Fernando Santos neuer Trainer der polnischen Nationalmannschaft

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Fernando Santos neuer Nationaltrainer von Polen

Gut einen Monat nach dem Ende der Weltmeisterschaft 2022 hat der polnische Fußballverband PZPN seinen neuen Nationaltrainer präsentiert. Im Rahmen einer Pressekonferenz stellte Verbandspräsident Cezary Kulesza Fernando Santos als Nachfolger von Czeslaw Michniewicz vor, dessen Vertrag nach dem WM-Aus im Achtelfinale gegen den späteren Vize-Weltmeister Frankreich nicht verlängert worden war.

„Die Wahl war schwierig, aber wir haben uns für den Besten entschieden“, erklärte Kulesza, der schon vergangene Woche hatte anklingen lassen, dass der Kandidatenkreis deutlich verkleinert wurde und dass ein ausländischer Trainer das Kommando übernehmen wird. Zu diesem Zeitpunkt allerdings wurden Santos‘ portugiesischem Landsmann Paulo Bento, dem Engländer Steven Gerrard und dem Franzosen Hervé Renard noch bessere Chancen eingeräumt.

EM-Triumph 2016 als Highlight

Letztlich aber machte Santos das Rennen, der bei der WM 2022 noch für die Auswahl Portugals verantwortlich zeichnete, mit dem Aus im Viertelfinale gegen Marokko (0:1) die hohen Erwartungen aber nicht erfüllen konnte. Trotz eines noch bis 2024 laufenden Vertrages und der zuvor während seiner achteinhalb Jahre währenden Amtszeit allen voran mit dem Gewinn der Europameisterschaft 2016 in Frankreich erworbenen Verdienste einigten sich beide Seiten danach auf ein vorzeitiges Ende der Zusammenarbeit.

Nun setzt der mit 68 Jahren nicht mehr ganz junge Santos, der zwischen 2010 und 2014 auch schon Nationaltrainer Griechenlands war, seine Karriere in Polen fort – und das mit großen Zielen: “Für mich ist es sehr wichtig, in Polen das zu tun, was ich in der Vergangenheit getan habe – ich möchte hier ein Vermächtnis hinterlassen, etwas für die Zukunft. Die Welt des Fußballs verändert sich und ich möchte für die Nationalmannschaft den Grundstein für eine neue Zukunft legen.“

EM 2024 als klares Ziel

Verbandspräsident Kulesza plant etwas kurzfristiger und benannte die Qualifikation für die kommende EM 2024 in Deutschland als erstes großes Ziel unter Führung von Santos, der als Vereinstrainer unter anderem mit dem FC Porto Meister und Pokalsieger in Portugal sowie mit AEK Athen auch Pokalsieger in Griechenland war.

Eine lange Anlaufzeit erhält Santos als polnischer Nationalcoach nicht. Wenn die Nationalmannschaft erstmals zusammenkommt, stehen Ende März direkt die ersten beiden Spiele in der EM 2024 Quali in Tschechien und gegen Albanien auf dem Programm. Ob Santos dann auf Robert Lewandowski bauen kann, ist noch nicht vollends klar. Der mittlerweile 34-jährige Superstar, der in 138 Länderspielen 78 Tore im Polen-Trikot erzielt hat, deutete nach dem WM-Aus zumindest zwischen den Zeilen einen möglichen Rücktritt an. Wahrscheinlich, dass eine der ersten Amtshandlungen von Santos das Gespräch mit dem Torjäger sein wird, ohne dessen Treffer die Mission EM-Qualifikation ungleich schwieriger zu erfüllen sein dürfte.

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