Joachim Löw begrüßt Bundesliga-Restart Mitte Mai

Lesezeit: 3 Min.

Nach wochenlangem Ringen und trotz Rückschlägen in den Tagen vor der Entscheidung vor allem durch das Skandalvideo des in der Folge von Hertha BSC suspendierten Salomon Kalou ist der Weg frei für die Fortsetzung der Bundesliga-Saison 2019/20. Bundeskanzlerin Angela Merkel und die Ministerpräsidenten der Länder erteilten der Deutschen Fußball-Liga (DFL) grünes Licht für den Re-Start in der zweiten Mai-Hälfte.

Den genauen Starttermin überließ die Politik der DFL, die aber nur wenige Stunden später in einem Schreiben an die 36 Vereine der ersten und zweiten Bundesliga den 15. Mai festlegte. Trotz des Wiederstandes einzelner Vereine wie dem SV Werder Bremen und dem 1. FSV Mainz 05, die eine zu kurze Vorbereitungszeit kritisieren, geht es somit bereits am übernächsten Wochenende wieder los.

Sehr zur Freude vieler Protagonisten und Funktionäre, bei denen sich auch Erleichterung breit machte. Denn dadurch, dass die Saison zumindest mit Geisterspielen beendet werden kann, erhalten die Vereine die dringend benötigten TV-Gelder und laufen auch nicht Gefahr, mit Regressforderungen seitens der Rechteinhaber konfrontiert zu werden.

Bundesliga mit Vorbildfunktion

Darüber hinaus wird die Bundesliga zumindest in den ersten Wochen nach dem Wiederbeginn ein gewisses Alleinstellungsmerkmal haben. Da die übrigen Top-Ligen Europas wie die englische Premier League, die spanische La Liga und die italienische Serie A noch ein gutes Stück von der Wiederaufnahme des Spielbetriebs entfernt sind, rückt der deutsche Fußball automatisch verstärkt in den Blickpunkt.

Auf lange Sicht erhoffen sich die Verantwortlichen dadurch steigende Einnahmen aus der Auslandsvermarktung. Eine Vorbildfunktion attestiert DFB-Direktor Oliver Bierhoff dem deutschen Fußball schon jetzt: „Auch aus Gesprächen mit unseren Nationalspielern, die im Ausland spielen, weiß ich, mit wie viel Aufmerksamkeit und Anerkennung dort diese Entscheidung verfolgt wird.“

Aus sportlicher Sicht betrachtet und begrüßt derweil Joachim Löw den Re-Start: “Als Bundestrainer freue ich mich natürlich, wenn unsere Nationalspieler wieder in einen Wettkampfmodus kommen. Das ist ein wichtiger Schritt, denn auch unser Blick ist nach vorn gerichtet auf die Planungen der Nationalmannschaft nach der Corona-Krise.“

Erstes Länderspiel nach Corona am 3. September?

Bis der Bundestrainer wieder mit seinen Spielern arbeiten kann, wird aber noch einige Zeit vergehen. Aktuell lautet der Plan, dass die Nationalmannschaften Anfang September zum ersten Mal nach dann rund zehn Monaten wieder zusammenkommen. Dann steigt zum Auftakt der neuen Nations League 20/21 am 3. September gegen Spanien direkt ein Kracher. Nur drei Tage später folgt direkt der zweite Spieltag mit dem Auftritt in der Schweiz.

Ob die beiden Begegnungen vor Zuschauern ausgetragen werden können oder ob bis dahin wieder Publikum zugelassen sein wird, lässt sich im Moment nicht seriös prognostizieren. Theoretisch wäre es aber möglich, dass die deutsche Nationalmannschaft sogar die erste Partie mit Zuschauern spielt, gilt der Verbot von Großveranstaltungen in Deutschland doch vorerst nur bis zum 31. August.

>> Hier alle Infos zur Nations League Deutschland 2020/21