Deutsches Luxusproblem auf der Zehn

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Mit den Siegen in St. Gallen gegen Liechtenstein (2:0), in Stuttgart gegen Armenien (6:0) und in Island (4:0) hat die deutsche Nationalmannschaft in der WM 2022 Qualifikation mal mehr und mal weniger glanzvoll ihre Pflicht erfüllt.

Auch im dritten Spiel unter Bundestrainer Hans-Dieter Flick soll am Mittwochabend auf Island ein Sieg her, der die DFB-Auswahl dem Gruppensieg und damit dem direkten WM-Ticket wieder ein Stückchen näher brächte.

Viele Optionen auf der Spielmacher-Position

Wieder ganz oder teilweise mit dabei waren die gegen Armenien ausgefallenen Kai Havertz und Robin Gosens, die nach einem auskurierten Infekt bzw. nach einer Kapselverletzung im Abschlusstraining am Dienstagvormittag vor der Abreise mitmischen konnten. Dagegen war Marco Reus nicht dabei, der an muskulären Problemen laboriert.

Für Reus, der gegen Armenien den kranken Havertz als Zehner mit einem Tor und einer Vorlage stark vertreten hat, sind die Muskelprobleme ein neuerlicher Rückschlag, nachdem das Comeback im Nationalteam nach zweijähriger, gerade bei der EM 2021 auch selbst gewählter Pause noch so vielversprechend verlaufen ist.

Für den 32-Jährigen wird es ohnehin nicht einfach, einen Stammplatz im DFB-Trikot zu ergattern, denn neben dem auch auf Außen einsetzbaren Havertz ist im bislang von Flick gewählten 4-2-3-1 auf der Zehner-Position vor allem Thomas Müller der Hauptkonkurrent. Der Routinier des FC Bayern München steht aktuell angeschlagen nicht (mehr) im Aufgebot, ist von Flick aber zumindest bis zur Weltmeisterschaft 2022 sicherlich als feste Größe eingeplant.

Flick voll des Lobes

Flick betonte gleich bei seiner Einstandspressekonferenz als Bundestrainer indes auch seine enorme Wertschätzung für Reus. “Marco Reus ist für mich einer der besten Spieler im letzten Drittel, der eine enorme Technik hat, den letzten Pass geben kann, der es versteht, sich freizulaufen, in die Tiefe startet und die gegnerische Abwehr aufreißen kann durch seine Art und Weise, wie er Fußball spielt. Deswegen ist er für mich einer der besten auf dieser Position.“

Ob diese unbestrittenen Qualitäten für einen Platz in der ersten Elf ausreichen, wenn alle Mann an Bord sind, bleibt freilich abzuwarten. Doch sofern nicht wie in der Vergangenheit Verletzungen einen Strich durch die Rechnung machen, dürfte Reus zumindest gute Chancen auf einen Platz im DFB-Kader für die WM 2022 haben, die gleichzeitig auch schon das letzte Turnier des gemessen an seinen Fähigkeiten nur 46-fachen Nationalspielers sein könnte.

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