stadion verantwortlich war, münden könnte.

Schon Stunden vor dem Anpfiff des EM-Finales hatten tausende Personen versucht, ohne Eintrittskarte das Stadion zu stürmen und dabei mehrere Absperrungen und Drehkreuze überwunden. Auf Videos und auch nach Schilderung der Augenzeugen wurde deutlich, dass die eingesetzten Sicherheitskräfte mit der Situation völlig überfordert waren, während kaum Polizei präsent war.

Die im Nachgang erfolgte Erklärung der FA, dass sogar mehr Sicherheitskräfte waren als von der UEFA vorgeschrieben dürfte demzufolge im Zuge der Ermittlungen auf den Prüfstand kommen.

Mehrere Verfahren gegen die FA

Dass mehrere, zum Teil auch unbeteiligte Fans zu Schaden kamen und sogar ärztlich behandelt werden mussten, warf schon im Vorfeld einen Schatten auf das EM-Finale. Nicht minder, dass gleich 19 Polizisten verletzt wurden und 53 Randalierer in Gewahrsam genommen wurden. Auch die englische Nationalmannschaft war von den Ereignissen betroffen, denn auch beim Vater von Abwehrchef Harry Maguire, der eigentlich unbeteiligter Tribünengast war, lag der Verdacht auf Rippenbrüche vor.

Während dem englischen Verband schon alleine wegen dieser Ereignisse, bei denen es sich laut Aussage eines anonymen Fans im “Guardian“ um eine vorher abgesprochene und organisierte Aktion gehandelt haben soll, neben einer Geldbuße auch ein Zuschauerausschluss für ein oder mehrere Heimspiele droht, läuft gegen die FA noch ein weiteres Verfahren.

Darin geht es um weitere Verstöße von Zuschauern, die beim EM-Finale Gegenstände auf das Spielfeld geworfen und die italienische Nationalhymne mit Buh-Rufen begleitet hatten. Auch ein Flitzer, der während der Verlängerung auf den Rasen lief, dürfte eine Strafe zur Folge haben. Englands Chancen auf die Austragung der WM 2030, die das Mutterland des Fußballs gerne ausrichten würde, sind durch all die Vorkommnisse sicherlich nicht größer geworden.

Rashford wird an der Schulter operiert

Und auch aus sportlicher Sicht gibt es für die englische Nationalmannschaft, vor allem aber für Manchester United noch eine Hiobsbotschaft wegzustecken. Wie mehrere Medien übereinstimmend berichten, wird sich mit Marcus Rashford einer der drei Fehlschützen im Elfmeterschießen im England-Trikot wohl einer Operation an der Schulter unterziehen, die dem 23-Jährigen schon seit längerem Probleme bereitet.

Bis zu zwölf Wochen muss Rashford nach dem Eingriff, der wohl erst Ende Juli vorgenommen werden kann, ausfallen. Damit muss England in den insgesamt fünf Qualifikationsspielen für die WM 2022 in Katar im September und Oktober voraussichtlich auf den Angreifer verzichten, möglicherweise auch noch im November.

Die Three Lions bekommen es in WM Quali Gruppe I 2022 mit Polen, Ungarn, Albanien, Andorra und San Marino zu tun.

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