Afrika Cup 2019 in Ägypten oder Südafrika?

Lesezeit: 3 Min.

Knapp zwei Wochen, nachdem der afrikanische Fußballverband CAF Kamerun die Austragung der Afrikameisterschaft 2019 wegen „wesentlicher Verzögerungen bei den Vorbereitungen“entzogen und die Gastgeberschaft neu ausgeschrieben hat, haben sich die ersten beiden Nationen in Stellung gebracht.

Einen Tag vor dem Ende der Ausschreibungsfrist haben Ägypten und Südafrika offiziell ihre Bewerbung eingereicht. Mit Ghana steht noch ein dritter Interessent im Raum, der sich bisher aber noch nicht positioniert hat. Marokko, das zunächst als erste Alternative zu Kamerun gehandelt wurde, hat dagegen kein Interesse bekundet, das Turnier zum zweiten Mal nach 1988 auszurichten.

Eigentlich wäre Marokko bereits 2015 an der Reihe gewesen, konnte und wollte das Turnier damals aber wegen der grassierenden Ebola-Epidemie nicht wie geplant austragen, woraufhin eine Verlegung nach Äquatorialguinea erfolgte.

Inwieweit die damaligen Auseinandersetzungen mit dem CAF eine Rolle dabei gespielt haben, dass Marokko kein Interesse am Afrika-Cup 2019 signalisierte, ist unklar.

Ägypten bereits viermal Gastgeber

Nachdem es zunächst so aussah, als würde sich innerhalb der recht knappen Bewerbungsfrist kein neuer Gastgeber finden, wagte sich am Donnerstag zunächst Ägypten aus der Deckung.

Das Land der Pharaonen ist nicht nur mit sieben Titeln Rekordgewinner der afrikanischen Kontinentalmeisterschaft, sondern war auch schon viermal Ausrichter. 1959, 1974, 1986 und 2006 wurde in Ägypten gespielt, allerdings noch nie mit 24 Teilnehmern wie es nun 2019 erstmals der Fall ist.

Dann wird das Turnier auch erstmals im Sommer ausgespielt. Maßgeblich deshalb, damit die vielen Europa-Legionäre ihren Vereinen im Januar und Februar nicht über mehrere Wochen fehlen.

Wenige Stunden nach Ägypten erklärte auch Südafrika, als Gastgeber zur Verfügung zu stehen. Der Gastgeber der Fußball WM 2010 verfügt bereits über eine sehr gute Infrastruktur und moderne Stadien, weshalb keine größeren Nachbesserungen mehr nötig wären, sollte das vom 15. Juni bis zum 13. Juli geplante Turnier am Kap der guten Hoffnung über die Bühne gehen.

Zudem war Südafrika nach 1996 erst 2013 zum zweiten Mal Ausrichter des Afrika-Cups und könnte auf eingespielte Abläufe zurückgreifen.

Ägypten schon qualifiziert, Südafrika noch nicht

Bis zum Ende des Jahres will der CAF zwischen den einzelnen Bewerbungen entscheiden. Ende März stehen dann die letzten Qualifikationsspiele auf dem Programm, in denen noch zehn vakante Plätze im Teilnehmerfeld ermittelt werden. Ägypten hat das Ticket schon gelöst, wohingegen Südafrika am letzten Spieltag in Libyen nicht verlieren darf, um bei der Endrunde dabei zu sein.

Möglich, dass auch diese sportliche Ausgangsposition bei der Turniervergabe eine Rolle spielt, womit Ägypten einen Pluspunkt auf seiner Seite hätte.

Neben Ägypten haben sich außerdem schon Algerien, die Elfenbeinküste, Ghana, Guinea, Kenia Madagaskar, Mali, Marokko, Mauretanien, Nigeria, der Senegal, Tunesien und Uganda qualifiziert.

Das am besten in der Fußball-Weltrangliste platzierte Team ist übrigens der Senegal auf dem 23. Platz.


Japan mit drei Bundesliga-Legionären zum Asien-Cup

Lesezeit: 3 Min.

Durch die Verlegung der Afrikameisterschaft in den Sommer bleibt es vielen europäischen Klubs im Januar und Februar erspart, auf Leistungsträger verzichten zu müssen.

Ganz ohne länderspielbedingte Absenzen geht es zu Beginn des Jahres 2019 aber auch nicht, denn die Asien-Meisterschaft steigt auch diesmal direkt am Anfang des europäischen Kalenderjahres.

