Weltmeister von 2014 vor Karriereende

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Er war einer der ganz großen Helden bei der Weltmeisterschaft 2014 in Brasilien und steht nun vor dem Karriereende. Es handelt sich dabei um Mittelfeldstrategen Bastian Schweinsteiger. Der 34-Jährige hat zwar noch Vertrag bis Jahresende beim MLS-Club Chicago Fire, seine Zukunft ist aber ungewiss. „Ich habe immer noch Spaß am Fußballspielen. Wenn sie mich zurückwollen, bleibe ich gerne hier. Meine Familie ist glücklich in Chicago“, war der 34-Jährige zuletzt in der „Chicago Tribune“ zitiert worden.

Der langjährige Bayern München-Spieler hat seine Karriere im DFB Trikot formell nach der Europameisterschaft 2016 beendet. Danach gab es noch ein Abschiedsspiel weswegen er bei insgesamt 121 Partien für die deutsche Nationalmannschaft hält.

Bewegte Karriere

Sein Debüt im Nationalteam gab Schweinsteiger am 6. Juni 2004 beim Länderspiel gegen Ungarn. Trainer der DFB-Auswahl war damals übrigens Rudi Völler, der als einer der größten Förderer Schweinsteigers gilt. Bereits zwei Jahre zuvor gab er sein Profi-Debüt beim FC Bayern München. Insgesamt hat er 500 Pflichtspiele für den deutschen Rekordmeister mitgemacht. Nach einer sehr erfolgreichen Zeit in München (Champions League-Titel 2013, acht deutsche Meistertitel), schloss sich Schweinsteiger im Sommer 2015 Manchester United an.

In einer Zeit, wo er mit der deutschen Nationalmannschaft die FIFA Weltrangliste angeführt hat, lief es persönlich nicht mehr so rund. Unter Louis van Gaal kam Schweinsteiger nur sehr unregelmäßig zu Einsätzen und wechselte somit erneut den Verein. Im März 2017 ging es zu Chicago Fire, die nun seine letzte Profi-Station werden könnte.

„Typ Schweinsteiger fehlt“

Nach dem enttäuschenden Abschneiden von Deutschland bei der Weltmeisterschaft 2018 haben viele Experten dargelegt, dass es mehr „Typen“, wie eben Schweinsteiger brauche. Ob Teamchef Joachim Löw auf diese Experten gehört hat, wird sich bei der EM 2020 Qualifikation zeigen. In der UEFA Nations League steht Deutschland jedenfalls schon jetzt mit dem Rücken zur Wand. In einer Gruppe mit Frankreich und den Niederlanden hat man lediglich einen Punkt nach drei Spielen auf der Haben-Seite.


Deutschland bekommt Zuschlag für EM 2024

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Nun ist es fix: Deutschland ist der Gastgeber der EM 2024! Der DFB setzte sich am Donnerstag bei einer UEFA-Sitzung in Nyon mit seiner Bewerbung gegen den einzigen Konkurrenten Türkei durch.

Wahlberechtigt wären insgesamt 18 Funktionäre des Exekutivkomitees der UEFA gewesen, wobei der Schwede Lars-Christer Olsson aus Krankheitsgründen ausfiel. Somit vergaben nur 17 Mitglieder des Gremiums, die live in Nyon bei der Abstimmung vor Ort waren, ihre Stimmen.

DFB-Präsident Reinhard Grindel und der türkische Verbandschef Servet Yardimc durften als Bewerber nicht an dem Voting teilnehmen. Auch UEFA-Präsident Aleksander Ceferin hatte seine Stimme abgegeben und hätte als Sitzungsleiter bei Stimmgleichheit den Sieger bestimmen müssen.

Die Spielorte der EM 2024 in Deutschland

Bereits vor einem Jahr hatte der deutsche Fußballverband die zehn Spielorte für die Europameisterschaft 2024 ausgewählt. Folgende Städte werden in sechs Jahren Austragungsorte der EURO sein:

  • Berlin – Olympiastadion
  • München – Allianz Arena
  • Düsseldorf – ESPRIT-Arena
  • Stuttgart – Mercedes-Benz Arena
  • Köln – RheinEnergie Stadion
  • Hamburg – Volksparkstadion
  • Leipzig – Red Bull Arena
  • Dortmund – Signal Iduna Park
  • Gelsenkirchen – Veltins Arena
  • Frankfurt/Main – Commerzbank Arena

Nach der WM 1974, der EM 1988 und der Weltmeisterschaft 2006 wird Deutschland nun im Jahr 2024 zum vierten Mal Gastgeber eines Fußballgroßereignisses sein.

