Auch Raphael Varane tritt aus der französischen Nationalmannschaft zurück

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Frankreich: Varane tritt zurück

Eineinhalb Monate nach dem im Elfmeterschießen gegen Argentinien verlorenen Finale der Weltmeisterschaft 2022 in Katar hat ein weiterer Franzose seine Karriere in der Nationalmannschaft für beendet erklärt. Nachdem zuvor schon die beiden Torhüter Hugo Llloris und Steve Mandanda und der amtierende Weltfußballer Karim Benzema ihren Rücktritt offiziell verkündet hatten, verabschiedete sich nun auch Raphael Varane aus der Equipe Tricolore.

Varane will der neuen Generation Platz machen

Der 29 Jahre alte Innenverteidiger gab seine Entscheidung selbst via Instagram bekannt, nachdem zuvor schon in französischen Medien entsprechende Spekulationen laut geworden waren. “Ich habe mehrere Monate darüber nachgedacht und entschieden, dass es der richtige Zeitpunkt für mich ist“, ließ Varane durchblicken, den Entschluss nach reiflicher Überlegung getroffen zu haben.

Nach 93 Länderspielen im Frankreich-Trikot, beginnend mit dem ersten Einsatz vor fast zehn Jahren im März 2013 gegen Georgien (3:1), sieht Varane jüngere Spieler in der Verantwortung: “Unser großartiges Land ein Jahrzehnt lang zu vertreten, war eine der größten Ehre meines Lebens. Aber die Zeit ist gekommen, dass die neue Generation übernimmt. Wir haben eine Gruppe talentierter junger Spieler, die bereit sind zu übernehmen und die eine Chance verdienen.“

Obwohl bereits über einen möglichen Rücktritt Varanes gemutmaßt worden war, kommt der Entschluss des Abwehrspielers von Manchester United doch ein Stück weit überraschend. Zum einen, weil Varane die 30-Jahre-Marke noch gar nicht überschritten hat und zum anderen, weil der vierfache Gewinner der Champions League als heißer Kandidat auf die Nachfolge von Lloris als Kapitän der Equipe Tricolore galt.

Nun spricht einiges dafür, dass Superstar Kylian Mbappé trotz seiner erst 24 künftig die Binde überstreifen wird. Wohl schon Ende März, wenn für Frankreich die Europameisterschaft 2024 Qualifikation gleich mit zwei schwierigen Aufgaben gegen die Niederlande und in Irland startet (hier alles zu EM 2024 Quali Gruppe B).

Großer Kreis an hoch veranlagten Nachrückern

Auf wen Trainer Didier Deschamps dann in der Innenverteidigung setzen wird, bleibt abzuwarten. Mit seinem Statement, dass talentierte Nachrücker vorhanden sind, hat Varane indes nicht ganz unrecht. Mit Dayot Upamecano (FC Bayern München), Ibrahima Konate (FC Liverpool), William Saliba (FC Arsenal) und Benoît Badiashile (FC Chelsea) sowie den auch als Außenverteidiger einsetzbaren Jules Kounde (FC Barcelona) und Axel Disasi (AS Monaco) gibt es für das Abwehrzentrum eine Reihe hoch veranlagter Bewerber.

Hinzu kommen noch Lucas Hernandez (FC Bayern München) und Presnel Kimpembe (Paris St. Germain), die allerdings beide aktuell verletzungsbedingt außer Gefecht gesetzt sind. Benjamin Pavard (FC Bayern München), der sich selbst ebenfalls am liebsten in der Innenverteidigung sieht, von Deschamps bisher aber meist als Rechtsverteidiger eingesetzt wurde, rundet den Kandidatenkreis ab.

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