Hoffenheimer Grifo für Italien nominiert

Lesezeit: 3 Min.

Beim 2:1-Sieg der TSG 1899 Hoffenheim am Samstag gegen den FC Augsburg saß Vincenzo Grifo 66 Minuten lang auf der Bank. Erst in der Endphase durfte der 25-Jährige ran und mithelfen, spät doch noch drei Punkte einzufahren.

Nach dem 2:1 durch Reiss Nelson hatte der Italiener in der 86. Minute die Vorentscheidung auf dem Fuß, scheiterte aber an Augsburgs Schlussmann Andreas Luthe.

Grifo erstmals im Italien-Kader

Nicht zur Anfangself von Trainer Julian Nagelsmann zu gehören, war für Grifo aus zweierlei Gründen enttäuschend. Zum einen hatte der Offensivmann eine Woche zuvor in seinem ersten Startelfeinsatz seit dem ersten Spieltag mit einem Tor und zwei Vorlagen großen Anteil am Hoffenheimer 4:1-Sieg bei Bayer Leverkusen.

Und zum anderen erhielt Grifo am Tag vor dem Augsburgs-Spiel eine ganz besondere Motivationsspritze in Form der erstmaligen Nominierung für die italienische Nationalmannschaft. Dass Nationaltrainer Roberto Mancini den in Pforzheim geborenen Deutsch-Italiener erstmals berufen hat, kam durchaus überraschend.

Denn während Grifo in der Champions League noch keine Minute mitwirken durfte, liest sich auch die Bundesliga-Bilanz des Technikers sehr durchwachsen. Außer in Leverkusen verzeichnete Grifo keine Torbeteiligung und kam in den übrigen erst fünf Einsätzen nie über 45 Minuten hinaus.

Die Nominierung für die Partie gegen Portugal im Rahmen der Nationenliga am 17. November und letzte Testspiel 2018 drei Tage später gegen die USA, bezeichnete Grifo auf der Vereinswebseite der TSG 1899 Hoffenheim als einen “Lebenstraum“.

Ob es für den früheren U20-Nationalspieler Italiens, der nach aktuellem Stand auch noch für Deutschland spielen könnte, tatsächlich für das Debüt im Italien-Trikot reicht, bleibt natürlich abzuwarten.

Insgesamt drei Neulinge im italienischen Aufgebot

Nach der verpassten WM Endrunde 2018 und einem durchwachsenen Start in die Nations League mit vier Punkten aus den ersten drei Spielen ist dem neuen Nationaltrainer Mancini aber das Vorhaben, eine schlagkräftige Mannschaft mit jungen und hungrigen Spielern aufzubauen, deutlich anzumerken.

Neben Grifo wurden so mit dem 23-jährigen Stefano Sensi von US Sassuolo und dem sogar erst 18-jährigen Sandro Tonali von Zweitligist Brescia Calcio zwei weitere Mittelfeldtalente erstmals berufen.

Insgesamt nominierte Mancini für das Nations League Liga A Spiel gegen Portugal einen 27 Spieler umfassenden Kader, in dem sich eine interessante Mischung aus gestandenen Profis wie Leonardo Bonucci, Giorgio Chiellini und Ciro Immobile auf der einen sowie zahlreichen jüngeren Akteuren auf der anderen Seite wiederfindet.

Insgesamt ist unverkennbar, dass sich die Squadra Azzurra mitten in einem Umbruch befindet. Dennoch ist die EM 2020 Qualifikation natürlich Pflicht.

Und Spieler wie Federico Chiesa, Nicolo Barella, Alessio Romagnoli oder Matteo Politano wecken durchaus die Phantasie, dass dem italienischen Fußball wieder bessere Zeiten bevorstehen. Dann dürfte auch bei der Fußball Europameisterschaft 2020 wieder mit den Italienern zu rechnen sein.

Passend zum Thema: