Kathi
Julian Nagelsmann dürfte am Dienstagabend die verspätete Erstrunden-Partie des FC Bayern München im DFB-Pokal bei Preußen Münster nicht mit allzu viel Freude verfolgt haben. Grund dafür war weniger der unspektakuläre, aber souveräne 4:0-Erfolg seines alten Arbeitgebers, sondern vielmehr die frühe verletzungsbedingte Auswechslung von Serge Gnabry, die den neuen Bundestrainer einer Offensivoption beraubt.
Denn schnell war klar, dass es Gnabry mit einem Unterarmbruch schlimmer erwischt hat. Der 28-Jährige wird aufgrund einer unausweichlichen Operation nicht nur dem FC Bayern mehrere Wochen fehlen, sondern auch Nagelsmann bei seinem Einstand beim DFB während der USA-Reise vom 9. bis 18. Oktober nicht zur Verfügung stehen.
Wenn die deutsche Nationalmannschaft in Übersee zunächst auf die USA (14. Oktober) und dann auf Mexiko (18. Oktober) trifft, könnte sich umso mehr eine Chance für den einen oder anderen neuen Offensivspieler ergeben, zumal im deutschen Fußball und damit auch bei der DFB-Elf Mittelstürmer mit nachgewiesener Qualität ohnehin rar sind.
Timo Werner vor Comeback?
Der in den DFB-Länderspielen gegen Japan (1:4) und Frankreich (2:1) angeschlagen fehlende Niclas Füllkrug wird mit ziemlicher Sicherheit mit in die USA reisen. Auf sein Comeback im Deutschland-Trikot hoffen darf auch der von Hans-Dieter Flick zuletzt nicht berücksichtigte Timo Werner, den mit Nagelsmann eine sehr erfolgreiche Zeit bei RB Leipzig verbindet. Youssoufa Moukoko und Mergim Berisha konnten unterdessen in den vergangenen Wochen nicht wirklich Eigenwerbung betreiben, dürften daher tendenziell erneut außen vor bleiben.
Dafür aber winkt womöglich anderen Stürmern eine Bewährungschance, mit denen Nagelsmann den Neuanfang unterstreichen und zumindest für etwas mehr Aufbruchstimmung sorgen könnte. Nach Informationen der “Sport Bild“ spielen so vier Angreifer in den Überlegungen des neuen Bundestrainers eine Rolle, die in den vergangenen Monaten mit guten Leistungen auf sich aufmerksam gemacht haben.
Allen voran könnte Maximilian Beier erstmals eingeladen werden. Der 20-Jährige hat nach zweijähriger Leihe zu Hannover 96 mit vier Toren und einer Vorlage an den ersten fünf Bundesliga-Spieltagen einen starken Start hingelegt und auch über diese Quoten hinaus überzeugt. Auch deshalb sehen ihn die Wettanbieter als einen der Top-Favoriten, wenn es um den Torschützenkönig in der 2. Liga geht.
Glatzel mit starker Quote – in der 2. Liga
Vier Tore nach den ersten fünf Spieltagen hat auch Kevin Behrens auf dem Konto, der mit 32 Jahren zwar sicher keine langfristige Lösung wäre, mit Blick auf die Fußball Europameisterschaft 2024 im eigenen Land aber womöglich als kopfballstarker Brecher wertvoll werden könnte. Ebenfalls das Zeug dazu, das Publikum mitzunehmen, besitzt Davie Selke, der trotz wiederkehrender gesundheitlicher Rückschläge seit seinem Wechsel von Hertha BSC zum 1. FC Köln im Winter auf respektable sieben Tore in 21 Bundesliga-Spielen kommt.
Mit fünf Toren an den ersten sieben Spieltagen der 2. Bundesliga hat unterdessen Robert Glatzel seine Qualitäten untermauert und ist nach 22 bzw. 19 Treffern in den beiden letzten Jahren wieder auf dem besten Weg zu einer zweistelligen Trefferquote – allerdings eben nur in Liga zwei, weshalb eine Nominierung des 29-Jährigen sicherlich sehr kontrovers diskutiert würde. Wie Behrens und Selke könnte aber auch Glatzel mit seiner dank 1,93 Metern Körpergröße von Natur aus vorhandenen Wucht bei der EURO ein Mann für gewisse Momente werden.
>> Aktuelle EM 2024 Wettquoten im Überblick