Deutschland ohne Mark Uth – Schalker fällt verletzt aus

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Zwei Tage nach der Nominierung seines Kaders für die anstehenden Länderspiele in Leipzig gegen Russland (15. November) und in Gelsenkirchen gegen die Niederlande (19. November) muss Bundestrainer Joachim Löw einen ersten Ausfall verkraften.

Mark Uth, der erst im Oktober sein Länderspieldebüt gefeiert hatte und nun erneut berufen wurde, zog sich am Sonntag im Spiel des FC Schalke 04 bei Eintracht Frankfurt (0:3) eine Oberschenkelverletzung zu, die ein Mitwirken im Deutschland Trikot unmöglich macht. Vielmehr droht dem 27 Jahre alten Offensivspieler sogar eine längere Zwangspause. Denn Uth, der kurz nach der Pause einen Sprint abbrach und sich direkt an den linken Oberschenkel fasste, erlitt einer ersten Diagnose zufolge eine “schwere strukturelle Muskelverletzung“.

Bestätigt sich diese, würde der ehemalige Hoffenheimer Schalke vermutlich bis zur Winterpause fehlen. Welche Auswirkungen das nun konkret auf die UEFA Nations League, beziehungsweise sogar auf die EM 2020 Qualifikation haben könnte, ist bisher noch nicht bekannt.

Eine Verletzung zum ungünstigen Zeitpunkt

Für Uth kommt die Verletzung zu einem höchst ungünstigen Zeitpunkt, hat der gebürtige Kölner doch erst in den letzten Spielen richtig Fuß gefasst auf Schalke. Dem entscheidenden Treffer im Elfmeterschießen beim Sieg im DFB-Pokal just bei seinem Ex-Verein 1. FC Köln ließ Uth gegen Hannover 96 (3:1) und Galatasaray Istanbul (2:0) die ersehnten ersten Tore für den neuen Arbeitgeber in Bundesliga und Champions League folgen. Bis zu den nächsten Treffern Uths dürften nun wohl mehrere Wochen, vielleicht auch Monate vergehen.

Ob Bundestrainer Löw, der am Freitag ein 24-köpfiges Aufgebot nominiert hatte, auf den Ausfall Uths mit der Nachnominierung eines Spielers reagiert, ist noch offen. Mit Blick auf die wahrscheinliche Wunschformation Löws insbesondere für das letzte Spiel in der Nations League gegen die Niederlande ändert die Verletzung Uths indes nur wenig. Der Schalker Angreifer, der im Oktober beim Hinspiel in Amsterdam (0:3) überraschend direkt von Anfang an ran durfte, aber bei allem Engagement blass blieb, wäre vermutlich ohnehin nur als Backup eingeplant gewesen.

Wieder mit Dreierangriffsreihe?

Denn nach dem trotz der 1:2-Niederlage Mut machenden Auftritt in Frankreich ist erneut mit einer Dreierangriffsreihe zu rechnen, in der der diesmal wieder verfügbare Marco Reus einem aus dem Trio Leroy Sane, Serge Gnabry und Timo Werner den Platz streitig machen dürfte. Für Thomas Müller, Julian Brandt, Julian Draxler und dem im Oktober verletzungsbedingt fehlenden Kai Havertz bleibt derweil nur ein Platz auf der Bank. Für Uth einen weiteren Offensivspieler nachzunominieren scheint deshalb nicht zwingend nötig, es sei denn, es sagen noch andere Akteure ab.

Uth bleibt unterdessen nur die Hoffnung, dass sich die Verletzung doch als weniger schwerwiegend erweist. Meldet sich der Angreifer dann so stark zurück wie in den letzten Spielen, dürfte die nächste Chance in der Nationalmannschaft im Frühjahr nicht lange auf sich warten lassen.