Vom 5. Januar bis zum 1. Februar 2019 steigt das erstmals mit 24 statt der bisherigen 16 Mannschaften ausgetragene asiatische Kontinentalmeister in den Vereinigten Arabischen Emiraten. Und zumindest in den Aufgeboten der Top-Nationen wie Australien, Südkorea oder dem Iran werden sich einige Spieler finden, die ihr Geld in Europa verdienen.

Kagawa fehlt im verjüngten Kader

Seinen 23 Mann umfassenden Kader bereits bekannt gegeben hat nun der japanische Fußballverband. Trainer Hajime Moriyasu verzichtete im Zuge eines unübersehbaren Verjüngungsprozesses zwar unter anderem auf Shinji Kagawa (Borussia Dortmund), nominierte aber dennoch elf Europa-Legionäre.

Darunter finden sich mit Genki Haraguchi und Takuma Asano gleich zwei Profis von Hannover 96. Komplettiert wird das Bundesliga-Trio durch Yuya Osako vom SV Werder Bremen. Alle drei Spieler werden ihren Klubs nicht nur in der Vorbereitung auf die Rückrunde, sondern auch beim Rückrundenauftakt (18. bis 20. Januar) fehlen.

Erreicht Japan das Endspiel am 1. Februar, müssen Hannover und Bremen noch an zwei weiteren Spieltagen auf ihre Akteure verzichten. Dass Takashi Usami und Yuya Kubo nicht berufen wurden, dürfte man bei Fortuna Düsseldorf und beim 1. FC Nürnberg daher nicht wirklich mit übermäßiger Enttäuschung aufgenommen haben.

Erstes Training schon am 26. Dezember

Anders als ihre Vereinskollegen haben Haraguchi, Asano und Osako über Weihnachten auch nicht wirklich viel Zeit zur Entspannung. Denn bereits am 26. Dezember hat Coach Moriyasu das erste Training angesetzt. Ernst wird es für die Blue Samurai dann erstmals am 9. Januar im Spiel gegen Turkmenistan.

In den weiteren Gruppenspielen geht es gegen den Oman (13. Januar) und Usbekistan (17. Januar). Alles andere als ein Weiterkommen wäre in dieser Gruppe eine herbe Enttäuschung für die bei der Fußballweltmeisterschaft 2018 erst im Achtelfinale an Belgien gescheiterten Japaner. Die Spieler im Belgien-Trikot belegten schlussendlich den dritten Platz.

In der Nationenliga mussten die Roten Teufeln den Einzug ins Nations League Final Four aber der Schweiz überlassen, die damit auch einen Startplatz in den EM-Quali Playoffs sicher hat.

Der Kader Japans im Überblick

Tor: Masaaki Higashiguchi (Gamba Osaka), Shuichi Gonda (Sagan Tosu), Daniel Schmidt (Vegalta Sendai)

Abwehr: Yuto Nagatomo (Galatasaray Istanbul), Tomoaki Makino (Urawa Red Diamonds), Maya Yoshida (FC Southampton), Sho Sasaki (Sanfrecce Hiroshima), Hiroki Sakai (Olympique Marseille), Sei Muroya (FC Tokio), Genta Miura (Gamba Osaka), Takehiro Tomiyasu (Avispa Fukuoka)

Mittelfeld: Toshihiro Aoyama (Sanfrecce Hiroshima), Genki Haraguchi (Hannover 96), Gaku Shibasaki (FC Getafe), Wataru Endo (AS Sint-Truiden), Junya Ito (Kashiwa Reysol), Shoya Nakajima (Portimonense), Takumi Minamino (RB Salzburg), Hidemasa Morita (Kawasaki Frontale), Ritsu Doan (FC Groningen)

Sturm: Yuya Osako (Werder Bremen), Takuma Asano (Hannover 96), Koya Kitagawa (Shimizu S-Pulse)


Gregg Berhalter neuer Nationaltrainer der USA

Lesezeit: 3 Min.

Was lange währt, wird endlich gut. Aus Sicht des Fußballs in den USA bleibt zu hoffen, dass dieses alte Sprichwort in Bezug auf die Trainersuche des US-Verbandes greift.

Denn bis ein Nachfolger für den im Oktober 2017 nach dem Scheitern in der Qualifikation für die WM 2018 in Russland zurückgetretenen Bruce Arena gefunden wurde, vergingen nicht weniger als 412 Tage. Bei der langwierigen Trainersuche gab der US-Verband keine gute Figur ab, hofft nun aber umso mehr, mit Gregg Berhalter die richtige Wahl getroffen zu haben.

Der frühere Nationalverteidiger, der unter anderem auch in Deutschland für den FC Energie Cottbus (2002 bis 2006) und den TSV 1860 München (2006 bis 2009) die Schuhe geschnürt hat, trainierte zuletzt fünf Jahre lang Columbus Crew und führte den MLS-Klub 2017 ins Conference Final.

Zugleich fungierte Berhalter dort auch als Sportdirektor und war somit gesamtverantwortlich für die Entwicklung des Vereins.

Verbandspräsident Cordeiro von Berhalter überzeugt

Nun nimmt der 45-Jährige, der zu seiner aktiven Zeit 44 Länderspiele im Fußball-Trikot der USA absolvierte, seine neue Aufgabe in Angriff.

Schon vor der offiziellen Vorstellung, die am nächsten Dienstag in New York geplant ist, ließ Berhalter verlauten, dass die Bestellung zum Nationaltrainer seines Heimatlandes eine “enorme Ehre“ bedeute. Zugleich kündigte der frühere Abwehrspieler an, „etwas Besonderes aufbauen“ zu wollen.

Verbandspräsident Carlos Cordeiro, der zur Vertragslaufzeit keine Angaben machte, zeigte sich derweil sehr zufrieden mit der Entscheidung für Berhalter: „Als erfahrener ehemaliger Nationalspieler und hoch angesehener Trainer glauben wir, dass er der richtige Mann ist, um uns voranzubringen.“

Cordeiro freilich muss sich die Frage gefallen lassen, warum erst jetzt die Wahl auf Berhalter fiel, der bereits im Herbst 2017 als heißer Kandidat gehandelt wurde

. Zudem wird in der Öffentlichkeit durchaus kritisch hinterfragt, dass neben Berhalter nur der inzwischen vom FC Dallas zum Club Tijuana gewechselte Oscar Pareja zum Vorstellungsgespräch eingeladen wurde.

Dagegen hatte der Verband offenbar kein gesteigertes Interesse an renommierten Trainern wie Gerardo Martino oder Julen Lopetegui, die auf dem Markt gewesen wären, aber dem Vernehmen nach gar nicht erst kontaktiert wurden.

Erster Auftritt im Februar gegen Costa Rica

Unabhängig davon gilt es für Berhalter nun, eine Mannschaft aufzubauen, die nach der verpassten WM 2018 in vier Jahren bei der WM 2022 in Katar nicht nur dabei sein, sondern eine gute Rolle spielen soll. In der Fußball-Weltrangliste ist die USA derzeit auf dem 25. Platz zu finden.

Mit jungen Spielern wie Christian Pulisic (Borussia Dortmund), Weston McKennie (FC Schalke 04) oder Timothy Weah (Paris St. Germain) ist durchaus Potential vorhanden, das aber regelmäßig und vor allem in den Pflichtspielen auch abgerufen werden muss.

Die erste Bewährungsprobe wartet im Februar mit einem Testspiel gegen Costa Rica.


Endrunde in Katar 2022: Spiele um 11 Uhr?

Lesezeit: 3 Min.

In vier Jahren ist um diese Jahreszeit die Weltmeisterschaft 2022 in Katar in vollem Gang. Noch ist zwar offen, ob schon bei der ersten Winter-WM der Geschichte bereits die ab der WM 2026 fest geplanten 48 Nationen teilnehmen werden oder ob das Turnier letztmals mit 32 Teams stattfindet. Doch in anderen Bereichen schreiten die Planungen für die WM 2022 deutlich voran.

So teilte das Organisationskomitee mit, dass vier der acht WM-Stadien bis Ende des Jahres 2019 fertig werden sollen. Schon jetzt einsatzfähig wäre das bereits 1976 erbaute und von 2014 bis 2017 modernisierte Khalifa International Stadium, in dem vom 27. September bis zum 6. Oktober 2019 die Leichtathletik-Weltmeisterschaften stattfinden sollen.

Dann könnte auch von der Möglichkeit Gebrauch gemacht werden, mittels einer Klimaanlage die Temperatur im Stadion auf 24 bis 28 Grad Celsius herunterzukühlen.

Neben dem Khalifa International Stadium sollen bis Ende 2019 auch die Stadien in Al-Wakrah, Al-Bayt und Al-Rayyan fertig sein. Während es sich bei den beiden Erstgenannten um Neubauten mit einer Kapazität von 40.000 bzw. 60.000 Zuschauern handelt, wird das Ahmed bin Ali Stadium in Al Rayyan neugebaut und soll danach statt 21.282 Plätzen rund 43.000 Zuschauer aufnehmen.

