Ralf Rangnick verzichtet in Österreich-Kader auf Rapid-Trio und zwei Kölner

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EM 2024 News

Drei Monate vor Beginn der Europameisterschaft 2024, zu der die Auswahl der Alpenrepublik durchaus mit einigen Hoffnungen nach Deutschland reist, hat Österreichs Teamchef Ralf Rangnick seinen Kader für die Testspiele am 23. März in der Slowakei und am 26. März gegen die Türkei bekannt gegeben. Während mit David Alaba, Marko Arnautovic, Sasa Kalajdzic, Gernot Trauner und Manprit Sarkaria fünf Akteure verletzungsbedingt fehlen, die ansonsten wohl mehr oder weniger sicher dabei gewesen wären, berief Rangnick mit Christoph Lang von Rapid Wien einen Neuling sowie mit Stefan Lainer und Andreas Weimann zwei zuletzt länger nicht mehr berücksichtigte Rückkehrer. Österreich trifft in der EM 2024 Vorrundengruppe D auf Frankreich, die Niederlande und einen EM-Quali Playoff Gegner, der in Kürze ermittelt wird.

„Wir waren die ganze Zeit in Kontakt. Ich fand es von Anfang an bemerkenswert, wie er mit dieser Situation umgegangen ist. Es freut mich, dass er wieder dabei sein kann“, machte Rangnick auf einer Pressekonferenz in Wien kein Geheimnis aus seiner Freunde über das Comeback Lainers, der eine Krebserkrankung überstanden hat und bei Borussia Mönchengladbach wieder regelmäßig zum Einsatz kommt.

Grundsatzrede von Ralf Rangnick

Im Gegensatz zu Lang sind derweil mit Marco Grüll, Niklas Hedl und Guido Burgstaller drei andere Akteure von Rapid Wien nicht dabei. Allerdings nicht vorwiegend aus sportlichen Gründen, sondern wegen ihrer homophoben Schmähgesänge nach dem gewonnenen Derby gegen Austria Wien, die in Österreich für reichlich Aufsehen sorgten und den Spielern jeweils auch Sperren einbrachten.

“Klar haben wir die Spieler unter anderem auch deswegen nicht berücksichtigt. Ich habe alle, bis zum jetzigen Zeitpunkt im Umlauf befindlichen Videos mir auch selbst angesehen, auch mit meinem Trainerstab“, erklärte Rangnick und setzte dann trotz telefonisch erfolgter Entschuldigung der drei Akteure zu einer Grundsatzrede an: “In dem Fall erwarte ich natürlich auch, dass die Jungs sich auch ernsthaft mit diesem Thema auseinandersetzen. Und auch verstehen, was es für Menschen bedeutet, wenn sie auf so eine Art und Weise öffentlich beleidigt und diskriminiert werden. Das ist etwas, was ich in meiner Mannschaft, wo ich Trainer bin, nicht tolerieren werde. Egal ob jetzt im Verein oder in der Nationalmannschaft. Alles wofür wir mit der Nationalmannschaft stehen und in der Vergangenheit auch standen, ist diametral am anderen Ende der Werte-Skala. Das habe ich den Jungs auch gesagt.“

Sportlich nicht gereicht hat es unterdessen für Dejan Ljubicic und Florian Kainz, die mit dem 1. FC Köln im Abstiegskampf stecken, selbst dabei aber anders als in den letzten beiden Jahren nicht als Leistungsträger vorangehen. Die beiden Mittelfeldspieler wurde zwar zusammen mit zehn weiteren Spielern auf Abruf nominiert, doch ohne eine deutliche Steigerung im Vereinstrikot wird der EM-Traum für Kainz und Ljubicic wohl platzen.

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Der österreichische Kader im Überblick:

Tor: Tobias Lawal (Linzer ASK), Patrick Pentz (Bröndby IF), Alexander Schlager (Red Bull Salzburg)

Abwehr: Flavius Daniliuc (Red Bull Salzburg), Kevin Danso (RC Lens), Stefan Lainer, Maximilian Wöber (beide Borussia Mönchengladbach), Philipp Lienhart (SC Freiburg), Phillipp Mwene (1. FSV Mainz 05), Stefan Posch (FC Bologna), Leopold Querfeld (Rapid Wien)

Mittelfeld: Christoph Baumgartner, Nicolas Seiwald, Xaver Schlager (alle RB Leipzig), Muhammed Cham (Clermont Foot), Florian Grillitsch (TSG Hoffenheim), Konrad Laimer (FC Bayern München), Christoph Lang, Matthias Seidl (beide Rapid Wien), Alexander Prass (Sturm Graz), Marcel Sabitzer (Borussia Dortmund), Romano Schmid (Werder Bremen), Patrick Wimmer (VfL Wolfsburg)

Angriff: Maximilian Entrup (TSV Hartberg), Michael Gregoritsch (SC Freiburg), Andreas Weimann (West Bromwich Albion)