Auch DFB und DFL-Präsident Reinhard Grindel zeigt sich äußerst erfreut:

Die Austragungsorte der nächsten Fußballendrunden

Mit der EM 2024 Vergabe an Deutschland stehen nun auch die Austragungsorte der nächsten drei Endrunden fest: Die EURO 2020 findet an 12 verschiedenen EM-Spielorten in zwölf europäischen Städten (London, Rom, Baku, St. Petersburg, München, Budapest, Bukarest, Amsterdam, Glasgow, Dublin, Bilbao, Kopenhagen) statt. Die WM 2022 wurde an Katar vergeben und die EM 2024 nun also an Deutschland.

Im Jahr 2026 steht dann die erste „Mammut-WM“ mit 48 statt bisher 32 teilnehmenden Mannschaften auf dem Programm.  Als Gastgeber dieser neuartigen Endrunde wurden am 13. Juni 2018 Kanada, Mexiko und die USA von der FIFA bestimmt. Die Bewerbung der drei Länder unter dem Motto „United 2026“ setzte sich mit 134:65 Stimmen gegen Marokko durch.


Luka Modric ist Weltfußballer des Jahres 2018

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Es war bereits die dritte Ausgabe der „The Best FIFA Football Awards“, bei denen der Weltfußballer des Jahres eigenständig vom Weltfußballverband FIFA ausgezeichnet wird 2016 und 2017 lautete der Sieger jeweils Cristiano Ronaldo, dieser wurde nun 2018 von Luka Modric als „The Best“ abgelöst.

Mit 29,05% der Stimmen setzte sich der Mittelfeldspieler klar gegen Vorjahressieger Cristiano Ronaldo (19,08%) und Mohamed Salah (11,23%) durch. Stimmberechtigt waren alle Nationalmannschaftstrainer, die Kapitäne der Nationalteams sowie Fans und ausgewählte Journalisten.

Luka Modric war bei der Fußball WM 2018 wichtiger Bestandteil der kroatischen Nationalmannschaft, die sich in Russland zum ersten Mal in der Fußballgeschichte zum Vizeweltmeister krönte. Nach der Endrunde wurde der Kroate zum besten Spieler der WM 2018 ausgezeichnet.

Auf Vereinsebene gewann der 33-Jährige in der vergangenen Saison mit Real Madrid zum dritten Mal in Folge die UEFA Champions League.

Brasilianerin Marta ist Weltfußballerin des Jahres 2018

Auch die Auszeichnung der Weltfußballerin des Jahres 2018 durfte bei der FIFA-Gala in der Londoner Royal Festival Hall nicht fehlen. Die Wahl fiel auf die Brasilianerin Marta, die nach 2006, 2007, 2008, 2009 und 2010 bereits zum 6. Mal zur Weltfußballerin des Jahres ausgezeichnet wurde, wobei es der erste FIFA-Award unter dem Namen „The Best“ für die 32-Jährige war.

Marta (Orlando Pride) hatte Brasilien zum Titel in der Südamerikameisterschaft der Frauen 2018 geführt und ließ bei der Abstimmung Dzsenifer Marozsan aus Deutschland und Ada Hegerberg aus Norwegen zurück, die beide mit ihrem Verein Olympique Lyon die Champions League und die französische Meisterschaft gewannen.

Franzosen Deschamps und Pedros als Welttrainer des Jahres 2018

Über die Auszeichnung zum Welttrainer /in des Jahres durften sich diesmal zwei Franzosen freuen. Bei den Herren setzte sich Frankreichs Weltmeister-Trainer Didier Deschamps vor Kroatiens Nationaltrainer Zlatko Dalic und Ex-Real Madrid Trainer und Vorjahressieger Zinedine Zidane durch.

Als bester Trainer der Frauen 2018 wurde der Franzose Reynald Pedros geehrt, der Olympique Lyon in der letzten Saison zum Double führte.

