Gladbachs Alassane Plea darf auf Frankreich-Debüt hoffen

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Nach sieben Punkten aus den ersten drei Spielen gegen Deutschland (0:0 auswärts und 2:1 zu Hause) sowie gegen die Niederlande (2:1) genügt der französischen Nationalmannschaft am Freitag in Rückspiel in den Niederlanden schon ein Remis, um den Sieg in Nations League Liga A perfekt zu machen.

In Deutschland wird man diese Begegnung genau verfolgen, denn nur dann, wenn Frankreich zumindest ein Unentschieden gelingt, kann Deutschland in der Nations League im abschließenden Gruppenspiel gegen die Niederlande am Montag den Abstieg in Nations League B noch vermeiden.

Unabhängig von einer möglichen Schützenhilfe für Deutschland will Frankreich die Partie, der vier Tage später noch ein Testspiel gegen Uruguay folgt, unbedingt gewinnen.

Verzichten muss Trainer Didier Deschamps dabei allerdings auf seine beiden Profis von Manchester United, Paul Pogba und Anthony Martial. Pogba verpasste schon das Derby am Sonntag gegen Manchester City (1:3) aufgrund einer Muskelverletzung im Oberschenkel und kann ebenso wenig im Frankreich-Trikot auflaufen wie Martial.

Der Angreifer hatte gegen Man City zwar per Elfmeter noch auf 1:2 verkürzt, laboriert aber an Adduktorenproblemen.

Plea für Martial nachnominiert

Trainer Deschamps hat auf die Absage des Duos mit der Nachnominierung von Moussa Sissoko (Tottenham Hotspur) und Alassane Plea (Borussia Mönchengladbach) reagiert.

Während der 29 Jahre alte Sissoko, der zuletzt im Oktober 2017 in nationalen Diensten im Einsatz war, bereits 53 Länderspiele auf dem Buckel hat und nun auf sein Comeback hoffen darf, wurde Plea erstmals berufen.

Eigentlich wollte Coach Deschamps zwar Alexandre Lacazette als Martial-Ersatz für die Nations League nachnominieren, doch auch der Angreifer des FC Arsenal kann angeschlagen nicht zur Nationalmannschaft reisen.

So schlägt nun womöglich die Stunde von Plea, der mit seinen drei Treffern am Samstag beim Gladbacher 3:1-Sieg beim SV Werder Bremen nochmals Eigenwerbung betrieben hat.

Der im Sommer für rund 23 Millionen Euro von OGC Nizza nach Mönchengladbach gewechselte Angreifer hat in der Bundesliga hervorragend eingeschlagen und steht nach elf Einsätzen bei acht Toren und drei Vorlagen.

Kritik und Rückendeckung für Dembele

Zu den Konkurrenten für Plea, der nicht nur als Mittelstürmer, sondern auch als Linksaußen eingesetzt werden kann, gehört unter anderem auch Ousmane Dembele.

Der Profi des FC Barcelona, der nach einem unentschuldigten, wenn auch krankheitsbedingten Fehlen im Training zuletzt nicht im Kader der Katalanen stand, musste sich auch von Nationaltrainer Deschamps kritische Worte anhören.

„Ousmane hat die Angewohnheit, gerne mal zu spät zu kommen. Egal ob bei seinem Verein oder bei der Nationalmannschaft, er muss sich etwas mehr auf die Dinge fokussieren, die den Alltag eines Profis auf so hohem Niveau bestimmen“, so Deschamps, der im Rahmen einer Pressekonferenz aber auch deutlich machte, weiterhin zu Dembele zu stehen: “Ich verliere nicht die Geduld, damit er auf diese Dinge aufmerksam wird. Je schneller er das versteht und es nicht mehr vorkommt, desto besser für alle.“

Ob es für Dembele am Freitag für die erste Elf reicht, ist gleichwohl fraglich. Wahrscheinlicher ist, dass Deschamps in der Offensive wieder auf Antoine Griezmann, Kylian Mbappe, Olivier Giroud und Blaise Matuidi setzen wird. Das Spiel gegen die Niederlande wird übrigens auf dem Internet-Streamingdienst DAZN übertragen (–> Nations League TV)