Kreuzbandriss: Schottlands Lewis Ferguson verpasst Endrunde 2024

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Lewis Ferguson verpasst EM 2024 mit Kreuzbandriss

23 Jahre lang mussten die schottischen Fußballfans nach der Weltmeisterschaft 1998 in Frankreich warten, um ihre Nationalmannschaft wieder bei einem großen Turnier zu sehen. Bei der EURO 2021 meldeten sich die Bravehearts dann auf großer Bühne zurück, mussten allerdings bereits nach der Vorrunde die Segel streichen. Drei Jahre später ist Schottland nun aber erneut dabei und hofft auch dank einer bemerkenswerten Qualifikation auf eine bessere Endrunde.

Zwei Monate vor dem EM-Eröffnungsspiel am 14. Juni in München gegen Gastgeber Deutschland allerdings muss Schottland einen herben Nackenschlag wegstecken (hier geht’s zu unserer Prognose zu Deutschland – Schottland). Denn mit Lewis Ferguson wird ein wichtiger Akteur die EM aller Voraussicht nach verpassen. Der 24-Jährige erlitt am Wochenende beim torlosen Unentschieden seines FC Bologna gegen den AC Monza eine Knieverletzung, die sich bei genaueren Untersuchungen als Teilschädigung am rechten Kreuzband herausstellte.

Shooting-Star in der Serie A

Ferguson kommt um einen operativen Eingriff nicht herum, dem dann zudem eine monatelange Pause folgen wird. Ein Mitwirken bei der UEFA EURO 2024 ist somit weitgehend ausgeschlossen, was für Schottland eine äußerst bittere Nachricht ist.

Zwar bestritt Ferguson bislang erst zwölf A-Länderspiele und stand dabei lediglich zweimal in der Startelf, doch in der laufenden Saison ist der Mittelfeldmann zum Shooting-Star avanciert, der mit Bologna große Chancen auf die überraschende Qualifikation für die Champions League besitzt und sich selbst auf die Wunschliste größerer Vereine gespielt hat. Allen voran Juventus Turin und Inter Mailand gelten als interessiert, werden nun aber mutmaßlich erst einmal den Genesungsverlauf abwarten.

Mit sechs Toren und vier Vorlagen in 31 Partien hat Ferguson großen Anteil an der starken Saison Bolognas und hätte in seiner in Italien gezeigten Verfassung wohl in der unmittelbaren Vorbereitung auf die EM auch gute Aussichten gehabt, sich in die erste Elf von Nationaltrainer Steve Clarke zu spielen.

Ferguson “am Boden zerstört“

Die Kunde von der schweren Verletzung war indes nicht nur für die schottische Nationalmannschaft und den FC Bologna eine Hiobsbotschaft, sondern vor allem auch für Ferguson selbst. „Ich bin am Boden zerstört nach der heutigen Nachricht, aber so ist das Leben“, machte Ferguson auf Instagram kein Geheimnis aus seiner Gefühlswelt, zeigte sich gleichzeitig aber auch schon wieder kämpferisch: “Ich werde alles daran setzen, besser und stärker wieder zurückzukommen.“

Der Zeitpunkt des Comebacks lässt sich derzeit noch schwer prognostizieren, doch eine Rückkehr im Laufe der Nations League 2024/25 im Herbst ist sicherlich möglich. Dann warten auf Schottland in Gruppe A1 einige Nagelproben, geht es doch gegen Polen, Portugal und Kroatien. Verständlicherweise gelten die Schotten bei den Wettanbietern hier als Außenseiter.