Wird Selke eine Alternative im deutschen Sturm?

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Selke als DFB-Sturmalternative?

Obwohl viermal nur eingewechselt, hat sich Niclas Füllkrug dem Testspiel im Oman (1:0) kurz vor der WM 2022 in Katar mit sechs Toren in seinen ersten sechs Länderspielen zur Nummer eins im Sturm der deutschen Nationalmannschaft entwickelt – und damit im fortgeschrittenen Fußballer-Alter von 30 Jahren nochmal einen noch eine Spielzeit zuvor kaum für möglich gehaltenen Karriereschritt gemacht.

Füllkrug profitierte indes auch davon, dass es im deutschen Fußball seit den Rücktritten von Miroslav Klose und Mario Gomez an einem klassischen Mittelstürmer von Format mangelt, den wie der Bremer in der Bundesliga nur sehr wenige Spieler mit deutschem Pass verkörpern.

Mergim Berisha vom FC Augsburg fällt noch in diese Kategorie und wurde im März von Bundestrainer Hans-Dieter Flick erstmals berufen, während der auch zum Kreis der DFB-Auswahl gehörende Lukas Nmecha vom VfL Wolfsburg ein verletzungsbedingt weitgehend verlorenes Jahr hinter sich hat.

Baumgart glaubt an Chancen für Selke

Aus diesem Kreis sowie bei entsprechender Weiterentwicklung möglicherweise auch Youssoufa Moukoko, der bei Borussia Dortmund seit der Genesung von Sebastien Haller allerdings wieder ins zweite Glied gerückt ist, werden sich vermutlich auch die Sturmalternativen für die UEFA Fußball Europameisterschaft 2024 rekrutieren. Es sei denn, es gelingt analog zu Füllkrug noch einem Akteur, den man für die DFB-Elf im Moment nicht unbedingt auf dem Schirm haben muss, noch der große Sprung.

Geht es nach Steffen Baumgart, dann ist für Davie Selke trotz seiner auch schon 28 Jahre die Entwicklung zum A-Nationalspieler noch möglich. “Wenn ich jetzt einen Namen nenne, halten mich alle für wahnsinnig. Also, wenn Davie so weitermacht. Wir haben nur zwei Mittelstürmer: Füllkrug und Selke. Ich bin gespannt, ob komplett an ihm vorbeigeschaut wird, wenn er gesund bleibt und wenn das weiter so klappt, wie jetzt gerade angedeutet. Ich würde es ihm zutrauen“, äußerte sich der Trainer des 1. FC Köln im Talk “Loss mer Schwade“ angesprochen auf mögliche EM-Kandidaten im Kölner Kader entsprechend über seinen erst im Winter von der Ersatzbank von Hertha BSC in die Domstadt geholten Stürmer.

Vielversprechende Anfänge nicht bestätigt

Selke, neben dem Baumgart auch Torwart Marvin Schwäbe die Nationalmannschaft zutrauen würde, hat durchaus schon eine Geschichte im DFB-Trikot. Neun Tore in 15 Spielen für die U21 sind eine sehr ordentliche Ausbeute, doch nach vielversprechenden Karriere-Anfängen bei Werder Bremen kam die Karriere des 1,94 Meter großen Angreifers bei RB Leipzig, Hertha BSC und vorübergehend zurück in Bremen nicht mehr entscheidend voran.

Ehe nun die ersten Monate in Köln zumindest darauf hoffen lassen, dass Selke sein Potential doch noch regelmäßig in der Form abrufen kann, dass die Nationalmannschaft seriös ein Thema wird. Für die anstehenden DFB EM 2024 Vorbereitungsspiele im Juni indes dürfte Selke in den Überlegungen des Bundestrainer (noch) keine Rolle spielen.

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