Debütant im Tor der Niederlande?

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Steht bei Niederlande ein Debütant im Tor?

Bei noch vier ausstehenden Spielen liegt die Nationalmannschaft der Niederlande aktuell in EM 2024 Quali Gruppe B nur auf dem dritten Platz hinter Frankreich und Griechenland. Gerade Frankreich, das sechs Punkte, aber auch ein Spiel mehr auf dem Konto hat, dürfte nur noch schwerlich abzufangen sein, doch Platz zwei vor den derzeit punktgleichen Griechen, die auch eine Partie voraus sind, muss das Ziel und auch der Anspruch der Elftal sein.

Die anstehenden Partien der EM 2024 Qualifikation am Freitag in der Amsterdamer Johan Cruijff Arena und am folgenden Montag in Griechenland besitzt fraglos enorme Bedeutung und je nach Ausgang auch (vor-)entscheidenden Charakter. Klar, dass Ronald Koeman deshalb gerne in Bestbesetzung antreten würde, doch davon ist der Bondscoach weit entfernt.

Denn mit Frenkie de Jong (FC Barcelona), Matthijs de Ligt (FC Bayern München), Cody Gakpo (FC Liverpool) und Memphis Depay (Atletico Madrid) fehlten vier potentielle Unterschiedsspieler verletzungsbedingt schon bei der Bekanntgabe des Kaders. Und nun kamen am Wochenende auch noch die Absagen des ebenfalls verletzten Noa Lang (Feyenoord Rotterdam) und des erkrankten Torhüters Mark Flekken (FC Brentford) hinzu.

Stengs und Noppert rücken nach

Während für Lang dessen formstarker Klubkollege Calvin Stengs nachnominiert wurde und auf sein erstes Länderspiel seit März 2021 im Niederlande-Trikot hoffen darf, ergibt sich im Tor in Abwesenheit von Flekken und des verletzten Justin Bijlow (Feyenoord Rotterdam) eine knifflige Situation.

Für Flekken, der im September gegen Griechenland (3:0) und in Irland (2:1) zwischen den Pfosten stand, wurde Andries Noppert nachnominiert, der bei der WM 2022 als überraschende Nummer eins für Aufsehen gesorgt, danach aber seinen Platz an Bijlow verloren hatte. Der 29-Jährige fehlte nun nicht ohne Grund im ursprünglichen Kader Koemans, sondern wegen nur bedingt überzeugender Leistungen in den vergangenen Wochen im Trikot des SC Heerenveen.

Noppert ist aber für die anstehenden Quali-Spiele für die EURO 2024 in Deutschland der einzige Torhüter im Kader mit zumindest etwas Länderspielerfahrung. Nick Olij wurde als Lohn für gute Auftritte bei Sparta Rotterdam mit 28 Jahren zum ersten Mal nominiert und darf ebenso auf sein Debüt hoffen wie Bart Verbruggen, der im Sommer für rund 20 Millionen Euro vom RSC Anderlecht zu Brighton & Hove Albion gewechselt ist und dort immerhin schon vier Spiele in der Premier League bestritten hat.

Verbruggen gilt aktuell als größte Torwarthoffnung der Niederlande, doch just am Sonntag und damit kurz vor der Abreise zur Elftal unterlief dem 21-Jährigen bei Brightons 2:2 gegen den FC Liverpool ein folgenschwerer Fehler im Spielaufbau. Dennoch gilt Verbruggen mit Blick auf die Partie gegen Frankreich gegenüber Noppert und Olij als Favorit, wobei Koeman definitiv vor keiner leichten Entscheidung steht.

Der Kader der Niederlande im Überblick

Tor: Andries Noppert (SC Heerenveen), Nick Olij (Sparta Rotterdam), Bart Verbruggen (Brighton & Hove Albion)

Abwehr: Nathan Ake (Manchester City), Daley Blind (FC Girona), Stefan de Vrij, Denzel Dumfries (beide Inter Milan), Lutsharel Geertruida, Quilindschy Hartman (beide Feyenoord Rotterdam), Micky van de Ven (Tottenham Hotspur), Virgil van Dijk (FC Liverpool)

Mittelfeld: Marten de Roon, Teun Koopmeiners (beide Atalanta Bergamo), Jeremie Frimpong (Bayer Leverkusen), Tijjani Reijnders (AC Milan), Joey Veerman (PSV Eindhoven), Mats Wieffer (Feyenoord Rotterdam)

Angriff: Steven Berghuis, Steven Bergwijn, Brian Brobbey (alle Ajax Amsterdam), Calvin Stengs (PSV Eindhoven), Donyell Malen (Borussia Dortmund), Xavi Simons (RB Leipzig), Wout Weghorst (TSG 1899 Hoffenheim)