Robert Prosinecki als Trainer von Bosnien-Herzegowina zurückgetreten

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Das Warten Bosnien-Herzegowinas auf die erste Teilnahme der Verbandsgeschichte an einer Europameisterschafts-Endrunde geht wohl weiter. Nachdem 2014 die erste Qualifikation für eine Weltmeisterschaft gelungen war, wurde die EM 2016 ebenso verpasst wie die WM 2018.

Und aller Voraussicht nach wird es auch nicht für die Teilnahme an der Fußball Europameisterschaft 2020 reichen. Nach der 2:4-Niederlage am Sonntag in Armenien ist selbst der zweite Platz kaum noch zu erreichen.

Dieser Ansicht war offenbar auch Trainer Robert Prosinecki, der kurz nach der Niederlage seinen Rücktritt erklärte. „Ich bin mit dem Ziel der EM-Qualifikation gekommen. Obwohl noch nicht alle Chancen vertan sind, fühle ich mich verantwortlich und trete zurück“, begründete der ehemalige kroatische Weltstar seine Entscheidung gegenüber der Zeitung „Dnevni Avaz“ mit dem enttäuschenden Abschneiden seiner Mannschaft.

Mkhitaryan sorgt für bosnische Pleite

Auf der offiziellen Pressekonferenz nach dem Spiel bestätigte Prosinecki seinen Entschluss und richtete den Blick bereits in die Zukunft des bosnischen Fußballs: „Als ich angefangen habe, war ich davon überzeugt, dass wir es zur EM schaffen werden. Das ist uns nicht gelungen und mein Nachfolger wird Zeit haben, das Team für die Nations League vorzubereiten. Ich bin nicht länger der Trainer.“

Mit dem 5:0 gegen Liechtenstein am Donnerstag hatte Bosnien-Herzegowina seine Chancen auf das EM-Ticket gewahrt, nachdem zuvor vier Punkte aus den ersten vier Spielen nur ein sehr durchwachsener Start waren.

In Armenien erwischte die Prosinecki-Elf dann einen denkbar ungünstigen Start in die EM-Quali 2020 und geriet bereits nach zwei Minuten durch Henrikh Mkhitaryan in Rückstand. Edin Dzeko gab aber schnell die passende Antwort und glich nach 13 Minuten aus.

Auch auf das armenische 2:1, für das in der 66. Minute erneut Mkhitaryan verantwortlich zeichnete, hatte Bosnien mit dem erneuten Ausgleich durch Amer Gojak eine schnelle Reaktion parat. Als Hovhannes Hambardzumyan Armenien in der 77. Minute erneut in Front schoss, kam die bosnische Auswahl aber nicht mehr zurück. Stattdessen unterlief Stjepan Loncar in der fünften Minute der Nachspielzeit noch ein Eigentor, mit dem dann endgültig Klarheit herrschte.

Richtungsweisendes Heimspiel gegen Finnland

Weiter geht es für Bosnien-Herzegowina nun in EM 2020 Quali Gruppe J im Oktober mit einem Heimspiel gegen Finnland und einem Gastspiel in Griechenland. Im November geht die EM-Qualifikation dann zu Hause gegen Italien und in Liechtenstein zu Ende. Vermutlich wird Bosnien-Herzegowina schon alle vier verbleibenden Spiele gewinnen müssen, um noch eine Chance auf die EM-Teilnahme zu haben.

Gelingt gegen Finnland kein Sieg, wäre der EM-Traum aber noch nicht ganz geplatzt. Denn als Gruppensieger der Gruppe 3 in Nations League Liga B wäre Bosnien-Herzegowina berechtigt, im März an den EM 2020 Play Offs teilzunehmen.