Schulterverletzung: WM-Traum für Mo Dahoud schon geplatzt?

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Dahouds WM-Traum geplatz?

Beim souveränen 3:0-Sieg in der ersten Runde des DFB-Pokals beim TSV 1860 München führte Mahmoud Dahoud im Mittelfeld von Borussia Dortmund gekonnt Regie und stand dann auch an den ersten drei Spieltagen der neuen Bundesliga-Saison in der Startelf, obwohl mit dem zu Saisonbeginn freilich auch noch angeschlagenen Salih Özcan ein neuer Sechser hinzugeholt wurde.

Dahoud hatte am 1:0-Auftaktsieg gegen Bayer Leverkusen seinen Anteil, war indes schon ausgewechselt, als der BVB beim SC Freiburg spät einen Rückstand noch in einen 3:1-Sieg drehte.

Die Bedeutung des 26-Jährigen für das BVB-Spiel wurde dann am dritten Spieltag deutlich, gingen doch im Heimspiel gegen Werder Bremen mit Dahouds verletzungsbedingter Auswechslung nach 18 Minuten Ordnung und Struktur verloren. Am Ende gab die Borussia sogar noch eine 2:0-Führung aus der Hand und unterlag dem Aufsteiger mit 2:3.

Ausfall bis November

War zunächst noch die Zuversicht vorhanden, dass Dahoud zeitnah auf den Platz zurückkehren kann, obwohl dem Mittelfeldmann die Schulter binnen weniger Monate gleich zweimal herausgesprungen ist, steht mittlerweile ein längerfristiger Ausfall fest. Dahoud muss entgegen der ersten Hoffnungen doch unters Messer, wie BVB-Sportdirektor Sebastian Kehl gegenüber “DAZN“ bekannt gab: “Es ging einfach nicht mehr, deswegen hat er sich nach Rücksprache mit den Ärzten entschlossen, die Schulter operieren zu lassen“, so Kehl, der gleichzeitig ankündigte, dass Dahoud bis November fehlen wird.

Weil die Bundesliga in diesem außergewöhnlichen Jahr bereits am 13. November letztmals spielt, könnte für den Deutsch-Syrer sogar das Fußball-Jahr 2022 schon beendet sein. Besonders bitter für Dahoud ist in diesem Zusammenhang, dass der Traum von der Teilnahme an der am 20. November beginnenden Weltmeisterschaft 2022 in Katar durch die lange Zwangspause mutmaßlich ausgeträumt ist.

Bundestrainer Hans-Dieter Flick wird den zweifachen A-Nationalspieler im Deutschland-Trikot kaum ohne oder nur mit wenig Spielpraxis nominieren, zumal Dahoud ohnehin nicht zum engeren Kreis der deutschen Nationalmannschaft zählt. So stand der frühere Gladbacher seit seinen beiden Länderspieleinsätzen noch unter Ex-Bundestrainer Joachim Löw im Oktober und November 2020 nur noch im September 2021 im Aufgebot, als Flick erstmals einen Kader zusammenstellte. Zum Einsatz kam der in der Folge zunächst von einer Knieverletzung und dann von der Schulterproblematik ausgebremste Dahoud allerdings nicht.

Macht Ilkay Gündogan Platz?

Für Dahoud, der beim BVB von Neuzugang Özcan bislang stark vertreten wurde, geht es nun erst einmal darum, wieder fit zu werden und seine alte Top-Form zu finden. Womöglich bietet sich dann im Hinblick auf die Fußball Europameisterschaft 2024 im eigenen Land eine neue Chance, um in der Nationalmannschaft anzugreifen, wenngleich die Konkurrenz im zentralen Mittelfeld enorm ist.

Möglich indes, dass mit dem bald 32 Jahre alten Ilkay Gündogan je nach Verlauf der WM in Katar ein in der Hierarchie der Nationalelf klar vor Dahoud anzusiedelnder Konkurrent auf absehbare Zeit wegfällt und die Tür in den DFB-Kader für den BVB-Strategen dadurch etwas weiter aufgeht.