Das Rhein-Energie-Stadion als EM 2024 Spielort Köln

2024 findet die Endrunde der Europameisterschaft in Deutschland statt. Schon immer war sie als eine Rückkehr zur Normalität vorgesehen. Schließlich wurde das vorherige Turnier in ganz Europa ausgetragen. Und die WM 2022 musste in den Winter verlegt werden. Aber das Ausmaß, in dem Normalisierung nötig werden würde, war nicht vorhersehbar.

Dinge, im Rahmen solcher Turniere eigentlich immer selbstverständlich waren wie z.B. Public Viewing oder Fans im Stadion, werden bei der EM 2024 zurückkehren. Dies gilt auch für den EM-Spielort Köln. Das Rheinenergiestadion Köln (während der EM schlicht: Stadion Köln) gehört zu den traditionsreichsten Arenen in der Bundesrepublik. Es war deshalb keine echte Frage, ob das Turnier auch in der Domstadt ausgetragen werden würde. In Köln finden drei Gruppenspiele sowie ein Achtelfinale der EURO 2024 statt.

Das Reinenergiestadion als EM 2024 Austragungsort
Reinenergiestadion in Köln (Quelle: Wikipedia, Ubiorum, CC BY-SA 4.0)

Daten und Fakten zum Rheinenergiestadion in Köln

🏟️ Kapazität: 46.922 Plätze
🎉 Eröffnung: 1923
🏗️ Architekten: Gerkan, Marg und Partner/ Schlaich Bergermann Partner
🏠 Heimmannschaft: 1. FC Köln
💰 Kosten: insgesamt ca. 200 Millionen Euro (117,5 Millionen Euro bei den letzten großen Umbauten)

EM-Spiele im Rheinenergiestadion, Köln

15.06.2024 – 15:00
Gruppe A
19.06.2024 – 21:00
Gruppe A
22.06.2024 – 21:00
Gruppe E
25.06.2024 – 21:00
Gruppe C
30.06.2024 – 21:00
Achtelfinale

Details zum EURO 2024 Stadion in Köln

Bekannter ist das Rheinenergiestadion fraglos unter seinem alten Namen: Von 1923 bis 2001 hieß es Müngersdorfer Stadion. Von 1920 bis 1923 war der Name des Areals mit Sportpark Müngersdorf sehr ähnlich. Ursprünglich war auf dem Gelände, auf dem sich heute die Arena befindet, Militär heimisch.

Durch den Versailler Vertrag durfte es nach dem Ersten Weltkrieg hier aber nicht bleiben. Der damalige Kölner Oberbürgermeister Konrad Adenauer, der später erster Bundeskanzler werden sollte, machte sich deshalb dafür stark, hier ein Sportzentrum zu bauen.

Adenauer ist auch für den Grüngürtel und die Universität in der Stadt verantwortlich. Die Bauarbeiten begannen zur identischen Zeit und aus dem gleichen Grund. Aber zurück nach Müngersdorf: Die Stadt begann im großen Stil damit, Ländereien von Privatpersonen anzukaufen, um das Gelände zu vervollständigen.

Neben einer „Hauptkampfbahn“ mit einer Kapazität von 80.000 Zuschauern sollten noch zwei kleinere Arenen und Sportstätten für zahlreiche weitere Disziplinen entstehen. Im Rahmen der Eröffnung 1923 war aber nur das Stadion fertig.

Kölner Arena als größtes Stadion Deutschlands abgelöst

Bis zur Eröffnung des Berliner Olympiastadions 1936 war die Arena in Köln die größte in ganz Deutschland. Im Zweiten Weltkrieg nahm das Stadion jedoch schweren Schaden – und anschließend hatte man erst einmal andere Sorgen als die Sanierung oder den Neubau. Dies sollte vor der WM 1974 passieren, damit das Turnier hier stattfinden könnten.