FIFA FIFPro World 11 – Weltauswahl des Jahres

In der FIFA Weltauswahl des Jahres 2018 stehen mit Raphael Varane, N’Golo Kante und Kylian Mbappe drei Weltmeister aus Frankreich. Champions League Sieger Real Madrid stellt vier Spieler (Varane, Ramos, Marcelo, Modric).Mit dabei sind auch die Superstars Cristiano Ronaldo und Lionel Messi.

Überraschenderweise nicht im Aufgebot steht der Ägypter Mohamed Salah, der bei der Weltfußballerwahl des Jahres auf dem dritten Platz landete.

Für Verwunderung sorgte mit David de Gea auch die Wahl des Torhüters der Weltauswahl, denn im Rahmen der „The Best“-Gala wurde eigentlich der Belgier Thibaut Courtois von der FIFA zum Welttorhüter des Jahres gewählt.

FIFPro World 11: De Gea – Marcelo, Ramos, Varane, Alves – Kante, Modric – Hazard, Messi, Mbappe – Ronaldo

Award für schönstes Tor an Mo Salah

Liverpool-Star Mo Salah, der in der vergangenen Saison mit 32 Treffern Torschützenkönig der Premier League wurde, durfte sich mit dem FIFA Puskas Award dennoch über eine Auszeichnung freuen.

Die Fans voteten sein Tor gegen den FC Everton am 10. Dezember 2017 in der Online-Abstimmung auf den ersten Platz.

Anhänger von Peru bekommen Fanpreis

Den FIFA-Fanpreis erhielten dieses Jahr die Fans der peruanischen Nationalmannschaft. Etwa 45.000 Fans aus Peru waren im Sommer 2018 nach Russland gereist, um ihr Land bei der ersten WM-Teilnahme seit 36 Jahren zu unterstützen.

>> Das waren die Nominierten für die „The Best Gala 2018“


Argentinien siegt beim Neuanfang

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Gut zwei Monate nach dem Aus im Achtelfinale der WM 2018 gegen den späteren Weltmeister Frankreich (3:4) hat die argentinische Nationalmannschaft ihren Neuanfang mit neuem Trainer und deutlich verändertem Kader erfolgreich gestaltet.

Auf neutralem Boden in Los Angeles setzte sich die Albiceleste klar mit 3:0 gegen die Auswahl Guatemalas durch und überzeugte dabei vor allem in den ersten 45 Minuten.

In der 27. Minute brachte Gonzalo Martinez Argentinien in seinem ersten Länderspiel per Elfmeter in Führung und noch vor der Pause legten Giovani Lo Celso (35.) und Giovanni Simeone (44.) die Treffer Nummer zwei und drei nach. Auch Simeone gelang damit beim Debüt direkt das erste Tor im Argentinien-Trikot.

Dybala und Icardi nur auf der Bank

Insgesamt hatte Trainer Lionel Scaloni, der vorerst nur interimsweise bis Dezember im Amt bleiben soll, zwölf Spieler ohne Länderspielerfahrung nominiert und auch ein deutliches Zeichen in Richtung Neustart damit gesetzt, dass im 28-köpfigen Kader lediglich zwei Akteure älter als 30 Jahre waren.

Bemerkenswert überdies, dass Scaloni gegen Guatemala in Europa etablierte und als Stars anerkannte Spieler wie Paulo Dybala oder Mauro Icardi, in denen Experten wichtige Faktoren beim Neuaufbau sehen, 90 Minuten lang auf der Bank ließ.

Gar nicht dabei war Lionel Messi, dessen Nummer zehn nicht vergeben wurde. Ob der 31 Jahre alte Superstar, der Scaloni nach der WM um eine Pause zunächst bis zum Ende des Jahres gebeten hatte, überhaupt noch einmal ins Trikot der Albiceleste schlüpfen wird, ist unterdessen nach wie vor nicht endgültig geklärt.

Scaloni will nicht über Messi reden

Auch Trainer Scaloni, dessen Zukunft wohl auch von den Auftritten der nächsten Wochen und Monate abhängen wird, weiß noch nicht, ob der fünffache Weltfußballer seinem Land weiter zur Verfügung stehen wird.

