Kader & Analyse von Schweden bei der Frauen-WM 2023

Schweden war lange eine der besten Mannschaften, die es im Frauen-Fußball überhaupt gab. Die Vizeweltmeisterschaft 2003, die Europameisterschaft 1984 und die Silbermedaillen bei den beiden letzten Olympischen Spielen zeugen hiervon. Der ganz große Wurf wollte allerdings seit geraumer Zeit nicht mehr gelingen. Bei der EM 2022 wähnte man sich dem Ziel ganz nahe, nur um im Halbfinale gegen die Gastgeberinnen aus England mit 0:4 so richtig unter die Räder zu kommen.

Bei der WM 2023 in Neuseeland und Australien soll es hingegen endlich funktionieren. Die Gruppenphase sieht mit Südafrika, Argentinien und Italien lösbare Aufgaben. In der KO-Runde wartet dann zwar mit hoher Wahrscheinlichkeit sofort ein echter Knaller in Gestalt eines Duells mit den USA oder den Niederlanden. Aber in einem Spiel ist bekanntlich alles möglich. Und setzen sich die Schwedinnen hier durch, gilt dies ohnehin für das ganze Turnier. Wir zeigen, mit welchem Kader Trainer Peter Gerhardsson das Unterfangen Gewinn der WM 2023 angeht.

Spielplan von Schweden bei der Frauen-WM

Alle Frauen-WM Spiele von Schweden

23.07.2023 – 07:00
Wellington, Gruppe G
Schweden (F)2:1Südafrika (F)
Schweden vs Südafrika
29.07.2023 – 09:30
Wellington, Gruppe G
Schweden5:0Italien
Schweden vs Italien
02.08.2023 – 09:00
Hamilton, Gruppe G
Argentinien0:2Schweden
Argentinien vs Schweden
06.08.2023 – 11:00
Achtelfinale, Melbourne
Schweden (F)5:4 n.E. (0:0)USA (F)
Schweden vs USA
11.08.2023 – 09:30
Viertelfinale, Auckland
Japan (F)1:2Schweden (F)
Japan vs Schweden
15.08.2023 – 10:00
Halbfinale, Auckland
Spanien (F)2:1Schweden (F)
Spanien vs Schweden
19.08.2023 – 10:00
Spiel um Platz 3, Brisbane
Schweden (F)2:0Australien (F)
Schweden vs Australien

Schweden in der Tabelle von Frauen-WM Gruppe G

>> Alle Frauen WM 2023 Tabellen im Überblick

Kader von Schweden im Überblick

Tor: Tove Enblom (KIF Örebro), Jennifer Falk (Häcken), Zecira Musovic (Chelsea)

Abwehr: Jonna Andersson (Hammarby), Nathalie Björn (Everton), Magdalena Eriksson (Bayern München), Amanda Ilestedt (PSG), Hanna Lundkvist (Atlético Madrid), Anna Sandberg (Häcken), Linda Sembrant (Juventus)

Mittelfeld: Filippa Angeldahl (Manchester City), Kosovare Asllani (AC Mailand), Hanna Bennison (Everton), Lina Hurtig (Arsenal), Elin Rubensson (Häcken), Johanna Rytting Kaneryd (Chelsea), Olivia Schough (Rosengård), Caroline Seger (Rosengård)

Sturm: Stina Blackstenius (Arsenal), Rebecka Blomqvist (Wolfsburg), Sofia Jakobsson (San Diego Wave), Madelen Janogy (Hammarby), Fridolina Rolfö (FC Barcelona)

Schwedens Team im Frauen-WM 2023-Check

Schweden blickt eigentlich auf ein sehr erfolgreiches Jahr 2022 zurück. Die Niederlage gegen die Three Lioness war die einzige Pleite des Teams im ganzen Jahr. Ansonsten spielte man noch zweimal Unentschieden (Niederlande, Irland) und gewann alle anderen Partien. Brasilien musste sich den Skandinavierinnen beispielsweise mit 1:3 geschlagen geben. Portugal und Finnland unterlagen sogar 0:5. Während der EM 2022 vertraute Schweden fast immer auf ein offensives 4-3-3. Dieses System erwarten wir deshalb auch bei der WM.

Tor

Das Tor gehörte bei der EM Hedvig Lindahl, die letztes Jahr allerdings schon Ende 30 war und nicht mehr an der Endrunde in Neuseeland und Australien teilnimmt. Es bleibt abzuwarten, wer von Tove Enblom (KIF Örebro), Jennifer Falk (Häcken) und Zecira Musovic (Chelsea) den Platz als Einser-Torfrau einnimmt.