Das kleinste der EM 2020 Stadien ist übrigens der Telia Parken mit einem Fassungsvermögen von rund 38.000 Zuschauern.

WM 2022 auf 28 Tage komprimiert

Während in Sachen Stadionbau alles auf den Weg gebracht ist und die wesentlichen Entscheidungen bereits getroffen wurden, müssen die FIFA und das Organisationskomitee andere, wesentliche Punkte noch absprechen. Dazu zählt neben der Anzahl der Teilnehmer auch der Spielplan, was natürlich voneinander abhängig ist.

Allerdings ist klar, dass das Turnier definitiv im Zeitraum 21. November bis 18. Dezember 2022 ausgetragen wird. Eine zeitliche Erweiterung ist nicht vorgesehen. Im Vergleich zu den vergangenen WM-Turnieren, die sich in der Regel über 32 Tage erstreckten, muss der Spielplan damit für nur 28 Tage konzipiert werden.

Gerade in der Vorrunde bleibt es damit nicht aus, dass es auch vier verschiedene Anstoßzeiten geben wird, was zuletzt bei der Fußball WM 2018 etwa nur an einem Tag der Fall war.

Wie das Organisationskomitee mitteilte, ist für die WM 2022 geplant, die Spiele um 11, 14, 17 und 20 Uhr mitteleuropäischer Zeit beginnen zu lassen. Überwiegend sollen zwar maximal drei Partien an einem Tag stattfinden, doch laut dem WM-OK könnten witterungs- und temperaturbedingt auch vier Spiele sinnvoll sein.

Die letzte Entscheidung über die Anstoßzeit obliegt allerdings der FIFA, die den Plänen des Organisationskomitee noch nicht zugestimmt hat. Wann final darüber befunden wird, ist aktuell noch nicht bekannt. Vermutlich aber erst dann, wenn die Anzahl der Teilnehmer und einen Rahmenspielplan feststehen.

Alle Infos zum nächsten Highlight – der EM 2020: 


Weltmeisterschaften bald alle zwei Jahre?

Lesezeit: 3 Min.

Schon Ende der 90er-Jahre sorgte der damals frisch ins Amt gewählte Joseph S. Blatter mit seinem Vorschlag, die Weltmeisterschaft nicht alle vier, sondern alle zwei Jahre auszutragen, für Aufsehen. Durchgesetzt hat sich der Schweizer damit indes nicht.

Insbesondere deshalb nicht, weil von Seiten der Vereine eine noch größere Belastung der Top-Spieler befürchtet wurde als ohnehin schon. Das damalige Scheitern einer Verkürzung des WM-Zyklus hielt den südamerikanischen Fußballverband CONMEBOL nun aber nicht davon ab, Blatters Idee neu aufleben zu lassen.

Laut einem Bericht der “New York Times“ hat CONMEBOL-Präsident Alejandro Dominguez bereits Ende Oktober im Rahmen der letzten FIFA-Council-Sitzung in Kigali einen entsprechenden Vorstoß unternommen und eine Austragung der WM alle zwei Jahre vorgeschlagen.

Dominguez bestätigt den Bericht inzwischen gegenüber dem britischen “Guardian“: “Den Vorschlag, den wir der FIFA gemacht haben, ist, die WM alle zwei Jahre zu spielen und nicht alle vier. Statt die Nations League dazwischen zu haben, können wir auch einfach alle zwei Jahre eine Weltmeisterschaft haben, die für alle ist.“

FIFA würde mit höheren Einnahmen profitieren

Dominguez sieht in einer häufiger ausgetragenen WM unter anderem den Vorteil, dass mehr Spielern im Laufe einer Karriere die Teilnahme an einer Weltmeisterschaft, die trotz wachsender Bedeutung von Klub-Wettbewerben wie der Champions League noch über allem steht, ermöglicht würde.

Nicht unerwähnt ließ Dominguez freilich auch einen Aspekt, der im modernen Fußball bei vielen Entscheidungen oft die wichtigste Rolle einnimmt, aber zunehmend kritisiert wird.

“Die FIFA verdient dann mehr Geld und kann mehr Geld an seine Mitglieder verteilen“, würde Dominguez mit mehr Weltmeisterschaften auch die Hoffnung auf höhere Einnahmen verbinden.

