Erlaubt UEFA doch 26 Spieler im Aufgebot?

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Erlaubt die UEFA nun doch 26 Spieler im Kader?

Weil im Vorfeld der pandemiebedingt ohnehin von 2020 auf 2021 verlegten Europameisterschaft zu befürchten war, dass durch eine Corona-Welle mehrere Spieler einer Nation gleichzeitig in Quarantäne müssen, hat die UEFA damals beschlossen, die Kadergrößen im Vergleich zu den Turnieren zuvor von 23 auf 26 Spieler zu erweitern.

Obwohl Corona eineinhalb Jahre später kaum noch ein Thema war, behielt die FIFA diese Anzahl für die WM 2022 in Katar bei – allerdings in erster Linie wegen des ungewohnten Zeitpunkts während der laufenden Saison und der aufgrund der klimatischen Bedingungen in Katar erhöhten Belastung.

Für die EURO 2024 in Deutschland wollte die UEFA eigentlich eine Kehrtwende vollziehen und die EM-Kader wieder auf 23 Akteure begrenzen – allerdings ist nun gut zwei Monate vor Turnierbeginn eine erneute Anpassung nicht mehr ausgeschlossen.

Bondscoach hofft auf größere Kader

Im Anschluss an einen Workshop mit den Trainern der für die EM-Endrunde qualifizierten Nationen in Düsseldorf ging die UEFA explizit auf das Thema Kadergrößen ein und kündigte eine nochmalige Prüfung sowie eine Entscheidung an: “Die positiven Diskussionen brachten unterschiedliche Standpunkte unter den Trainern zum Ausdruck. (…) Die UEFA hat die verschiedenen Meinungen und Standpunkte zur Kenntnis genommen und wird in den kommenden Wochen eine endgültige Entscheidung treffen.“

Die Meinungen gehen durchaus auseinander, sind indes auch nicht festgefahren. Während der niederländische Bondscoach Ronald Koeman am Rande der EURO 2024 Vorbereitungsspiele seiner Mannschaft im März gegen Schottland (4:0) und in Deutschland (1:2) eine erneute Erweiterung auf 26 Spieler anregte, wäre sein deutscher Kollege Julian Nagelsmann mit 23 Akteuren einverstanden, regte allerdings wie der Schweizer Murat Yakin eine flexible Handhabung an, mit der jede Nation frei entscheiden kann, ob eine maximale Anzahl von 26 Spielern nominiert wird oder man es bei weniger belässt.

Das wäre auch nichts Neues, denn für die Europameisterschaft 2021 beließ es der damalige spanische Nationaltrainer bei einem 24 Spieler umfassenden Kader, ließ folglich zwei Plätze unbesetzt. Luis Enrique begründete seine Entscheidung damit, nur Spieler dabei haben zu wollen, die auch realistische Aussichten auf Einsätze haben.

Wie Nagelsmann und Yakin kann sich auch Österreichs Trainer Ralf Rangnick vorstellen, dass es jedem Teilnehmer selbst überlassen wird, ob über die fixen 23 Spieler hinaus noch bis zu drei weitere Akteure berufen werden.

Kader müssen bis 7. Juni stehen

Unabhängig von der Anzahl der Spieler, die letztlich nominiert werden dürfen, müssen sich alle Nationaltrainer bis zum 7. Juni auf ein exaktes Aufgebot festlegen. Bis dahin verlangt die UEFA die offizielle Meldung der Kader und erlaubt anschließend nur noch im Verletzungsfall bis zum ersten Turnierspiel jeder Mannschaft eine Nachnominierung.

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