Rudy hat Nationalmannschaft noch nicht abgehakt

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Zwei Jahre nach seinem Abschied von der TSG 1899 Hoffenheim ist Sebastian Rudy vergangene Woche durchaus überraschend in den Kraichgau zurückgekehrt. Nach einer Saison als Ergänzungsspieler beim FC Bayern München und einem für alle Beteiligten enttäuschenden Spieljahr beim FC Schalke 04 sicherte sich Hoffenheim die Dienste des Allrounders zunächst für ein Jahr auf Leihbasis.

Rund 850.000 Euro Leihgebühr überweist die TSG an den FC Schalke, der vor einem Jahr noch etwa 16 Millionen Euro an den FC Bayern bezahlt hatte. Anschließend kann Hoffenheim von einer Kaufoption Gebrauch machen und den 29-Jährigen für weitere sechs Millionen Euro wieder fest verpflichten.

Letztes Länderspiel bei der WM 2018

In bekannter Umgebung in Hoffenheim, wo Rudy bereits von 2010 bis 2017 sieben Jahre lang aktiv war und letztlich auch zum Nationalspieler reifte, will der flexibel einsetzbare Mittelfeldmann wieder zu alter Form finden, die vor gut zwei Jahren das Interesse des FC Bayern weckte.

Dabei hat Rudy durchaus auch noch die Hoffnung, in die Nationalmannschaft zurückkehren zu können. “Es liegt ganz allein an mir, wieder aufzutrumpfen, meine Leistung zu zeigen. Wer weiß, was dann passiert. Das Kapitel DFB habe ich nicht abgehakt“, ließ der 27-fache A-Nationalspieler im DFB-Trikot im Interview mit der “Sport Bild“ durchklingen, sich für ein Comeback bei Bundestrainer Joachim Löw empfehlen zu wollen.

Zuletzt gehörte Rudy bei der WM 2018 zum Kader der DFB-Auswahl. Im zweiten Vorrundenspiel gegen Schweden (2:1) stand Rudy sogar in der Anfangsformation, musste aber in dieser Partie nach guter Anfangsphase mit einem Nasenbeinbruch ausgewechselt werden und musste in der Folge das Vorrunden-Aus der Titelverteidigers als Zuschauer erleben.

Nach der WM 2018 wurde Rudy nicht mehr nominiert, was zum einen an gerade auch auf Rudys Lieblingsposition im zentralen Mittelfeld nachrückenden Akteuren, aber auch an der missratenen Saison auf Schalke lag. Auch für die DFB EM-Quali 2020 stand der 29-Jährige also nie im Aufgebot.

Unpassende Spielanlage auf Schalke

Im Rückblick findet Rudy nun klare Worte in Bezug auf das vergangene Jahr in Gelsenkirchen: “Auf Schalke konnte ich einfach nie zeigen, was mich ausmacht. Dort waren, zumindest in der vergangenen Saison, andere Fähigkeiten als meine gefragt, ich habe dort nicht reingepasst mit meinem Stil“, bestätigte Rudy letztlich die auch schon von vielen Experten geäußerte Meinung, dass der spielstarke Mittelfeldmann in einem auf lange Bälle ausgerichteten System gar nicht wie gewünscht und erhofft zur Geltung kommen konnte.

In Hoffenheim wird hingegen eine andere Spielanlage gepflegt, die deutlich besser zu Rudy passen dürfte. Nach den ersten Wochen zurück in der alten Umgebung sieht es stark nach einem Stammplatz im Zentrum vor der Abwehr aus. Mit dem Vertrauen von Trainer Alfred Schreuder hat Rudy es dort selbst in der Hand, auch mit Blick auf die Fußball EM 2020 doch noch zu einem Thema für Joachim Löw zu werden.

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