Dänemarks Thomas Delaney nach starker EM mit mehreren Optionen

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Wie für die gesamte dänische Nationalmannschaft hat auch für Thomas Delaney die Europameisterschaft 2021 mit der vom Zusammenbruch von Christian Eriksen überschatteten Auftaktniederlage gegen Finnland (0:1) sowie einer weiteren Pleite gegen Belgien (1:2) alles andere als gut begonnen.

Mit dem 4:1-Sieg im dritten und letzten Gruppenspiel zog die dänische Nationalmannschaft aber doch noch ins Achtelfinale ein und schrieb ein nach dem Fehlstart kaum noch für möglich gehaltenes Fußballmärchen, das erst in der Verlängerung des Halbfinales gegen England (1:2) ein bitteres Ende fand.

Großen Anteil daran, dass Dänemark die zweitbeste Europameisterschaft der Verbandsgeschichte nach dem sensationellen Triumph anno 1992 spielte, hatte Thomas Delaney, der in allen sechs Turnierspielen im zentralen Mittelfeld in der Startelf stand.

Beim 2:1-Sieg im Viertelfinale gegen Tschechien erzielte der im Laufe seiner Karriere nicht wirklich als Torjäger in Erscheinung getretene 29-Jährige per Kopfball sogar die frühe Führung. Und als es gegen England das Aus setzte, stand der nach 88 Minuten aufopferungsvollen Kampfes ausgewechselte Delaney schon nicht mehr auf dem Feld, was nicht wenige Beobachter als Grund dafür sahen, dass England mehr und mehr das Kommando übernehmen konnte.

BVB will ablösefreien Abschied 2012 vermeiden

Auch wenn es nicht zum ganz großen Wurf reichte, ist es Delaney mit seinen EM-Auftritten fraglos gelungen, Werbung in eigener Sache zu betreiben. Der im Sommer 2018 für stattliche 20 Millionen Euro vom SV Werder Bremen zu Borussia Dortmund gewechselte Mittelfeldmann steht nun vor einer schwierigen Entscheidung die persönliche Zukunft betreffend. Klar ist, dass die Dortmunder Verantwortlichen den Routinier nicht mit dem Vertragsende am 30. Juni 2022 ablösefrei abgeben möchten.

Heißt im Umkehrschluss, dass Delaney entweder ein neues Arbeitspapier unterschreibt, das möglicherweise sogar gleichbedeutend mit einem Karriereende in Dortmund wäre, oder aber dem BVB noch in diesem Sommer den Rücken kehrt. Sollte Delaney den Wunsch nach Veränderung äußern, würde der BVB sich einem Transfer nicht verschließen, sofern ein anderer Verein zur Zahlung einer Ablöse im Bereich von zehn Millionen Euro bereit ist.

Schließlich wäre der BVB in der Mittelfeldzentrale mit Axel Witsel, Mo Dahoud, Emre Can und Jude Bellingham sowie den etwas offensiver ausgerichteten Julian Brandt, Giovanni Reyna und Marco Reus auch ohne Delaney gut besetzt.

Mit Neuzugang Abdoulaye Kamara und Tobias Raschl aus der zweiten Mannschaft lauern in diesem Mannschaftsteil zudem zwei Youngsters auf ihre Chance, während dem BVB auch Interesse am ebenfalls zentral beheimateten Top-Talent Lucas Gourna-Douath (AS St. Etienne) nachgesagt wird.

Geht Delaneys Tendenz zum Abschied?

Nach Informationen der “Ruhr Nachrichten“ soll Delaneys Tendenz mittlerweile zum Abschied gehen. Mit Norwich City, Crystal Palace und dem FC Southampton gelten gleich drei Vereine aus der englischen Premier League, die Delaney schon häufiger als Traumziel genannt hat, als interessiert.

Laut “Bild“ soll zudem der AS Rom, der von seinem Wunschspieler Granit Xhaka wohl einen Korb bekommen hat, seine Fühler nach dem 60-fachen dänischen Nationalspieler ausgestreckt haben.

Möglich, dass in die Personalie nun zeitnah Bewegung kommt, nachdem Delaney am heutigen Montag seinen EM-Urlaub beendet hat und nach Dortmund zurückgekehrt ist – zumindest vorerst. In der WM 2022 Quali trifft der Däne mit seinem Team auf Österreich, Schottland, Israel, Färöer und Moldawien.

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