Verteidigung

Für die Abwehr tippen wir auf Nathalie Björn (FC Everton), die eigentlich defensive Mittelfeldspielerin ist, aber sich immer wieder mit in die Kette zurückfallen lässt, Magdalena Eriksson (FC Chelsea), Amanda Ilestedt (Paris Saint-Germain), Jonna Andersson (IF Hammarby) und Linda Sembrandt (Juventus Turin). Ebenfalls nominiert wurden Hanna Lundkvist (Atlético Madrid) und Anna Sandberg (Häcken).

Mittelfeld

Im Mittelfeld gesetzt sind Filippa Angeldahl (Manchester City) und Kosovare Asllani (AC Milan), die vor Björn spielen, die wie im vorherigen Abschnitt erwähnt zwischen Mittelfeld und Abwehr pendelt. Die routinierte Caroline Seger (FC Rosengard), Johanna Rytting Kaneryd (FC Chelsea) und Hanna Bennison (FC Everton) haben ebenfalls Chancen auf einen Einsatz in der Start-Aufstellung. Als Back-up stehen Elin Rubensson (Häcken) und Olivia Schough (Rosengard) bereit.

Angriff

Gerhardsson dürfte bei der WM auf den identischen Dreier-Sturm wie bei der EM 2022 vertrauen, sind es doch die besten Offensivspielerinnen, die er zur Verfügung hat. Namentlich handelt es sich um Stina Blackstenius (FC Arsenal), Sofia Jakobsson (San Diego Wave) und Fridolina Rolfö (FC Barcelona).

Auf der Bank nehmen vermutlich Lina Hurtig (FC Arsenal), Rebecka Blomqvist (Wolfsburg) und Madelen Janogy (IF Hammarby) Platz.

Die schwedische Nationalmannschaft bei der Frauen-WM 2023

Die wichtigsten InfosSchweden 🇸🇪
TrainerPeter Gerhardsson 🇸🇪
Größter ErfolgEM-Sieg 1984
RekordtorschützinLotta Schelin (88 Tore, Stand: 2.1.23)
Star des TeamsStina Blackstenius (FC Arsenal)
SpitznameBlagult („Blau Gelb“)
FIFA-Weltrangliste3. Platz (Stand: 09.06.23)
Höchster Sieg17:0 über Aserbaidschan
Höchste Niederlage9x 0:4 (3x gegen Norwegen)
WM-Teilnahmen9 (inkl. WM 2023)

Peter Gerhardsson, als Schwedens Trainer

Gerhardsson gehört zu den Trainern, die während ihrer aktiven Karriere wohl nie dachten, irgendwann im Frauen-Fußball zu landen. Der am 22. August 1959 im schwedischen Upsala geborene heutige Coach der Schwedinnen ist seit 2017 im Amt. Als Spieler lief er im Profi-Bereich als Stürmer für Hammarby und Vasalunds auf, bevor er seine Karriere bei Enköpings auslaufen ließ. Sein Talent reichte, um für diverse schwedische Jugendnationalmannschaften aufzulaufen und sogar bei Olympia mit am Ball zu sein.

Nach seiner aktiven Karriere verschrieb sich Gerhardsson sofort dem Trainerberuf und kehrte hierfür nach Uppsala zurück. Schnell wurden ihm größere Vereine anvertraut. Von 2009 bis 2016 war er beispielsweise erfolgreich als Trainer von BK Häcken aktiv. Nach seinem Ausscheiden pausierte er ein Jahr, bevor er die Schwedinnen übernahm.

Schwedens Chancen bei der Frauen-WM 2023

Es klang bereits oben an: Die Gruppenphase in Gruppe G der Frauen-WM 2023 sollte für die Schwedinnen keine unlösbaren Aufgaben bereithalten. Danach dürfte es allerdings gegen die USA oder gegen die Niederlande gehen. Der schwedische Kader ist mit Spielerinnen bestückt, die bei europäischen Spitzenvereinen unter Vertrag stehen. Sie können sich auch in einem solchen Duell durchaus behaupten.

Überlebt Schweden das Frauen-WM Achtelfinale, ist in diesem Turnier wirklich alles möglich. Die Schwedinnen sind fraglos nicht die Top-Favoritinnen bei der Frauen-WM 2023. Dazu ist auch das bittere 0:4 gegen die Three Lioness noch nicht lange genug her. Sie sind aber ebenfalls auf keinen Fall ohne Chance.