Zudem hatte Köln in dieser Zeit gleich zwei Erstligisten, die auf einer Pferderennbahn spielen mussten. Der Stadtrat wollte allerdings nicht das nötige Geld aus dem eigenen Haushalt zuschießen. In der Folge verlor Köln die WM und in Dortmund wurde das Westfalenstadion als Alternative gebaut. Der heutige Signal-Iduna-Park in Dortmund ist im übrigen auch eines der 10 EM 2024 Stadien.

Umbau für die WM 2006

In Köln führte man immerhin gewisse Sanierungsmaßnahmen durch. Der FC konnte deshalb einziehen. Zudem war Köln einer der Austragungsorte der EM 1988, die ebenfalls in der Bundesrepublik ausgetragen wurde. Allerdings bekam das Müngersdorfer Stadion nur zwei Spiele. 2000 erhielt Deutschland den Zuschlag für die WM 2006. Jetzt war es klar, dass das alte Stadion nicht bleiben durfte. Schnell wurde ein Namenssponsor gefunden, der das nötige Geld für einen weitreichenden Umbau zuschoss.

Von 2001 bis 2004 verwandelte sich das Müngersdorfer Stadion so in eine reine Fußballarena, die den heutigen Namen trägt. 2005 im Rahmen des Confed Cups durfte sich das neue Stadion dann erstmals auf der großen Bühne präsentieren. Es folgte ein Jahr später die WM. Seit 2010 ist das Stadion zudem Heimat des DFB-Pokalfinales der Frauen. In der Saison 2019/20 wurde das Endspiel der Europa League in der Arena ausgetragen. Das größte nicht sportliche Ereignis war der Eröffnungsgottesdienst des 20. Weltjugendtages in Anwesenheit von Papst Benedikt XVI.

Der EM 2024 Spielort Köln im Portrait

Köln ist mit 1,1 Millionen Einwohnern die größte Stadt Nordrhein-Westfalens und die viertgrößte Metropole der Bundesrepublik. Sie zählt zudem zum Ballungsraum Rhein-Ruhr, der zehn Millionen Menschen umfasst. Eine dichtere Besiedlung gibt es in der gesamten Bundesrepublik nicht.

Köln wäre zudem wohl sicher auch Hauptstadt Nordrhein-Westfalens geworden, wenn nicht Bonn als Bundeshauptstadt ausgewählt worden wäre. Es bestand die Befürchtung, dass Köln durch die Nähe zur inoffiziellen Hauptstadt Deutschlands werden würde, wenn hier auch noch die Landesregierung des größten Bundeslandes ansässig wäre.

Köln selbst ist eine römische Gründung. Bis heute sind die Spuren von Colonia Claudia Ara Agrippinensium noch vielerorts zu sehen. Letztlich gehört auch der Name selbst dazu. Köln bzw. Kölle ist die mittelniederdeutsche Fassung von Colonia. Im Mittelalter wurde Köln erst Bistum und schließlich Erzbistum. Deshalb entstand der Dom, der bis heute das große Wahrzeichen der Stadt ist.

Das kannst du im EM 2024 Spielort Köln tun

Neben dem Dom zählen die Rheinbrücken und die Rheinhochhäuser zu den bekanntesten Sehenswürdigkeiten der Stadt. Gleiches gilt für den Grüngürtel, die mittelalterliche Stadtmauer am Hansaring oder die Synagoge. Zahlreiche weitere Orte würden zudem eine Nennung verdienen – es sind aber einfach zu viele.

Der Kölner Dom in Köln
Kölner Dom (Quelle: Wikipedia, Raimond Spekking, CC BY-SA 4.0)

Sportlich ist neben dem 1. FC Köln im Rheinenergiestadion vor allem die Lanxess Arena in Deutz zu nennen. Hier wird Handball, Basketball und Eishockey gespielt. Zudem finden hier häufig große Public Viewing-Veranstaltungen statt – wahrscheinlich auch im Rahmen der EM 2024.

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