Der Coach war im Vorfeld der Spiele gegen Guatemala und Kolumbien (Dienstag, 11. September) ohnehin darum bemüht, die Aufmerksamkeit auf das nominierte Personal und weg von Messi zu lenken. “Bezüglich der Situation rund um Lionel Messi haben wir uns ja schon geäußert und auch mit dem Spieler selbst gesprochen. Jetzt müssen wir abwarten, ob er ins Nationalteam zurückkehrt.“

Zugleich äußerte Scaloni Kritik daran, dass die Medien Spekulationen um einen möglichen Rücktritt Messis zum Teil mehr Platz einräumten als den Berichten rund um den Neustart der Nationalmannschaft: “Ich denke nicht, dass es gerechtfertigt ist, über ihn zu reden. Wir werden schon sehen, was in Zukunft passiert.“

Klar ist freilich auch, dass die Spekulationen und Mutmaßungen solange weitergehen werden bis sich der mit dem FC Barcelona stark in die neue Saison gestartete Messi selbst final zu seiner Zukunft im Nationaldress äußert. Wann dies der Fall sein wird, ist aber nicht absehbar.

Interessantes aus Europa: 


DFB-Präsidium von Joachim Löw und Oliver Bierhoff überzeugt

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Drei Tage, nachdem Vertreter der DFL und mehrerer Bundesliga-Vereine zusammen mit Funktionären des DFB mit Bundestrainer Joachim Löw und Teammanager Oliver Bierhoff an der Spitze die verkorkste Weltmeisterschaft 2018 aufgearbeitet und weitere Probleme im deutschen Fußball diskutiert haben, fand im Vorfeld des Bundesliga-Starts zwischen dem FC Bayern München und der TSG 1899 Hoffenheim im Münchner Steigenberger Hotel die lange angekündigte Präsidiumssitzung des DFB statt.

Dabei stellten Löw und Bierhoff den Spitzenfunktionären des DFB um Präsident Grindel und Sportdirektor Horst Hrubesch sowie weiteren hochrangigen Vertretern des deutschen Fußballs wie DFL-Präsident Reinhard Rauball, DFL-Geschäftsführer Christian Seifert und Schiedsrichter-Boss Lutz-Michael Fröhlich ihre Analyse der WM 2018 vor.

Zu den Inhalten wollte sich Grindel nach Abschluss der Tagung nicht im Detail äußern, ließ aber keinen Zweifel am überzeugenden Auftreten des Duos: „Joachim Löw und Oliver Bierhoff haben heute eine sehr überzeugende Analyse der Fußball-WM in Russland vorgelegt. Das ganze Präsidium ist der festen Überzeugung, dass unsere sportliche Leitung auf dem richtigen Weg ist. Die beiden werden die Details der Öffentlichkeit am kommenden Mittwoch in München vorstellen.“

Kaderbekanntgabe am Mittwoch

Dann wird Löw auch den Kader für die anstehenden Länderspiele am 6. September im Rahmen der UEFA Nations League gegen Frankreich sowie drei Tage später für das Freundschaftsspiel gegen Peru bekannt gegeben (mehr zur DFB Nations League hier).

Wer dann dem ersten Aufgebot nach der WM angehören wird, dürften die DFB-Bosse bereits zu weiten Teilen wissen. Die Öffentlichkeit muss sich dagegen noch einige Tage gedulden, bevor bekannt wird, ob nach allgemeiner Einschätzung auf der Kippe stehende Spieler wie Sami Khedira, Thomas Müller oder Jonas Hector erneut berufen wird oder aber außen vor bleiben.

Ebenfalls wird es dann Näheres zur geplanten Reduzierung des Trainer- und Betreuerstabes geben. Nach Informationen des “Kicker“ müssen vor allem Co-Trainer Thomas Schneider und Chefscout Urs Siegenthaler um ihre Positionen bangen. Dafür steht eine Rückkehr von Hans-Dieter Flick, der Löw von 2006 bis zum WM-Gewinn 2014 assistierte, im Raum.

Haupt leitet die DFB-Akademie – Unterstützung für Ceferin

Der Rückblick auf die WM 2018 und die Zukunft der Nationalmannschaft waren zwar das bestimmende, aber nicht das einzige Thema des Treffens in München. So wurde auch bekannt gegeben, dass zum 1. Oktober Universitätsprofessor Tobias Haupt die Leitung der neuen DFB-Akademie übernimmt und Bierhoff in dieser Hinsicht entlastet.

