146 Einsätze. 82 Tore. Beschäftigt man sich mit der Nationalmannschaft Polens, kommt man nicht um Robert Lewandowski herum. Der 35-Jährige ist sowohl Rekordspieler als auch Rekordtorschütze seines Landes und zählt auf seiner Position zu den Besten der Welt, ob bei Bayern München oder dem FC Barcelona. Lewandowski ist ein Garant für Tore. Auf Club-Ebene gewann Lewandowski nahezu alles, was es zu gewinnen gab, besonders seine zehn Meistertitel in Deutschland bleiben in Erinnerung.
Blickt man auf die Erfolge im Nationalteam sehen diese allerdings ernüchternd aus. Das Erreichen des Viertelfinales bei der EM 2016 in Frankreich war das höchste der Gefühle. Nun steht der Ausnahmekönner vor seiner vermutlich letzten Teilnahme an einer Europameisterschaft und erneut trägt er die Last einer ganzen Nation auf seinen Schultern. Ob der Altstar bei der Europameisterschaft dem Druck standhalten kann, wird sich zeigen. Neben ihm finden sich im polnischen Euro 2024 Kader nur wenig Spieler mit hohem Marktwert.
Fakten zum Spieler
| Infos | 🇵🇱 Robert Lewandowski |
|---|---|
| Verein | FC Barcelona |
| Position | Stürmer |
| Geburtsdatum | 21. August 1988 |
| Größe | 1,85 m |
| Spiele/Tore für Polen | 146/82 (Stand: 03.04.24) |
| Marktwert | 15 Mio. € (Stand: 03.04.24) |
| Größter Erfolg mit Polen | Viertelfinale EM 20116 |
Kann Lewandowski der EM 24 seinen Stempel aufdrücken?
Mit 35 Jahren befindet sich Lewandowski im Spätherbst seiner Karriere, mittlerweile wird die Kritik immer lauter, dass der Kapitän Polens seinen Zenit bereits erreicht hat. Bei der bevorstehenden Europameisterschaft in Deutschland hat der Stürmer nochmals die Chance, seine Kritiker verstummen zu lassen. In EM 2024 Gruppe D trifft man auf Frankreich, Niederlande und Österreich, nur wenige trauen Polen den Aufstieg ins Achtelfinale der Euro in Deutschland zu. Ein Lewandowski in Topform würde die Chancen erhöhen und könnte maßgeblichen Anteil daran haben, für eine Überraschung bei dieser EM zu sorgen.
Die Vereinskarriere: Erste Schritte in der Heimat
Die Liebe zum Sport wurde Lewandowski bereits in die Wiege gelegt. Sein Vater war Junioren-Europameister im Judo und seine Mutter spielte in der höchsten polnischen Liga Volleyball.
Der Start in seine Fußballkarriere begann mit acht Jahren bei Partyzant Leszno, einem Verein in der Nähe Warschaus. Ein Jahr später wechselte der Stürmer in die Jugendabteilung von Varsovia Warschau, ehe sich im Jahr 2005 Delta Warschau seine Dienste sicherte. Das Talent von Lewandowski war bereits damals zu sehen und so wechselte er nach einem erfolgreichen Halbjahr zum Partnerverein Legia Warschau. Verletzungspech sorgte dafür, dass der Vertrag im folgenden Jahr nicht verlängert wurde.
Der Durchbruch bei Lech Posen
Der damals 18-jährige Lewandowski unterschrieb daraufhin beim Drittligisten Znicz Pruszkow. Als Torschützenkönig war es auch ihm zu verdanken, dass der Verein am Ende der Saison in die zweithöchste Spielklasse Polens aufstieg. Dort machte der Stürmer weiter wo er aufhörte, mit 21 Toren sicherte er sich erneut die Auszeichnung zum abschlussstärksten Spieler der Liga. Die gezeigten Leistungen überzeugten Lech Posen, einen der bekanntesten Vereine Polens, das damalige Talent unter Vertrag zu nehmen. Eingewöhnungszeit benötigte Lewandowski auch dort nicht, in den ersten zwei Saisonen konnte er in 58 Spielen 47 Torbeteiligungen beisteuern. Spätestens jetzt war sein Torinstinkt über die Grenzen Polens hinaus bekannt.
Vom Talent zum Topstar
Mit Borussia Dortmund erkannte ein Topclub bereits früh, was Lewandowski in der Lage ist zu leisten, der Wechsel erfolgte im Sommer 2010. Mit 8 Toren und 3 Assists konnte der Stürmer seinen Teil zum Gewinn der Meisterschaft 2011 beitragen. Der Knoten sollte allerdings erst in der darauffolgenden Spielzeit so richtig platzen. In 34 Spielen erzielte Lewandowski 22 Tore und legte weitere 10 auf. Damit hatte er maßgeblichen Anteil an dem erneuten Meistertitel, drei Tore im Cup-Finale gegen den FC Bayern München setzten dem Ganzen nochmals die Krone auf und verhalfen Dortmund zum bisher einzigen Double-Gewinn.
In den folgenden Saisonen erarbeitete sich Lewandowski den Ruf eines absoluten Weltklassestürmers. Seine 20 Tore reichten in der Saison 13/14 für die Auszeichnung des Torschützenkönigs der deutschen Bundesliga. Nachdem Lewandowski freiwillig seinen Vertrag im Sommer 2014 auslaufen ließ, wechselte er zum direkten Liga-Konkurrenten FC Bayern München und zog damit den Zorn der Dortmund-Fans auf sich. Seinen Leistungen tat dies allerdings keinen Abbruch.
Es folgten im Zeitraum von 2014 – 2022 weitere acht Meistertitel sowie drei Pokalsiege und ein Triumph in der Champions League. Mit 344 Toren in 375 Spielen geht Lewandowski in die Geschichte des deutschen Fußballs als einer der erfolgreichsten Spieler aller Zeiten ein. Seine individuellen Leistungen wurden mit dem zweimaligen Gewinn des Weltfußballers (2020 & 2021) und der Wahl zu Europas Fußballer des Jahres 2020 gekrönt.
Der Wechsel zum FC Barcelona
Im Sommer 2022 wechselte Lewandowski von der Allianz Arena ins Camp Nou. Der FC Barcelona ließ sich seine Dienste 45 Mio. € Ablöse kosten. Dass diese Summe gut investiertes Geld war, zeigte bereits die erste Saison. Mit 23 Toren in der spanischen Liga schoss Lewandowski Barcelona zum Gewinn der Meisterschaft. Aktuell hält der 10-fache polnische Fußballer des Jahres bei 53 Toren in 86 Spielen für die Katalanen.
Was kann Lewandowski für die Polen leisten?
Im Nationalteam wollte es bei Großereignissen mit dem Tore schießen noch nicht so klappen. Bei drei EM-Teilnahmen gelangen dem Stürmer fünf Tore. Viel spricht nicht dafür, dass sich das bei der EM in Deutschland ändert. Polen hat den qualitativ schwächsten Kader in der Gruppe D, Hoffnung macht, dass Lewandowski an einem guten Tag auch im Nationalteam den Unterschied ausmachen kann. Bei den Wetten auf den EM 2024 Torschützenkönig wird Lewandowski vor der Endrunde aber auf jeden Fall in den Top 10 vertreten sein. Glaubt ihr an eine Überraschung von Lewandowski und Co., dann könnt ihr bereits jetzt eure EM 2024 Sportwetten auf Polen platzieren.