Alles zum Schottland Kader bei der EM 2024

Als es um die Quali für die EURO 2024 in Deutschland ging, dachten viele, dass in Gruppe A Spanien und Norwegen die Mannschaften sein würden, die sich für das Turnier qualifizieren würden. Spanien, weil sie den anderen Gruppengegnern in jeder Hinsicht überlegen sind, und Norwegen, weil sie großartige Spieler in ihren Reihen haben, wie Erling Haaland und Martin Odegaard.

Doch es war die schottische Nationalmannschaft, die sich in der EM-Quali in hervorragender Form präsentierte und sich als Gruppenzweiter hinter Spanien äußerst souverän für die Endrunde in Deutschland qualifizierte. Bei Welt- und Europameisterschaften kam die schottische Nationalmannschaft allerdings noch nie über die Vorrunde hinweg.

Nachfolgend werfen wir einen detaillierten Blick auf Schottlands EM-Kader sowie auf die mögliche Start-Aufstellung und beleuchten die Chancen auf den Aufstieg ins EM 2024 Achtelfinale. Schottland befindet sich in EM 2024 Gruppe A mit Deutschland, der Schweiz und Ungarn.

EM-Spiele von Schottland

Schottland EM 2024 Spielplan

Schottland in EM-Gruppe A

PL. MANNSCHAFT PKT. Sp. S U N T GT TD
1
Deutschland
Deutschland
7 3 2 1 0 8 2 6
2
Schweiz
Schweiz
5 3 1 2 0 5 3 2
3
Ungarn
Ungarn
3 3 1 0 2 2 5 -3
4
Schottland
Schottland
1 3 0 1 2 2 7 -5
Legende
  • Nächste Runde
  • Qualifikation möglich

Schottlands EM-Kader 2024 im Überblick

Nationaltrainer Steve Clarke hat Mitte Mai seinen Kader für die EM 2024 nominiert. Aufgrund der Verletzung von den Angreifern Lyndon Dykes und Ben Doak musste man besonders im Sturm nochmals nachjustieren:

https://twitter.com/ScotlandNT/status/1793221626424639679

Tor: Zander Clark (Hearts), Angus Gunn (Norwich), Liam Kelly (Motherwell)

Verteidigung: Liam Cooper (Leeds United), Grant Hanley (Norwich), Jack Hendry (Al-Ettifaq), Ross McCrorie (Bristol City), Scott McKenna (FC Kopenhagen), Ryan Porteous (Watford), Anthony Ralston (Celtic), Andy Robertson (Liverpool), Greg Taylor (Celtic), Kieran Tierney (Real Sociedad)

Mittelfeld: Stuart Armstrong (Southampton), Ryan Christie (Bournemouth), Billy Gilmour (Brighton), Ryan Jack (Rangers), Kenny McLean (Norwich), John McGinn (Aston Villa), Callum McGregor (Celtic), Scott McTominay (Manchester United)

Angriff: Che Adams (Southampton), Lewis Morgan (NY Red Bulls), James Forrest (Celtic), Lawrence Shankland (Hearts), Tommy Conway (Bristol City)

Schottlands EM 2024 Kader in der Analyse

Schottland spielt im Allgemeinen in einer 5-4-1-Formation mit zwei Außenverteidigern (Robertson und Hickey). Im Angriff werden diese beiden so weit wie möglich in das Mittelfeld integriert und der zentrale Mittelfeldspieler McGinn (der beste Torschütze der Mannschaft) rückt in die Nähe des gegnerischen Strafraums. Man kann sagen, dass es sich um ein recht defensives System handelt, aber es lässt sich nicht leugnen, dass es ihnen bisher gute Dienste geleistet hat.

Tor

Die Torhüter-Position ist wohl die größte Problemstelle bei Schottland. Die Nummer 1 bei der Endrunde 2024 wird vermutlich Angus Gunn (Norwich City) sein. Bis zum Jahresende 2023 hatte Gunn aber noch nicht einmal 10 Länderspiele auf dem Buckel. Die Ersatztorhüter Liam Kelly (Motherwell) und Zander Clark (Heart of Midlothian FC) sind allerdings in Sachen Länderspiele noch unerfahrener als Gunn.

Verteidigung

Der schottische Kapitän und EM-2024-Star Andrew Robertson (Liverpool) wird die linke Seite der Viererkette besetzen. In der Innenverteidigung spielen Grant Hanley (Norwich City), Kieran Tierney (Real Sociedad) und Ryan Porteous (Watford). Rechtsverteidiger wird vermutlich Anthony Ralstony (Celtic) sein. Weiters stehen unter anderem für die Defensive Scott McKenna (FC Kopenhagen) und Liam Cooper (Leeds United) parat.

Mittelfeld

Er ist vielleicht nicht so bekannt wie sein Landsmann Robertson, aber John McGinn (Aston Vila) zeigt für sein Land spektakuläre Leistungen. Obwohl er nur im zentralen Mittelfeld spielt, ist der 29-Jährige der beste Torschütze im Kader der schottischen Nationalmannschaft. Neben ihm werden ziemlich sicher Scott McTominay (Manchester United) und Callum McGregor (Celtic Glasgow) in der Startformation stehen.