Außerdem kündigte DFB-Boss Grindel an, bei der Wahl des neuen UEFA-Präsidenten im Frühjahr 2019 den bisherigen Amtsinhaber Aleksander Ceferin zu unterstützen:

„Er hat die UEFA hervorragend repräsentiert, gerade auch in der Interessenabwägung zwischen kleineren und größeren Verbänden, aber auch in einer fairen Behandlung sowohl der Interessen der 55 Nationalverbände der UEFA wie auch der Profiklubs. Er hat besonders den Themen Good Governance und Compliance, die uns als DFB am Herzen liegen, einen besonderen Schwerpunkt gewidmet“, lobte Grindel den Slowenen, der seit September 2016 als starker Mann des europäischen Fußballverbandes fungiert.

Relevante Themen:


Wer stürmt künftig im DFB-Team?

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Bei der Fußball WM 2018 gelangen der deutschen Nationalmannschaft 2018 in den drei Vorrundenspielen gegen Mexiko (0:1), Schweden (2:1) und Südkorea (0:2) lediglich zwei Tore.

Nur Marco Reus und Toni Kroos per Freistoß trafen für die deutsche Nationalmannschaft, bei der freilich nicht nur im Offensivspiel einiges im Argen lag.

Auch der Versuch, mit Mario Gomez einen großen Mittelstürmer zu bringen und damit für mehr Durchschlagskraft zu sorgen, ging nicht auf. Insbesondere auch deshalb, da der Ball nur selten in gefährliche Räume vor dem gegnerischen Tor gespielt wurde.

Für Gomez, der die WM 2014 verpasst hatte und nun mit 33 Jahren nicht mehr wirklich überraschend seinen Rücktritt erklärt hat, ging die Karriere in der DFB-Elf nach 31 Toren in 78 Länderspielen im DFB-Trikot somit enttäuschend zu Ende.

Das gilt sicherlich auch für Sandro Wagner, der aus Frust über seine Nichtberücksichtigung für den WM-Kader bereits vor dem Turnier in Russland erklärt hatte, künftig nicht mehr zur Verfügung zu stehen.

Klassische Mittelstürmer wieder mit wachsender Bedeutung

Mit Gomez und Wagner fehlen Bundestrainer Joachim Löw somit bei der Mission Neuaufbau zwei klassische Mittelstürmer, deren Typus aber anders als noch vor wenigen Jahren, als die falsche Neun mit einem spielerisch veranlagten Akteur im Sturmzentrum schwer in Mode war, wieder richtig gefragt ist.

Bei der WM machten Akteure wie der Belgier Romelu Lukaku, der Engländer Harry Kane, der Kroate Mario Mandzukic oder der Franzose Olivier Giroud deutlich, dass klassische Mittelstürmer auch im modernen Fußball ihre Bedeutung haben.

In Deutschland ist die Auswahl an Stürmern von diesem Typ indes eher überschaubar. Timo Werner hat seinen Platz im DFB-Kader sicher und ist trotz seiner eher geringen Größe von 1,81 Metern durchaus eine starke Option im Sturmzentrum.

Dahinter allerdings mangelt es an erfahrenen Alternativen, sodass man gespannt sein darf, welche Stürmer der Bundestrainer bei der Nominierung für die Spiele am 6. September gegen Frankreich in der Nations League und drei Tage später im Testspiel gegen Peru in sein Aufgebot beruft.

In Nations League A trifft das DFB-Team zudem noch auf die Niederlande. Mehr über die DFB Nations League erfährst du auf der verlinkten Seite.

Stindl und Selke sind verletzt

Kevin Volland (Bayer Leverkusen) war schon in der Vergangenheit öfter dabei, fühlt sich aber ganz vorne nur bedingt wohl, ebenso wie Marco Reus, der bei Borussia Dortmund zwar aktuell öfter als Mittelstürmer gefragt ist, beim DFB nach dem Rücktritt von Mesut Özil aber erste Wahl im offensiven Mittelfeld sein dürfte.

Thomas Müller, der ganz vorne auch nicht optimal positioniert ist, muss Medienberichten zufolge derweil sogar um die Fortsetzung seiner Länderspielkarriere bangen. Dass Löw Max Kruse (Werder Bremen) zurückholt, ist unterdessen wenig wahrscheinlich, während Lars Stindl (Borussia Mönchengladbach) noch verletzt ausfällt.

Allzu viele Optionen für den zentralen Angriff bieten sich Löw somit nicht mehr. Mit Blick auf die vergangene Saison dürfen sich neben Nils Petersen, der vor der WM sein Debüt feierte, aber noch aus dem Kader gestrichen wurde, vor allem Niclas Füllkrug, der für Hannover 96 14 Tore erzielt hat, und der gerade von der TSG 1899 Hoffenheim zum FC Schalke 04 gewechselte Mark Uth Chancen ausrechnen.

