Wer hütet DFB-Tor bei der Endrunde 2024?

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Wer steht bei Endrunde 2024 im DFB-Tor?

Gut einen Monat vor den nächsten Länderspielen in der Deutschland EM 2024 Vorbereitung gegen Japan und Frankreich hat sich Bundestrainer Hans-Dieter Flick in einem viel beachteten Interview mit dem „kicker“ zu Wort gemeldet. Der 58-Jährige ließ dabei recht deutlich durchklingen, mit den Leistungen und Ergebnissen der letzten Monate alles andere als glücklich zu sein.

“Ich habe keinen Bock mehr darauf, Spiele zu verlieren. Es kotzt mich an. Ich will gewinnen“, so Flick, der von seiner Mannschaft ein ganz anderes Auftreten fordert: “Wir müssen wieder ausstrahlen: Wir sind Deutschland, die anderen sollen erst mal herkommen. Und sie sollen merken, dass es schwer wird gegen uns. Das muss wieder rein.“

Flick verzichtet auf ein klares Bekenntnis zu Neuer

Flick ging gegenüber dem „kicker“ auch auf einzelne Personalien ein und verzichtete darauf, sich rund zehn Monate vor der EM 2024 in Deutschland auf eine Nummer eins im Tor festzulegen. “Auf der Torhüter-Position haben wir die geringsten Probleme. Ich habe mit Manuel telefoniert, es läuft alles nach Plan. Ich wünsche mir und ganz Fußball-Deutschland, dass Manuel so zurückkommt, wie wir ihn alle kennen. Vor allem wünsche ich es ihm“, erklärte Flick erst einmal seine große Wertschätzung für Kapitän Manuel Neuer, der seit der WM 2010 unumstrittener Stammtorwart war, sich kurz nach der verkorksten WM 2022 aber bei einem Ski-Unfall einen Schien- und Wadenbeinbruch zugezogen hat und seitdem kein Spiel mehr bestritten hat.

Neuer ist zwar auf einem guten Weg und soll schon in wenigen Wochen wieder im Tor des FC Bayern München stehen, doch die Rückkehr zwischen die Pfosten der DFB-Auswahl ist offenbar kein Automatismus. “Was die Nationalmannschaft betrifft, muss man aber auch sagen: Marc-André ter Stegen hält in Barcelona überragend, hat es auch bei uns gut gemacht. Wir sind auf dieser Position wirklich sehr, sehr gut aufgestellt. Das gilt genauso für Kevin Trapp, Bernd Leno und Oliver Baumann“, verwies Flick auf die Alternativen, zu denen seit kurzem auch der offiziell in den erweiterten DFB-Kader aufgenommene und fortan unter verstärkter Beobachtung stehende Marvin Schwäbe vom 1. FC Köln gehört.

Trapp will sich empfehlen

Ter Stegen, der Zeit seiner Karriere stets nur der Kronprinz von Neuer war und trotz konstant starker Leistungen im Trikot des FC Barcelona lediglich dann ran durfte, wenn der heute 37-Jährige und damit sechs Jahre ältere Neuer fehlte oder geschont wurde, darf sich somit realistische Hoffnungen auf einen Stammplatz bei der EURO 2024 machen. Diesen hat aber auch Kevin Trapp im Blick, der bei Eintracht Frankfurt nicht minder verlässlich das Tor hütet.

“Mein Ziel ist es, mit meinen Leistungen und Erfolgen mit der Eintracht im kommenden Jahr die Tür zu öffnen, um als Nummer 1 im Tor zu stehen. Wenn das nicht mein Ziel wäre, bräuchte ich nicht mehr auf dem Platz zu stehen“, machte Trapp nun ebenfalls im „kicker“ keinen Hehl aus seinen Ambitionen und wittert angesichts der Aussagen Flicks auch Morgenluft: “Ich glaube nicht, dass irgendetwas in Stein gemeißelt ist. Der Trainer sagt selbst: Es geht um die Leistung“, hofft der 33-Jährige auf seine Chance, betont aber auch die Entscheidungsgewalt des Bundestrainers: “Am Ende muss er eine Entscheidung treffen, die es zu respektieren gilt. Es ist meine Aufgabe, bestmöglich zu performen und ihm die Entscheidung so schwer wie möglich zu machen.“

Schon die nächsten Wochen versprechen Spannung, allen voran die Frage, wie schnell und in welcher Verfassung Neuer zurückkommt. Je nachdem könnte die Torwart-Diskussion in den kommenden Monaten richtig Fahrt aufnehmen – aber auch schnell erledigt sein, wenn Neuer seine alte Klasse direkt wieder erreicht.

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