Eine WM alle zwei Jahre ginge indes automatisch zu Lasten der Kontinental-Meisterschaften wie der Europameisterschaft oder auch der Copa America.

Während man in Südamerika offenbar keine größeren Probleme damit hätte, die eigene Kontinental-Meisterschaft versetzt zur WM auszuspielen oder vielleicht auch weniger häufig auszutragen, wird die UEFA sicherlich nicht ohne Weiteres auf die Europameisterschaft verzichten.

Vor allem in Europa dürften die neuen Pläne aus Südamerika schon alleine deshalb auf Widerstand stoßen. Zudem ist mit einer breiten Ablehnung durch die Spitzenvereine zu rechnen, die schon jetzt über die zu hohe Belastung der Top-Spieler klagen und Überlegungen von FIFA und auch UEFA hinsichtlich neuer Wettbewerbe in den vergangenen Jahren stets kritisch kommentierten bzw. sogar ablehnten.

Erweiterte Nations League als Alternative?

Da Dominguez gute Beziehungen zu FIFA-Präsident Gianni Infantino und UEFA-Boss Aleksandar Ceferin pflegt, ist freilich nicht ausgeschlossen, dass auf der Basis des südamerikanischen Vorschlages Neues angestoßen wird.

Etwa auch, indem die Nations League modifiziert und auf nicht-europäische Nationen ausgeweitet wird. So lautet ein weiterer Vorschlag von Dominguez, über den aber auch kaum kurzfristig entschieden wird.

Langfristig scheinen gewisse Veränderungen aber im Bereich des Möglichen, wenngleich eine WM alle zwei Jahre eher unwahrscheinlich ist.

Weitere interessante Links: 


Südkorea verzichtet wegen Zivildienst auf Jang

Lesezeit: 3 Min.

Beim 2:0 der südkoreanischen Nationalmannschaft am letzten Vorrundenspieltag der WM 2018 in Russland gegen Deutschland stand Hyun-soo Jang 90 Minuten lang auf dem Platz und lieferte vor der Abwehr eine gute Leistung ab. Der Defensivmann, der eigentlich gelernter Innenverteidiger ist, war mit dafür verantwortlich, dass das deutsche Offensivspiel nicht wirklich Fahrt aufnehmen konnte und der Titelverteidiger letztlich schon nach der Gruppenphase die Heimreise antreten musste – ebenso wie Südkorea, das das Aus nach zwei Auftaktpleiten gegen Schweden (0:1) und Mexiko (1:2) auch nicht mehr vermeiden konnte.

Länderspielkarriere nach 58 Einsätzen beendet

Dass die Partie gegen Deutschland das fünftletzte Länderspiel für Jang sein würde, war im Sommer nicht abzusehen und auch vor wenigen Wochen noch nicht. Doch inzwischen ist klar, dass der 27-Jährige nach insgesamt 58 Einsätzen in nationalen Diensten nicht mehr für die Auswahl Südkoreas auflaufen wird. Ein weiteres Länderspiel nach einem Kurzeinsatz beim 2:2 im Freundschaftsspiel im Oktober gegen Panama wird nicht mehr hinzukommen.

Denn wie der koreanische Fußballverband mitteilte, hat Jang Unterlagen für einen in Südkorea verpflichtenden Zivildienst manipuliert und wurde dafür sanktioniert. Der Abwehrspieler vom FC Tokyo hat laut Mitteilung des Verbandes den Ausschluss aus der Nationalmannschaft akzeptiert und sich für sein Fehlverhalten entschuldigt. Hinzu kommt noch eine Geldstrafe von 30 Millionen südkoreanischen Won, die umgerechnet etwas mehr als 23.000 Euro entsprechen.

Jang wurde zwar als Gewinner der Asienspiele 2014 vom verpflichtenden zweijährigen Militärdienst befreit, nicht aber von einer Grundausbildung sowie über 500 Stunden Zivildienst, um die selbst erfolgreiche südkoreanische Fußballprofis bzw. Sportler allgemein nicht herumkommen. Wo sich die südkoreanische Nationalmannschaft in der FIFA Fussball Weltrangliste befindet, kannst du hier nachlesen.

Fokus auf den FC Tokyo – Nachfolger schon gefunden?

Schon bei der Asienmeisterschaft, die Anfang 2019 in den Vereinigten Arabischen Emiraten ausgetragen wird, wird Jang im Kader von Trainer Paulo Bento fehlen. Der Verteidiger, der zwischen 2014 und 2017 bei Guangzhou R&F in China spielte und nach seinem Wechsel nach Tokyo schnell zum Kapitän avanciert ist, kann sich nun ganz auf seine Aufgaben im Verein konzentrieren.