Davie Selke, der ebenfalls in Frage käme, befindet sich nach einem Pneumothorax in der Reha. Zu den Kandidaten könnte auch Sicht auch Daniel Ginczek gehören, sofern der 27-Jährige nach seinem Wechsel vom VfB Stuttgart zum VfL Wolfsburg zu konstanten Leistungen findet und vor allem gesund bleibt.

Weitere Nations League Infos: 


Peru ohne Paolo Guerrero gegen Deutschland

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Während in Deutschland noch immer gespannt auf die Analyse der verkorksten Fußball WM 2018 gewartet wird und Bundestrainer Joachim Löw erst danach am 29. August sein erstes Aufgebot für die neue Länderspielsaison (inkl. Deutschland Nations League) bekannt geben wird, ist man in Peru schon weiter.

Trainer Ricardo Gareca, der trotz des Ausscheidens nach der WM-Vorrunde im Amt geblieben ist, nominierte bereits knapp drei Wochen vor den internationalen Testspielen am 6. September in Amsterdam gegen die Niederlande und drei Tage später in Sinsheim gegen Deutschland ein 24-köpfiges Aufgebot.

Nicht mit dabei ist der bisherige Kapitän Paolo Guerrero, um den es vor der WM 2018 aufgrund einer Doping-Sperre, die dann kurzfristig doch noch aufgehoben wurde, viel Unruhe gegeben hatte.

Ob die Nicht-Nominierung des 34-Jährigen im Zuge eines Neuaufbaus von Dauer ist oder nur gleichbedeutend mit einer vorübergehenden Auszeit, ist unklar.

Aus dem Peru 2018 WM Kader ebenfalls nicht mit dabei sind die Abwehrspieler Alberto Rodríguez und Aldo Corzo sowie Ersatztorwart Carlos Cáceda. Verletzungsbedingt nicht zur Verfügung steht Mittelfeldspieler Renato Tapia von Feyenoord Rotterdam, der aber früher oder später in den Kreis der Nationalmannschaft zurückkehren dürfte.

Farfan und Cueva gehen voran

Erstmals berufen wurde unter anderem der erst 18 Jahre alte Linksverteidiger Marcos López, der einer von vier Profis des peruanischen Top-Klubs Sporting Cristal ist. Auch Patricio Álvarez und Horacio Calcaterra, die ebenfalls zum ersten Mal dabei sind, stehen dort unter Vertrag.

Angeführt wird das peruanische Aufgebot in Abwesenheit von Guerrero von Jefferson Farfan, der trotz seiner 33 Jahre noch immer gehobene Klasse verkörpert und im Offensivspiel eine feste Größe darstellt.

Noch wichtiger als ohnehin schon dürften künftig zudem Spielmacher Christian Cueva, der gerade vom FC Sao Paulo zum FK Krasnodar gewechselt ist, und der bei der WM sehr auffällige Flügelspieler Andre Carillo sein.

Peru-Kader für die Spiele vs. Niederlande und Deutschland

Tor: Pedro Gallese (Tiburones Rojos de Veracruz), Patricio Alvarez (Sporting Cristal), Jose Carvallo (UTC Cajamarca)

Abwehr: Luis Advincula (Rayo Vallecano), Johan Madrid (Sporting Cristal), Christian Ramos (Al Nasr), Miguel Araujo (CA Talleres), Anderson Santamaria (Puebla FC), Luis Abram (Velez Sarsfield), Miguel Trauco (Flamengo Rio de Janeiro), Nilson Loyola (FBC Melgar), Marcos Lopez (Sporting Cristal)

Mittelfed: Pedro Aquino (Club Leon FC), Wilder Cartagena (Tiburones Rojos de Veracruz), Sergio Peña (CD Tondela), Yoshimar Yotun (Orlando City), Christian Cueva (FK Krasnodar), Horacio Calcaterra (Sporting Cristal), André Carrillo (Al Hilal)

Sturm: Andy Polo (Portland Timbers), Edison Flores (Aalborg BK), Jefferson Farfan (Lokomotive Moskau), Raul Ruidiaz (Seattle Sounders), Ray Sandoval (Monarcas Morelia)