Die restlichen Mittelfeldplätze im schottischen Aufgebot werden wahrscheinlich Stuart Armstrong (Southampton), Kenny McLean (Norwich City), Ryan Christie (Bournemouth), Billy Gilmour (Brighton) und Ryan Jack (Rangers) besetzen.

Angriff

Schottland spielt in der Regel mit einem einzigen Stürmer. In der letzten Zeit war Lyndon Dykes (QPR) der Spieler, der für diese Position zuständig war, dieser fällt aber verletzt für die EURO aus. Den Platz in der schottischen Start-Aufstellung dürfte nun Ché Adams (Southampton) einnehmen. Lawrence Shankland (Heart of Midlothian FC) und James Forrest (Celtic) stünden ebenfalls für die Sturmspitze bereit. Nicht sehen werden wir Liverpool Stürmer Ben Doak, dieser musste verletzt abreisen, für ihn wurde MLS-Spieler Lewis Morgan nominiert (NY Red Bulls).

Die schottische Nationalmannschaft im Überblick

Infos🏴󠁧󠁢󠁳󠁣󠁴󠁿 Schottland
TrainerSteve Clarke 🏴󠁧󠁢󠁳󠁣󠁴󠁿
Größter Erfolg WM-Gruppenphase
RekordtorschützeKenny Dalglish/Denis Law (beide 30 Tore)
RekordspielerKenny Dalglish (102 Einsätze)
Star des TeamsAndrew Robertson (FC Liverpool)
Wertvollster SpielerScott McTominay (32 Mio. €, Stand: 12.06.24)
Gesamtmarktwert207,40 Mio. € (Stand: 12.06.24)
SpitznameThe Tartan Army
FIFA-Weltrangliste39. Platz (Stand: 24.06.24)
Höchster Sieg11:0 gegen Irland (1901)
Höchste Niederlage0:7 gegen Uruguay (1954)
EM-Teilnahmen4 (inkl. EM 2024)

Steve Clarke: Der Mann hinter einem historischen schottischen Erfolg

Vergleicht man zum Beispiel den spanischen EM 2024 Kader mit dem schottischen, wird man feststellen, dass es zwischen den beiden einen großen Niveauunterschied gibt. Trotzdem werden beide im nächsten Sommer beim Turnier in Deutschland dabei sein. Aber wie war das möglich? Schottlands Nationaltrainer Steve Clarke ist maßgeblich für die große Leistung Schottlands verantwortlich, denn er hat ein verlässliches Team geformt, das es mit jeder namhaften Mannschaft aufnehmen kann.

Steve Clarke übernahm das Amt des schottischen Nationaltrainers im Jahr 2019. In diesen vier Jahren hat er es geschafft, Schottland zum zweiten Mal in Folge zur Europameisterschaft zu führen. Dies gelang zuletzt in den Jahren 1992 und 1996. Zwar schieden die Schotten bei der EM 2021 ohne einen einzigen Sieg aus dem Wettbewerb aus, doch diesmal scheint das schottische Nationalteam das Selbstvertrauen zu haben, auch die K.O.-Runde zu erreichen

Schottlands Führungsspieler bei der EM 2024

Wir alle wissen, dass Schottlands EM 2024 Star natürlich Andrew Robertson ist. Die Erfolgsbilanz und die Führungsqualitäten des Liverpoolers sind unbestritten. Doch es scheint sich ein neuer Anführer in den schottischen Reihen abzuzeichnen. Die Rede ist von Kieran Tierney. Der bei der EM 27-jährige Spieler von Real Sociedad hat bereits für einen der größten englischen Klubs, FC Arsenal London, gespielt und ist nun dabei, sich als Außenverteidiger bei einem spanischen Klub aus der La Liga zu etablieren.

Aufgrund seines Alters ist es naheliegend, dass Tierney die Nachfolge von Robertson als Linksverteidiger in Schottland antreten wird. Allerdings hat der schottische Kapitän noch viel Zeit vor sich, und es wird noch einige Jahre dauern, bis er diese Nachfolge tatsächlich antritt.

Wie weit wird Schottland bei der Europameisterschaft kommen?

Obwohl sich die Schotten für die anderen EM 2024 Mannschaften zu einer ernstzunehmenden Größe entwickelt haben, erwartet niemand, dass sie bei der Endrunde 2024 eine große Rolle spielen werden. Es wäre auch keine große Überraschung, wenn sie bereits in der Gruppenphase ausscheiden würden. Andere Teams wie Belgien, Spanien, Frankreich, England und Portugal sind Schottland einige Schritte voraus (hier alle EM 2024 Favoriten im Überblick).

Es wäre jedoch nicht das erste Mal, dass ein Underdog überraschen kann. Erinnert sei hier nur an Marokko, dass es bei der WM 2022 bis ins Halbfinale schaffte. Bei einem Großturnier kann jedes Detail dazu führen, dass eine großartige Mannschaft vorzeitig aus dem Turnier ausscheidet und sich der Außenseiter durchsetzt. Bei den Wettanbietern könnt ihr jedenfalls von den hohen EM 2024 Quoten auf Schottland profitieren.

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