Toni Kroos zweifelt an Ausbootung von Müller & Co.

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Mit Manuel Neuer, Toni Kroos und Ilkay Gündogan haben nach jetzigem Stand wohl nur drei Spieler mit vollendetem 30. Lebensjahr einen Platz im Deutschland EM Kader 2021 sicher.

Nach wie vor wird in Fußball-Deutschland aber auch viel darüber spekuliert, ob Bundestrainer Joachim Löw seine im März 2019 getroffene und nicht nur damals äußerst umstrittene Maßnahme, auf die Dienste von Mats Hummels, Jerome Boateng und Thomas Müller zu verzichten, nach zwei Jahren ganz oder teilweise rückgängig machen wird.

Allgemein erwartet wird dabei, dass Löw schon bei der Nominierung seines Kaders für die ersten drei Spiele in der DFB WM 2022 Quali die Weichen in Richtung UEFA EURO 2021 stellen wird.

Das bedeutet letztlich, dass Boateng, Hummels und/oder Müller nicht mehr auf ein EM-Ticket hoffen dürfen, wenn ihr Name im Aufgebot für die Partien gegen Island (25. März), in Rumänien (28. März) und gegen Nordmazedonien (31. März) fehlt.

Fokus muss auf der EM 2021 liegen

Routinier Kroos, der trotz nicht wenig öffentlich Kritik auch an seiner Spielweise beim Bundestrainer weiterhin hoch im Kurs steht, ließ bei “Sky“ auf die Nachfrage nach seiner Meinung zu einer möglichen Rückkehr seiner alten Weltmeister-Kollegen seine Position recht deutlich durchklingen: „Ich selbst bin da ja auch ganz schön befangen, weil ich erstens Spieler der Nationalmannschaft bin, zweitens es Gott sei Dank gar nicht entscheiden muss und drittens einfach mit den Genannten viele Jahre zusammengespielt habe“, so der 31-Jährige.

Zudem äußerte Kroos offen Zweifel daran, dass die Entwicklung seit der Ausbootung von Müller und Co. den Vorstellungen von Löw entsprochen hat: “Ob der Plan vom Trainer bis heute so aufgegangen ist, wie er es damals wollte, stelle ich jetzt einmal in Frage“, erklärte Kroos recht offen, betonte allerdings auch, dass natürlich “am Ende auch ein bisschen vorausschauend“ geplant werden müsse.

Nichtsdestotrotz ist es aus Sicht von Kroos gefragt, nun Entscheidungen mit Blick auf die anstehende EM zu treffen und nicht langfristig an einer Mannschaft mit längerer Perspektive zu basteln: “Jetzt muss man entscheiden, was das Beste fürs nächste Turnier ist. Da bin ich jetzt wieder voll dabei, dass wir natürlich nicht schauen dürfen, dass wir etwas machen, um 2024 erfolgreich zu sein.“

Kroos will mit der “bestmöglichen Mannschaft“ zur EM

Für Kroos steht so fest, dass die “bestmögliche Mannschaft“ für die EURO gefunden werden müssen, ohne sich konkret auf Namen festlegen zu wollen: “Das sind die Formstärksten und die Spieler, die am besten zusammenpassen. Ich glaube, dass das geschehen wird und wer diese Spieler am Ende sind, sehen wir dann.“

Sicher ist für den Mittelfeldmann, der mit Real Madrid eine aus persönlicher Sicht ansprechende Saison spielt, dass eine deutsche Nationalmannschaft generell “kein Turnier herschenken“ dürfe, “auch wenn die Vorschusslorbeeren nicht groß sein werden“.

Bleibt abzuwarten, welche Entscheidung Löw treffen wird. Letztlich wird aber erst die EM selbst zeigen, ob diese richtig war oder nicht. In der Vorrundenphase trifft das DFB-Team in EM Gruppe F 2021 auf Frankreich, Portugal und Ungarn.

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