Kontroverse um Toni Kroos – Kehrt der Routinier in die DFB-Auswahl zurück?

Lesezeit: 3 Min.
EM 2024 News

Mit seinem Auftritt im ZDF-Sportstudio am vergangenen Samstag hat Julian Nagelsmann für jede Menge Schlagzeilen gesorgt. Sei es, weil der Bundestrainer erklärte, Kai Havertz künftig nicht mehr auf der linken Abwehrseite einsetzen zu wollen, Joshua Kimmich als möglichen Rechtsverteidiger und Ilkay Gündogan in offensiverer Rolle als bislang zu sehen. Am meisten Diskussionen aber rief die Andeutung Nagelsmanns hervor, dass ein Comeback des eigentlich nach der EM 2021 zurückgetretenen Toni Kroos in die Nationalmannschaft alles andere als unmöglich ist (hier findest du den vorläufigen EM 2024 Kader Deutschlands).

Nagelsmann bezeichnete die Rückkehr des mittlerweile 33-jährigen Mittelfeldspielers als “interessanten Gedanken“ und erklärte vielsagend, grundsätzlich auch Kroos im Blick zu haben: „Man muss sich ja über alle Spieler, die einen deutschen Pass haben, das ist ja glaube ich mein Job, Gedanken machen“, so der Bundestrainer, der die gleiche Berateragentur wie der Profi von Real Madrid hat und mit Kroos nach eigener Aussage öfters im Austausch steht.

Nagelsmann: "Hätte mir den BVB zugetraut" | das aktuelle sportstudio - ZDF

Uli Hoeneß übt Kritik

Öffentlich hat sich Kroos seit den Aussagen Nagelsmanns noch nicht zu dem Thema geäußert, doch nach Informationen der “Bild“ soll sich der 106-fache Nationalspieler duchaus vorstellen können, bei der EM 2024 in Deutschland noch einmal den Adler auf der Brust zu tragen.

Eine Motivation soll in diesem Zusammenhang sein, dass Kroos‘ Kinder die sicherlich einmalige Gelegenheit hätten, ihren Papa bei einem großen Turnier im eigenen Land spielen zu sehen.

Das Echo auf die Spekulationen um eine Kroos-Comeback war in den vergangenen Tagen angesichts der unbestrittenen Klasse des zentralen Mittelfeldspieler klar positiv. Allerdings sähe nicht jeder einen Gewinn darin, würde Kroos noch einmal für Deutschland spielen. So hat Uli Hoeneß, der schon in der Vergangenheit als Kroos-Kritiker in Erscheinung getreten ist, bei „Sport und Talk im Hangar 7“ auf ServusTV deutlich gemacht, wenig von einer Rückholaktion zu halten. „Das wäre ein ziemliches Titanic-Signal“, so der 71-Jährige, der im ehemaligen Bayern-Profi zwar einen “überragenden Fußballer“, aber keine Lösung für die vorhandenen Probleme der Nationalmannschaft sieht: “Ich glaube nicht, dass er den deutschen Fußball retten kann.“

Man City und Guardiola locken

Unabhängig von einer möglichen Rückkehr in die Nationalmannschaft ist offen, ob Kroos seine Karriere über den Sommer 2024 hinaus fortsetzt. Bereits im vergangenen Jahr kam eine erneute Vertragsverlängerung bei Real Madrid um eine weitere Saison erst spät zustande.

Möglich, dass sich beide Seiten auch diesmal erst wieder im fortgeschrittenen Frühjahr auf eine weitere Zusammenarbeit verständigen. Das Ende der Karriere steht aber ebenso im Raum wie ganz aktuell ein nochmaliger Wechsel. So soll Pep Guardiola laut dem katalanischen Portal „El Nacional“ großes Interesse daran haben, Kroos zur neuen Saison zu Manchester City zu holen. Kroos selbst, der 2013/14 eine Saison beim FC Bayern München unter Guardiola gespielt hat, soll dem Bericht zufolge einem Engagement beim amtierenden Champions-League-Sieger gegenüber nicht abgeneigt sein.

Das Eröffnungsspiel der EM 2024 findet am 14. Juni zwischen Deutschland und Schottland in der Münchner Allianz-Arena statt.