Die Zukunft in der Innenverteidigung Südkoreas gehört nun immer mehr dem erst 21 Jahre alten Min-jae Kim, der verletzungsbedingt die Teilnahme an der WM 2018 verpasst hat, sich in den letzten Länderspielen aber in den Vordergrund spielen konnte. Der zum besten Spieler der Saison 2017 in der K-League gewählte Abwehrspieler steht aktuell noch beim Jeonbuk Hyundai Motors FC unter Vertrag gilt aber auf absehbare Zeit als heißer Kandidat für einen Wechsel in eine stärkere Liga, eventuell auch schon nach Europa.


Spanien: Ex-Nationaltrainer Lopetegui bei Real entlassen

Lesezeit: 3 Min.

Anfang Juni galt Julen Lopetegui zusammen mit der spanischen Nationalmannschaft noch als heißer Kandidat für den Gewinn der WM 2018. In den fünf Monaten danach ist für den 52 Jahre alten Fußball-Lehrer dann aber nahezu alles schief gelaufen, was schief laufen konnte. Seine Vorstellung als neuer Trainer von Real Madrid und damit als Nachfolger des zurückgetretenen Zinedine Zidane hatte den früheren Nationaltorwart nur zwei Tage vor dem ersten WM 2018 Spiel den Job als Nationaltrainer gekostet, weil der Verband nicht über die Gespräche informiert war und sich hintergangen fühlte.

Eine Entscheidung, nicht natürlich auch sportlich Auswirkungen hatte. Die vor Turnierbeginn noch hochgewettete und in der Qualifikation so starke spanische Auswahl enttäuschte in der Folge unter Interimscoach Fernando Hierro und scheiterte bereits im Achtelfinale nach Elfmeterschießen an Gastgeber Russland.

1:5 im Clasico als Abschiedsspiel von Lopetegui

Aber auch für Lopetegui lief es nicht wie erhofft. Schon die Niederlage im UEFA Supercup ausgerechnet gegen Stadtrivale Atletico Madrid (2:4 n.V.) war ein Dämpfer, dem Real aber mit 13 Punkten aus den ersten fünf Spielen noch einen guten Start in die Primera Division folgen ließ. Danach aber leitete ein 0:3 beim FC Sevilla ein wochenlanges Tief ein. Ein 0:0 gegen Atletico Madrid war noch ein halbwegs ordentliches Ergebnis, was für die Pleiten in der Champions League bei ZSKA Moskau (0:1) sowie bei Deportivo Alaves (0:1) und gegen UD Levante (1:2) natürlich nicht gelten konnte. Ein mühsames 2:1 über Viktoria Pilsen in der Königsklasse diente dann nochmal als Mutmacher, doch mit dem 1:5 am Sonntag im Clasico beim FC Barcelona war klar, dass Lopetegui nicht mehr zu halten sein würde.

„Es besteht ein Missverhältnis zwischen der Qualität des Personals, das mit acht Spielern für den Goldenen Ball nominiert ist – etwas, das in der Klubgeschichte noch nie passiert ist – und den bisherigen Ergebnissen“, begründete Real Madrid die Trennung von Lopetegui in einer offiziellen Stellungnahme bemerkenswert klar. Zugleich erklärten die Königlichen, dass zum jetzigen noch alle Saisonziele erreichbar seien und auch deshalb “die Dynamik der Mannschaft“ verändern werden soll.

Antonio Conte als Favorit

Während sich Lopetegui kurz nach seiner Entlassung zu Wort meldete und sich beim Verein für die erhaltene Chance bedankte, wird mit Santiago Hernan Solari zunächst der Trainer der zweiten Mannschaft das Kommando übernehmen. Präsident Florentino Perez arbeitet hinter den Kulissen aber bereits an der Verpflichtung eines neuen Trainers, wobei immer wieder der Name Antonio Conte fällt. Die Gespräche mit dem ehemaligen italienischen Nationalcoach sowie Meistertrainer von Juventus Turin und Chelsea sollen sich laut der “Marca“ aber als nicht ganz einfach erweisen. Wie sich die spanische Nationalmannschaft übrigens in der aktuellen EM 2020 Qualifikation, sowie in der UEFA Nations League präsentiert, könnt ihr hier nachlesen.