Kathi
Am 16. Juni startet die niederländische Nationalmannschaft im Hamburger Volksparkstadion gegen Polen in die Europameisterschaft 2024. Die Elftal gehört zwar nicht zu den absoluten Top-Favoriten, aber durchaus zum Kreis der Teams, denen die meisten Experten den ganz großen Wurf zutrauen – nicht zuletzt in Erinnerung an 1988, als Marco van Basten, Ruud Gullit und Co. die letzte EM auf deutschem Boden für sich entscheiden konnten.
Wie damals ist auch 36 Jahre später wieder mit ganz in Oranje getauchten Tribünen zu rechnen, wenn die aktuelle Generation der Niederlande versucht, an vergangene Erfolge anzuknüpfen und es besser zu machen als bei der letzten EURO 2021, bei der auf eine starke Vorrunde das überraschende Aus im Achtelfinale gegen Tschechien folgte.
Knöchelverletzung im Clasico
Jene 1:2-Niederlage in der Puskas-Arena in Budapest konnte im Sommer 2021 auch Frenkie de Jong nicht vermeiden, der schon damals in jungen Jahren zu den Eckpfeilern zählte. Daran hat sich nichts geändert. Vielmehr ist der mittlerweile 26 Jahre alte Mittelfeldmann inzwischen im besten Fußballer-Alter und mit nochmals mehr Erfahrung auf hohem Niveau ausgestattet.
Ob Trainer Ronald Koeman schon gegen Polen auf de Jong bauen kann, könnte indes zu einem Wettlauf mit der Zeit werden. Denn am vergangenen Sonntag verletzte sich der aktuell nicht zum ersten Mal mit dem FC Bayern München in Verbindung gebrachte Niederländer bei der 2:3-Niederlage seines FC Barcelona im Clasico bei Real Madrid am rechten Knöchel.
Bereits in der ersten Hälfte knickte de Jong bei einem Pressschlag mit Madrids Fede Valverde unglücklich um und war aufgrund der zu großen Schmerzen nicht mehr dazu in der Lage, das Spielfeld selbstständig zu verlassen.
Fünf Wochen Pause prognostiziert
War zunächst Schlimmes zu befürchten, zumal de Jong in dieser Saison bereits zwei Mal wegen Knöchelverletzungen aussetzen musste, gab es tags darauf vom FC Barcelona zumindest im Hinblick auf die EM 2024 vorsichtige Entwarnung.
Laut einem Bericht der rund um Barca gewöhnlich gut informierten Zeitung “Sport“ erlitt de Jong keine strukturellen Verletzungen, sondern “nur” eine Verstauchung zweiten Grades des rechten Knöchels. Für den FC Barcelona kann der 54-fache A-Nationalspieler zwar in dieser Saison voraussichtlich nicht mehr auflaufen, doch bei einer prognostizierten Ausfalldauer von rund fünf Wochen könnte de Jong rechtzeitig zur EURO fit werden und in deren Vorfeld im Idealfall auch noch ein Testspiel bestreiten.
Ein weiterer, schmerzhafter EM-Ausfall nach den Defensivkräften Sven Botman und Quilindschy Hartman, die das Turnier jeweils wegen Kreuzbandverletzungen verpassen, bleibt der Niederlande somit augenscheinlich erspart.