Auslandswechsel als Sprungbrett für Luca Waldschmidt?

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Mit sieben Treffern avancierte Luca Waldschmidt im vergangenen Sommer nicht nur zum Torschützenkönig der U21-Europameisterschaft, sondern auch zu einem europaweit begehrten Angreifer, der sich aber dennoch dazu entschied, beim SC Freiburg zu bleiben. Der Verbleib im vergleichsweise bescheidenen Breisgau hinderte Waldschmidt aber nicht daran, den Sprung in die A-Nationalmannschaft zu schaffen.

Wohl vornehmlich als Lohn für seine Leistungen in der U21 nominierte Bundestrainer Joachim Löw den gebürtigen Siegener, der dann im Oktober im internationalen Testspiel gegen Argentinien (2:2) sogar über die vollen 90 Minuten ran durfte und auch beim 3:0-Erfolg in der EM-Qualifikation in Estland wenige Tage später in der Startelf stand.

Im November zählte Waldschmidt erneut zum Aufgebot, doch diesmal verlief die Reise zum DFB-Team wenig erfreulich. Beim 4:0 gegen Weißrussland musste der Offensivmann kurz nach seiner Einwechslung im DFB-Trikot schon wieder vom Feld und das in Folge eines Zusammenpralls mit dem weißrussischen Keeper Aleksandr Gutor mit mehreren schweren Verletzungen.

Neben einer Mittelgesichtsfraktur erlitt Waldschmidt auch noch Verletzungen am Knie, an der Wade und am Sprunggelenk, was sich alles in allem nach Totalschaden anhörte.

Waldschmidt meldet sich schnell zurück

Doch der 23-Jährige kam schneller als erwartet zurück und verpasste bereits den Rückrundenauftakt der Bundesliga im Januar nur krankheitsbedingt. Anschließend fand sich Waldschmidt nach einer Einwechslung schnell wieder in der Freiburger Anfangsformation wieder und erzielte beim 1:0 gegen die TSG 1899 Hoffenheim im Februar sein fünftes und bis dato letztes Saisontor. Denn vor der Corona-Pause machten dem technisch beschlagenen Linksfuß Adduktorenprobleme zu schaffen, ehe nun der gesamte Fußballbetrieb seit mittlerweile über sechs Wochen ruht.

Das Coronavirus hat indes nicht nur den Spielbetrieb unterbrochen, sondern auch die Planungen vieler Vereine über den Haufen geworfen. Mutmaßlich sinken werden auch Spielergehälter und Ablösesummen, wobei gerade letzteres in Bezug auf Waldschmidt nicht unwichtig sein könnte.

Vertrag läuft noch bis 2022

Denn es steht im Raum, dass der Angreifer den SC Freiburg nach dieser Saison und dann drei Jahren verlassen könnte. Interesse soll es laut der britischen “Sun“ unter anderem vom FC Chelsea geben. Darüber hinaus haben laut “Kicker“ aber noch zahlreiche weitere Klubs ein Auge auf den Stürmer geworfen, dessen Vertrag im Breisgau noch bis 2022 läuft.

Freiburg muss Waldschmidt, der mehrfach erklärt hat, eines Tages gerne in Spanien spielen zu wollen, somit im Sommer 2021 noch nicht zwingend abgeben. Sollte sich dem sowohl als Mittelstürmer als auch hängend hinter einem zentralen Angreifer einsetzbaren Offensivmann aber die Chance bieten, zu einem international vertretenen Top-Klub zu wechseln, ist ein Abschied aus Freiburg sicher nicht ausgeschlossen. Auch, weil regelmäßige Auftritte auf europäischer Bühne Waldschmidts Chancen in der deutschen Nationalmannschaft sicherlich nicht schaden würden.